Mit der Eröffnung der ersten beiden "wellcome"-Standorte in Österreich will die Caritas Österreich kinderfreundlicher machen, sagt Präsident Michael Landau.
Mit der Eröffnung der ersten beiden "wellcome"-Standorte in Österreich will die Caritas Österreich kinderfreundlicher machen, sagt Präsident Michael Landau.
Das deutsche Projekt "wellcome" unterstützt Familien nach der Geburt eines Kindes. Erste Standorte in Österreich wurden am Donnerstag im Beisein von u.a. Caritas-Präsident Landau und Familienministerin Karmasin eröffnet.
Die Caritas Wien bringt das deutschlandweit erfolgreiche "early-care"-Projekt "wellcome - Praktische Hilfe nach der Geburt" nach Österreich. Künftig sollen mit dem Projekt Familien unterstützt werden, die nach der Geburt eines Kindes nicht auf ein helfendes Netzwerk an Freunden und Familie zurückgreifen können. Am Donnerstag eröffnete die Caritas die beiden ersten "wellcome"-Standorte in Favoriten und Donaustadt im Beisein von u.a. Michael Landau und Familienministerin Sophie Karmasin. Die Idee hinter dem Projekt: Freiwillige begleiten und unterstützen – koordiniert von einer erfahrenen Fachkraft – Eltern im ersten Jahr ihres Elternseins für einige Wochen oder Monate.
Mit der Eröffnung der ersten beiden "wellcome"-Standorte in Österreich will die Caritas Österreich kinderfreundlicher machen, so Landau. Der Alltag vieler Kinder sei heute vom Zeitmangel der Eltern geprägt. Vor allem Väter würden häufig den Spagat zwischen Familie und Beruf nur schwer schaffen; Die freiwilligen Mitarbeiter von "wellcome" sollen den Eltern im ersten Lebensjahr des Kindes zur Seite stehen. Die ersten beiden Teams sind bereits im Einsatz, "bald sollen weitere folgen", so Landau.
Erfahrungen in Deutschland hätten gezeigt, "das Angebot wird gebraucht, und zwar durch alle Gesellschaftsschichten", so Landau. Das Thema alleine auf armutsgefährdete Familien oder Familien mit Migrationshintergrund zu beschränken, werde der Realität nicht gerecht. "Es geht hier um ein Lebensphasenthema - um Hilfe beim Start ins Leben."
Für einen österreichweiten Ausbau des Projekts hat sich auch Familienministerin Sophie Karmasin ausgesprochen. Informationskampagnen gebe es bereits viele, wichtig seien nun Projekte, die konkret Soforthilfe anbieten. Das Projekt "wellcome" könne zum gemeinsamen Schritt werden, der Österreich ein Stück weiter auf dem Weg zum familienfreundlichsten Land vorwärts bringen soll. Erste Gespräche mit den Landesräten - "die Eröffnung von Standorten in den Bundesländern ist Ländersache" - hätte es bereits gegeben.
Klaus Vavrik, Präsident der österreichischen Liga für Kinder und Jugendgesundheit zu "wellcome": "Gerade in der Zeit um Geburt und frühe Kindheit sind Familien oft sehr gefordert und verletzlich und brauchen Unterstützung, um gut auf ihren Weg zu kommen. In einer modernen Gesellschaft, wo soziale Netze wie Verwandtschaft oder Nachbarschaftshilfe leider immer weniger tragfähig sind, kann 'wellcome' genau für diesen Bedarf sehr wertvoll und hilfreich sein und insgesamt auch ein 'wärmeres' Gesellschaftsklima erzeugen."
Konkret begleiten freiwillige Mitarbeiter die Familien mit ihren Neugeborenen, damit ein guter Start ins Leben glückt. Sie verhelfen den Eltern zu kleinen Pausen und Auszeiten im Alltag, in denen sie wieder Kraft schöpfen können und damit ein guter Start ins Leben gelingt. Die freiwilligen Mitarbeiter werden von Koordinatoren an hilfesuchende Jungfamilien vermittelt. Diese wiederum informieren auch über weitere Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten der unmittelbaren Umgebung, "denn nicht jedes Problem passe zum 'wellcome'-Profil, so die Gründerin des Projekts, Rose Volz-Schmidt. "Manchmal stecken medizinische Probleme dahinter und oft hilft auch schon ein gut ausgebildeter Babysitter."
"wellcome" entstand 2002 in Hamburg nach einer Idee von Rose Volz-Schmidt. In Deutschland gibt es bereits an über 250 Standorten "wellcome"-Teams. Allein im Vorjahr wurden mehr als 4.500 Familien von rund 4.600 Freiwilligen begleitet und unterstützt. In Wien und Niederösterreich werden derzeit erste Teams gegründet. Ziel und Wunsch ist es, dieses Projekt gemeinsam mit anderen Trägern und Initiativen in andere Bundesländer hinauszutragen.
wellcome gGmbH
Interessierte Freiwilligen und Familien können sich an info@wellcome-oesterreich.at wenden.
Spendenkonto wellcome
BIC RZBAATWW
IBAN AT16 3100 0004 0405 0050
Kennwort "wellcome"