Bei der Hormonbehandlung, der sich Frauen für eine Eizellspende notwendigerweise unterziehen müssen, reifen zehn und mehr Eizellen heran, wobei die Eierstöcke "so groß wie ein kleiner Fußball" werden, berichtete Johannes Huber im ORF-Report.
Bei der Hormonbehandlung, der sich Frauen für eine Eizellspende notwendigerweise unterziehen müssen, reifen zehn und mehr Eizellen heran, wobei die Eierstöcke "so groß wie ein kleiner Fußball" werden, berichtete Johannes Huber im ORF-Report.
Eierstöcke nach Hormonbehandlung "wie ein kleiner Fußball", unterstreicht der Mediziner und Theologe.
Auf hohe Risiken der in Österreich nunmehr erlaubten Eizellspende haben Experten in der ORF-Sendung "Report" am Dienstag, 27. Jänner 2015 aufmerksam gemacht. Sowohl für die Spenderin als auch für die Empfängerin sei die Gesundheitsbelastung groß, erklärte die Generalsekretärin der Aktion Leben, Martina Kronthaler. Aus der Erfahrung anderer Ländern wisse man, dass gut über die Risiken informierte Frauen kaum spenden würden, so Kronthaler, die das Fehlen unabhängiger Beratung vor der Eizellspende kritisierte. Rückendeckung erhielt sie vom Wiener Gynäkologen Johannes Huber.
Bei der Hormonbehandlung, der sich Frauen für eine Eizellspende notwendigerweise unterziehen müssen, reifen zehn und mehr Eizellen heran, wobei die Eierstöcke "so groß wie ein kleiner Fußball" werden, berichtete Huber. Zur Belastung des Spannungsgefühls im Unterbauch komme dann noch, dass zur Eizellentnahme eine Nadel durch die Scheide in den Körper geschoben wird. "Es ist eine nicht-kriminelle Art der Körperverletzung, die ausreichend refundiert gehört." Frauen "mit einigen Euros abzuspeisen" sei der falsche Weg, so der Wiener Gynäkologe.
Genau die Frage nach der Vergütung für die Eizellspende war Diskussionsthema im Vorfeld des jüngsten Parlamentsbeschlusses zum Fortpflanzungsmedizingesetz gewesen. Maßnahmen gegen Entstehung eines "Eizellenmarktes" und gegen die Ausbeutung von Frauen seien ausreichend getroffen worden, so Befürworter der neuen Regelung. Kronthaler zeigte sich skeptisch: "Wir kennen genug Frauen, die für 600 bis 800 Euro einiges tun würden."
Auch andere mögliche Schutzmaßnahmen für Frauen habe das Parlament verabsäumt, wobei die Aktion Leben-Chefin das französische Modell - Frauen dürfen, da die Spende die eigene Fruchtbarkeit gefährden könne, erst nach der Geburt eines eigenen Kindes spenden - nannte sowie die Empfehlung der US-Reproduktionsmediziner, keine Frau unter 21 Jahren zur Eizellenspende heranzuziehen. Die nunmehr in Österreich gültige Regelung erlaubt die Spende ab 18.
Bedenken auch im Hinblick auf die Eizellen-Empfängerin äußerte die Wiener AKH-Psychologin Karin Tordy: Immer wieder werde das "Fremde" im Körper als bedrohlich empfunden, sodass für manche Betroffene eine Fehlgeburt trotz der hohen Kosten - pro Versuch seien dies 5.000 bis 8.000 Euro - durchaus eine Erleichterung darstelle. Besonders schwer könne die Situation bei Mehrlingen werden. "Manche sagen, ein Kind könnte ich gut aushalten, aber zwei fremde Kinder sind zu viel." Folge sei dann ein Wunsch nach Reduktion, konkret die Abtreibung eines der beiden Kinder.