Das magdas Hotel bietet ab dem Valentinstag 78 Zimmer in fünf Kategorien, die meisten davon sind mit einem eigenen Balkon ausgestattet. Das Hotel solle ein Ort der Begegnung sein, der dabei helfe, Vorurteile abzubauen.
Das magdas Hotel bietet ab dem Valentinstag 78 Zimmer in fünf Kategorien, die meisten davon sind mit einem eigenen Balkon ausgestattet. Das Hotel solle ein Ort der Begegnung sein, der dabei helfe, Vorurteile abzubauen.
Das magdas Hotel im zweiten Bezirk wird von Flüchtlingen gemeinsam mit Profis betrieben
Am 14. Februar eröffnet die Caritas im zweiten Wiener Gemeindebezirk das Hotel magdas, das von und mit Flüchtlingen betrieben wird. Zum Auftakt der Eröffnung stellten Caritaspräsident Michael Landau, Bürgermeister Michael Häupl und Bezirksvorsteher Karlheinz Hora das Projekt vor.
"Worum es uns insgesamt mit den magdas Projekten geht, ist Menschen, die in Österreich schwer Perspektiven finden, dabei zu begleiten, ihre Stärken zu zeigen und ihren Beitrag zu leisten", beschrieb Landau die Ziele des Hotels. Es sei wirtschaftlich und sozial sinnlos, junge Menschen, die einen Beitrag leisten wollen, über Jahre hinweg ohne Beschäftigung zu lassen. "Wir freuen uns sehr, dass ein lang gehegter Plan endlich Wirklichkeit wird", betonte der Caritaspräsident. Es sei "die Erfüllung eines sozialen Auftrags auf eine neue innovative Weise", so Landau.
Das ehemalige Caritas Senioren- und Pflegewohnhaus in der Laufbergergasse wurde in den vergangenen neun Monaten in einem kreativen Upcycling-Prozess gemeinsam mit dem Architekturzentrum "AllesWirdGut" umgebaut und neugestaltet. Fünf Profis aus der Hotellerie und ein Job-Coach stehen 20 anerkannten Flüchtlingen aus 16 Ländern zur Seite, die hier ab dem kommenden Wochenende Gäste aus aller Welt empfangen werden.
Im kommenden Jahr werden vier bis sechs unbegleitete minderjährige Flüchtlinge dazukommen, um hier eine Lehre zu beginnen. "Wir wollen mit diesem Hotel einmal mehr unserer Forderung Nachdruck verleihen: Wer legal hier lebt, soll auch legal hier arbeiten dürfen", betonte Landau. Das Hotel solle ein Ort der Begegnung sein, der dabei helfe, Vorurteile abzubauen.
Als "großartige Geschichte" bezeichnete auch der Wiener Bürgermeister Michael Häupl das Hotel. "Menschen, die aus Not flüchten müssen, haben sich eine zweite Chance verdient. Dieses Projekt gibt Flüchtlingen die Möglichkeit, sich - durch Arbeit - eine Existenz aufzubauen und damit auch ihren Beitrag zum Gemeinwesen beizutragen", so Häupl. Er appellierte zugleich an die Bundesländer, sich an die Verträge zur Unterbringung von Flüchtlingen zu halten.
Bezirksvorsteher Karlheinz Hora sah in dem Hotel auch die Gelegenheit, "das Unbekannte bekannt zu machen". Im Vorfeld der Eröffnung habe es trotz der bunt gemischten Bevölkerung im Bezirk Widerstand gegen das Hotel gegeben. In vielen Einzelgesprächen habe er versucht, die Menschen von dem Projekt zu überzeugen. "Wenn ich meinen Nachbarn kenne, dann kann ich mit ihm umgehen", sagte Hora. Er könne sich gut vorstellen, noch weitere Sozialprojekte in seinem Bezirk zu verwirklichen.
Das magdas Hotel bietet ab dem Valentinstag 78 Zimmer in fünf Kategorien, die meisten davon sind mit einem eigenen Balkon ausgestattet. Aus bestehendem Mobiliar wurde gemeinsam mit Studierenden, Absolventen und Lehrenden der Akademie der bildenden Künste auf kreative Weise eine neue Einrichtung für die modernen Zimmer geschaffen. Die Garderoben der Zimmer wurden zum Beispiel aus alten Gepäckablagen von Zugwaggons gestaltet, die das magdas Hotel von den ÖBB geschenkt bekamen.
Die Kosten für den Umbau und die Renovierung in der Höhe von 1,5 Millionen Euro wurden mit einem Kredit durch die Caritas der Erzdiözese Wien vorfinanziert. Ziel sei es, dass sich das Hotel so bald wie möglich selbst finanziere, so Landau.
Neben den Zimmern für Gäste ist in dem Hotel auch Platz für zwei Wohngemeinschaften, in denen 25 unbegleitete Jugendliche von der Caritas begleitet leben können. Das Hotel ist für sie eine vorübergehende Bleibe und teilweise auch ein Arbeitsplatz.