Bereits vor über einem Jahr, am 8. November 2013, hatte der Taifun Haiyan verheerende Zerstörungen auf den Philippinen angerichtet - und zwar in der genau gleichen Region, wo derzeit Hagupit wütet.
Die Caritas, das österreichische katholische Hilfswerk "Jugend Eine Welt" und die evangelische bitten um Spenden für die vom Super-Taifun Hagupit betroffenen Menschen auf den Philippinen.
Caritas Präsident Michael Landau, der erst vor sechs Wochen auf den Philippinen war, um sich ein Bild von der Hilfe des vergangenen Jahres zu machen, erinnerte am Sonntag, dass Hunderttausende Menschen auf den Philippinen erst vor kurzem alles verloren hätten. "Und sie müssen nun erneut Schreckliches durchmachen. Rasche und effiziente Hilfe ist nun das Gebot der Stunde."
Schon seit Tagen fänden Vorbereitungsmaßnahmen der verantwortlichen Stellen der Regierung sowie der Hilfsorganisationen statt. Die lokale Caritas habe ebenfalls Nothilfemaßnahmen in sogenannten "Social Action Centers" vorbereitet, die auf dem Pfad des Sturms liegen. In Leyte und Samar würden Nothilfegüter für 2.000 Familien bereitgestellt. Auf der Insel Panay würden Nahrungsmittelpakete geschnürt.
Die Caritas habe in diversen Wiederaufbauprojekten vor einem Jahr bereits den Fokus darauf gelegt, der zerstörenden Wirkung von zukünftigen Stürmen Einhalt zu bieten. Durch die Häufigkeit, mit der die Menschen auf den Philippinen mit Naturkatastrophen aller Art konfrontiert werden, besäßen viele Gemeinden und Dörfer eine sehr hohe Widerstandsfähigkeit. Dieses, durch schlimme Erfahrungen gelernte Wissen, sei im Zuge der Rehabilitationsmaßnahmen nach Taifun Haiyan genutzt worden. Es werde nun nach Hagupit helfen, die Lebensgrundlagen der Menschen möglichst rasch wieder herzustellen.
Laut Aussendung von Sonntag, 7. Dezember 2014 erreichte die Caritas das vergangene Jahr über insgesamt 118.000 Menschen über Nothilfe und langfristige Projekte. Zur Zeit würden Häuser nach internationalen Standards und mit verbesserter Struktur wiederaufgebaut. Eine Anzahl sei fertig, über 600 weitere seien im Bau. "Eine Schule für 150 Grund- und Vorschulkinder auf Panay wurde nach diesen Standards fertiggestellt und bereits im Oktober eröffnet. Andererseits ist die Rehabilitierung der Lebensgrundlagen von Kleinbauern und -bäuerinnen bzw. FischerInnen ein zentraler Bestandteil der Caritas Hilfe. Menschen werden unterstützt, das Überleben für sich und ihre Familien wieder eigenständig zu erwirtschaften", heißt es weiter.
Im Wiederaufbau und Stärkung von Lebensgrundlagen und Unterkünften hat die Hilfe der Caritas bislang über 10.900 Menschen erreicht. Um 35 Euro lasse sich ein Hilfspaket schnüren, appellierte Landau. Ein Hilfspaket für Opfer der Taifun Katastrophe um 35 Euro beinhaltet "5 kg Reis, 1 kg grüne Bohnen, 1 kg Trockenfisch, 6 Dosen Sardinen, 500 ml Speiseöl, 1 kg Zucker, 1 Stück Waschseife, Wassercontainer (Gebinde), 1 Schlafunterlage sowie 1 Decke", so Landau.
"Jugend Eine Welt" ist in Kontakt mit der Don-Bosco-Schwester Jessica Salvana in Cebu. Am Samstagsabend, als der Taifun erstmals im Osten der Philippinen auf Land getroffen sei, hätten bereits mehr als 500 Menschen in ihrer Schule Unterkunft und Schutz vor dem Taifun gefunden. "Wir zittern besonders um Menschen, die in abgelegenen Regionen leben, von wo es noch keine Berichte gibt", so "Jugend Eine Welt"-Vorsitzender Reinhard Heiserer am Sonntag.
Nach dem Monster-Taifun Haiyan, der im November 2013 über die Philippinen raste und tausende Menschenleben forderte, verteilten die Salesianer Don Boscos laut Heiserer mehr als 50.000 Lebensmittel-Pakete,10 Tonnen Medikamente sowie Zelte, Decken und Kleidung an die notleidende Bevölkerung. Die Don Bosco Schwestern gaben rund 1.000 Familien Unterkunft. Jugend Eine Welt unterstützte nicht nur die Nothilfe, sondern auch den Wiederaufbau danach. Mit Hilfe aus Österreich wurden u.a. 240 zerstörte Häuser im Norden der Insel Cebu wiederaufgebaut.
Die Partner der Diakonie-Katastrophenhilfe sind auch diesmal selbst betroffen. Bürogebäude haben Dächer verloren und Wohnhäuser der Mitarbeiter stünden zum Teil unter Wasser. "Unsere Mitarbeiter machen sich jetzt auf den Weg in die Dörfer, wo der Taifun das erste Mal auf Land getroffen ist, um ein klareres Bild von der Lage zu bekommen und um dort zu helfen, wo es am notwendigsten ist", erklärte Jasmin Jerusalem, Leiterin der Diakonie-Partnerorganisation LCDE in Tacloban City. Die Situation in entlegenen Regionen sei bis jetzt noch unklar.
"Der erste Eindruck am Sonntagmorgen zeigt, dass die Vorbereitung auf Sturm und Evakuierung besser war als vor 13 Monaten bei Taifun Haiyan," berichtete Markus Koth (Diakonie) aus der Region Tacloban, und er betont: "Die Menschen hier haben sich bestmöglich vorbereitet, aber es ist wirklich tragisch, dass es innerhalb von einem Jahr zwei Mal dieselben Familien trifft."
Jeweils Kennwort "Taifun Philippinen"
Caritas: AT92-6000-0000-0770-0004, AT23-2011-1000-0123-4560
Jugend Eine Welt: AT66-3600-0000-0002-4000
Diakonie: AT85-2011-1287-1196-6333