Die Bundesratsmitglieder sollen die Gesetzesnovelle an das Parlament zurückverweisen, fordert die katholische Kirche.
Die Bundesratsmitglieder sollen die Gesetzesnovelle an das Parlament zurückverweisen, fordert die katholische Kirche.
Katholische Laienorganisationen, Orden und "Aktion Leben" appellieren in Brief an Bundesratsmitglieder, Novelle an Parlament zurückzuverweisen
Die kirchliche Plattform gegen das Fortpflanzungsmedizingesetz hat die Mitglieder des Bundesrates ersucht, in deren Sitzung am Donnerstag das am 21. Jänner beschlossene Gesetz zur erneuten Beratung an den Nationalrat zurückzuverweisen. "Sie würden damit der demokratischen Kultur und den vom Gesetz betroffenen Kindern, Frauen und Männern einen großen Dienst erweisen", heißt es in einem Brief, der von den Vertretern der mitgliederstärksten katholischen Laienorganisationen, der Ordensgemeinschaften sowie der überkonfessionellen "Aktion Leben" unterzeichnet ist.
Die Novelle sei im Vorfeld der Parlamentsabstimmung von der Plattform detailliert bewertet worden. Dabei hätten sich inhaltlich wie auch in Bezug auf das Zustandekommens des Gesetzes etliche "ernste Kritikpunkte" gezeigt. Die Vertreter der Plattform nennen neben der knappen Begutachtungs- und Diskussionsfrist medizinisch und ethisch "sehr ernste, weitreichende Fragen" wie die Eizellspende, die hohes gesundheitliches Risiko für die Spenderin berge und meist Ausbeutung von Frauen gleichkomme, sowie die Präimplantationsdiagnostik (PID), die eine Selektion von "lebenswertem und -unwertem" Leben ermögliche.
Infolge des Aufrufes der Kirchenplattform mit der Eigenbezeichnung und Internetadresse www.kinderbekommen.at seien binnen weniger Tage 1,3 Millionen E-Mails von engagierten Bürgern an die Mandatare aller Parteien versendet worden, heißt es weiter. Gefordert hatte man darin eine Aufschiebung des Beschlusses der Novelle sowie mehr Zeit für ausführliche Beratung und öffentliche Diskussion. Trotz der Mehrheit im Nationalrat hätte die Debatte gezeigt, "dass eine Reihe von Abgeordneten mehr aus Parteiräson als aus Überzeugung abstimmten oder der Abstimmung bewusst fernblieben und viele Fragen offen blieben", so die Kirchenvertreter.
Unterzeichner des Briefes sind Gerda Schaffelhofer, Präsidentin der Katholischen Aktion, weiters Aktion Leben-Präsidentin Gertraude Steindl, Familienverbands-Präsident Alfred Trendl, Helmut Kukacka von der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände sowie als Vertreter der Vereinigung der Ordensgemeinschaften Österreichs Generalsekretär P. Erhard Rauch.