Die Initiative "Gegen Unrecht - Stoppen wir das Massensterben im Mittelmeer!" ist ein Zeichen der Solidarität für Menschen die unter Risiko ihres Lebens flüchten müssen.
Die Initiative "Gegen Unrecht - Stoppen wir das Massensterben im Mittelmeer!" ist ein Zeichen der Solidarität für Menschen die unter Risiko ihres Lebens flüchten müssen.
Horner Bürgermeister und "Haus der Barmherzigkeit" stellen leerstehendes Seniorenwohnheim für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung.
Im niederösterreichischen Horn wird ein altes, leerstehendes Seniorenwohnheim in ein Flüchtlingshaus für schutzsuchende Männer, Frauen und Kinder umgewandelt. Die Caritas werde im Stephansheim "so rasch wie möglich" bis zu 100 Flüchtlinge betreuen, gaben der St. Pöltner Caritasdirektor Friedrich Schuhböck und der Generalsekretär der Wiener Caritas, Klaus Schwertner, am Samstag, 23. Mai 2015 bekannt. In ihrer Aussendung dankten sie ausdrücklich dem Horner Bürgermeister Jürgen Maier und dem kirchlichen "Haus der Barmherzigkeit", die das Haus als Flüchtlingsquartier zu Verfügung stellen.
Für die Horner Bevölkerung kündigte die Caritas eine Informationsveranstaltung vor der Eröffnung an, um etwaigen Sorgen und Ängsten mit Information zu begegnen und auch über mögliche Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren.
Gleichzeitig appellierten Schuhböck und Schwertner, dass andere Gemeinden dem Beispiel Horns folgen sollten. "Öffnen wir unsere Herzen, um überflüssige Zeltstädte zu schließen. Denn Flucht ist kein Campingurlaub!" Zeltstädte für schutzsuchende Menschen seien "keine Option, sondern ein Armutszeugnis". "Man muss die österreichische Bevölkerung nicht vor schutzsuchenden Menschen schützen", sprachen Schuhböck und Schwertner zudem konkret die Bürgermeister an.
Die Caritas-Vertreter erinnern daran, dass 75 Prozent der österreichischen Gemeinden bislang keinen einzigen Flüchtling unterbringen. "Die Zahlen machen deutlich: Wir brauchen keine Zeltplanen. Wir brauchen lediglich mehr Solidarität und Verantwortungsgefühl", so Schuhböck und Schwertner. Österreichweit habe die Caritas in den vergangenen acht Monaten zusätzlich rund 1.000 Plätze für schutzsuchende Menschen geschaffen - viele in Kooperation mit Pfarren und Klöstern.
Mit Blick auf Prognosen des Innenministeriums, wonach man heuer mit 50.000 Asylanträgen rechne, erinnerte die Caritas daran, dass in den 1990er Jahren während des Balkankriegs rund 90.000 Flüchtlinge in kurzer Zeit in Österreich aufgenommen. wurden. "Die humanitäre Tradition Österreichs ist groß und hier wurde in der Vergangenheit mehrmals bewiesen, dass mit Hilfe einer gemeinsamen Anstrengung von Bund, Ländern und Gemeinden, aber vor allem mit Hilfe der Bevölkerung anstehende Aufgaben bewältigt werden konnten und Menschlichkeit das letzte Wort hat, wenn es um Menschen in Not geht", hielten Schuhböck und Schwertner fest.
Klaus Schwertner wandte sich darüber hinaus am Samstag auf seiner Facebook-Seite mit einem Appell an die Öffentlichkeit. Darin formulierte er "10 Punkte, die jeder von uns ganz konkret tun kann, damit Menschlichkeit das letzte Wort hat und nicht Hass". Jeder Einzelne könne etwas dazu beitragen, um Flüchtlingen zu helfen, so der Wiener Caritas-Generalsekretär. Er listete dazu u.a. Möglichkeiten zur Unterstützung der Flüchtlingsbetreuung auf, etwa durch ehrenamtliche Mitarbeit, Sachspenden für die Flüchtlingsquartiere, die Zurverfügungstellung von leistbarem Wohnraum oder Geldspenden an die Hilfsorganisationen.
Möglichkeiten zum Engagement gebe es aber auch bei der Bewusstseinsbildung für die Situation der Flüchtlinge, die nach Österreich kommen. "Nimm die Sorgen deiner Mitmenschen im Zusammenhang mit Flüchtlingen ernst, höre ihnen zu und versuche durch Gespräche Vorurteile abzubauen; begegne Hass und Vorurteilen mit Fakten und Information", schrieb Schwertner etwa. Er rief zudem zur weiteren Unterschriftensammlung für die mittlerweile von knapp 50.000 Menschen unterstützte Initiative "Gegen Unrecht - Stoppen wir das Massensterben im Mittelmeer!" auf.
Caritas der Erzdiözese Wien:
Caritas St. Pölten:
Petition - Gegen Unrecht: