Bischof Klaus Küng, Christoph Gudenus, Karl Immervoll, Hans Penz bei der Preisverleihung der Papst-Leo-Preise 2015 in Horn.
Bischof Klaus Küng, Christoph Gudenus, Karl Immervoll, Hans Penz bei der Preisverleihung der Papst-Leo-Preise 2015 in Horn.
Waldviertler Betriebsseelsorger Karl Immervoll und Projekt "Le+O" der Caritas der Erzdiözese Wien von Bischof Küng ausgezeichnet.
Der renommierte, österreichweit ausgeschriebene Papst-Leo-Sozialpreis ist am Freitag, 15. Mai 2015 von Diözesanbischof Klaus Küng an die beiden Preisträger, Betriebsseelsorger Karl Immervoll und das Sozialprojekt Le+O der Caritas Wien, übergeben worden.
Der Preis sei mit dem Stresstest der Banken vergleichbar, so Küng bei der Preisverleihung in Horn. "Da wird geschaut, ob Banken gesund sind. Der Papst-Leo-Preis ist ein Prüfstein, ob der Glaube gesund und vital ist und den Einsatz für arme Menschen ermöglicht." Immervoll nimmt sich seit Jahren um die Bewohner des Waldviertler Grenzlandes an, Le+O betreut und berät Hilfsbedürftige und Ausgegrenzte in Wien und im Umland.
Seit 1987 wird der Preis in zweijährigem Abstand für besondere Verdienste um die Katholische Soziallehre vergeben. Dotiert ist er mit je 1.800 Euro.
Bischof Küng würdigte das Engagement der Preisträger, die ein gutes Beispiel abgeben würden, was durch Einzelne möglich sei. Er freue sich, dass durch die Vorgaben der Katholischen Soziallehre so viel Gutes in die Tat umgesetzt werden könne. Karl Immervoll und das Sozialprojekt Le+O seien eine Ermutigung für andere. Der niederösterreichische Landtagspräsidenten Hans Penz sagte, dieser Preis wirke wie ein Auftrag an uns alle, uns in der Gesellschaft einzubringen und uns zu engagieren. Papst Leo habe im 19. Jahrhundert mit seiner Sozialenzyklika und den darin enthaltenen Prinzipien zeitlos Gültiges geschaffen. Umweltethik und das Hinterlassen eines lebenswerten Landes fuße auch darin.
Der Theologe, Schuhmacher und Musiker Karl Anton Immervoll ist seit 1983 Betriebsseelsorger für das obere Waldviertel. In dieser Funktion rief er zahlreiche Projekte gegen Arbeitslosigkeit und Abwanderung ins Leben, unter anderem die Waldviertler Schuhwerkstatt (heute GEA), die Emailwerkstatt in Langegg, die Greißlerei in Heidenreichstein, eine Ökologische Putzagentur in Groß Siegharts, das Kinderhaus Blümchenclub, die Heidenreichsteiner Arche, die Lehrlingsstiftung Eggenburg, die Waldviertler Regionalwährung, Regionalmärkte und zuletzt ein Solartaxi.
Die Initiative "Lebensmittel und Orientierung", kurz Le+O, wird seit 2009 in der Erzdiözese Wien in zahlreichen Pfarren in Wien und Niederösterreich umgesetzt. Als "Hilfe zur Selbsthilfe" wird neben der Ausgabe von wöchentlich acht Tonnen Lebensmittel an Tausende Bedürftige in zehn Verteilungs- und Ausgabestellen vor allem auch Wert auf ein umfassendes kostenloses Beratungs- und Orientierungsgespräch gelegt. Dadurch wird Nothilfe mit langfristiger Behebung der jeweiligen konkreten Ursachen der Armut und Notsituation verbunden. Das Projekt wird von rund 800 Ehrenamtlichen, 15 Pfarren, 70 Unternehmen in Wien und Niederösterreich unterstützt und von der Caritas der Erzdiözese Wien getragen.
Die Stiftung wurde 1985 zur Förderung der Katholischen Soziallehre gegründet und wird von einem Kuratorium verwaltet. Sie vergibt alle zwei Jahre jeweils zwei Papst-Leo-Preise. Geehrt werden Personen oder Institutionen, die sich um die Katholische Soziallehre durch Lehre und Publizistik, durch Umsetzung in Gesetzgebung, Projekten und Modellen sowie durch Akte sozialer Gerechtigkeit innerhalb Österreichs besonders verdient gemacht haben. Eingereicht werden können auch Initiativen von Entwicklungshilfe und internationaler Solidarität, insbesondere solche, für die österreichische Staatsbürger Verantwortung tragen.
Papst Leo-Stiftung:
www.dsp.at/einrichtungen/katholischeaktion/papst-leo-stiftung
Betriebsseelsorge Oberes Waldviertel:
www.bsowv.at
Le+O - Lebensmittel und Orientierung:
www.caritas-leo.at