Wir spüren, dass ein Ereignis aus dem Alltag herausgehoben ist und kleiden uns entsprechend.
Wir spüren, dass ein Ereignis aus dem Alltag herausgehoben ist und kleiden uns entsprechend.
Warum trägt man bei der Taufe und der Erstkommunion ein weißes Gewand und bei der Firmung nicht?
Bei besonderen Anlässen trägt man besondere Kleidung. Das Ereignis spiegelt sich in meiner Kleidung: ein Besuch im Theater, der Oper oder einem Konzert ist, ein feierliches Familienfest, vielleicht auch der Tag der Zeugnisverteilung.
Wir spüren, dass dieses Ereignis aus dem Alltag herausgehoben ist und kleiden uns entsprechend.
Auch bei kirchlichen Festen gibt es besondere Kleidung. Das erste besondere Gewand wird bei der Taufe angezogen: das weiße Taufkleid.
Weiß ist die Farbe der Reinheit und der Freude. Wer getauft wird, so Paulus im Neuen Testament, hat Christus angezogen.
Ich darf in Christus hineinschlüpfen wie in ein Gewand. Er umgibt mich, wie die Kleidung, von allen Seiten, gibt mir Schutz und Sicherheit und ist mir so nahe wie mein Gewand. So ist das weiße Kleid ein wichtiges Symbol.
Leider gibt es bei den meisten Tauffeiern nur ein, wenn auch noch so schönes, kleidähnliches Tuch, das auf das Kind draufgelegt wird und gar nicht zum Anziehen geeignet ist.
Da es der Pfarre gehört, wird es nach der Tauffeier dem Kind auch wieder weggenommen. So verliert ein wichtiges Symbol seine Kraft.
Um die Verbindung mit der Taufe zu zeigen, tragen die Erstkommunionkinder in vielen Pfarren weiße Kleider. Ein schönes Zeichen. Jetzt ist es ein echtes Kleid, das auch wirklich angezogen werden kann.
Das weiße Kleid sagt mir, ich habe Christus angezogen, ich lebe in ihm und darf ihn deswegen im Brot empfangen.
Auch bei der Firmung wäre das weiße Kleid ein schönes und wichtiges Zeichen.
Michael Scharf war Kinderseelsorger der Erzdiözese Wien.
Seit September 2014 ist er als Jugendseelsorger im Vikariat Wien-Stadt tätig.
Webseite: "Der Sonntag"