"Die Kirche versucht ja immer wieder, auch Flüchtlingen zu helfen, ... und da wollen wir einfach auch einen Betrag leisten, dass bei uns Flüchtlinge aufgenommen werden können", so der Admonter Abt Bruno Hubl.
"Die Kirche versucht ja immer wieder, auch Flüchtlingen zu helfen, ... und da wollen wir einfach auch einen Betrag leisten, dass bei uns Flüchtlinge aufgenommen werden können", so der Admonter Abt Bruno Hubl.
Benediktiner kaufen dafür leerstehendes Landesschülerheim um 714.000 Euro vom Land Steiermark.
Das Stift Admont kauft das leerstehende Landesschülerheim in Admont und baut es zu einem Asylwerberheim um. Der ORF Steiermark zitierte dazu am Mittwoch Abt Bruno Hubl mit den Worten: "Die Kirche versucht ja immer wieder, auch Flüchtlingen zu helfen, ... und da wollen wir einfach auch einen Betrag leisten, dass bei uns Flüchtlinge aufgenommen werden können", so der Admonter Abt. Dem Land Steiermark seien für das Heim 714.000 Euro bezahlt worden, in den Umbau will das Benediktinerstift weitere 70.000 bis 80.000 Euro investieren, hießt es. Im September soll die Adaptierung abgeschlossen sein. Beim Land spricht man laut ORF von einem Vorzeigeprojekt, der Admonter Bürgermeister ist skeptisch.
Das neue Großquartier wird der Steiermark helfen, die vom Bund vorgegebene Quote bei der Flüchtlingsunterbringung zu erfüllen. Zuletzt fiel diese in dem in dieser Hinsicht bisher vorbildlichen Bundesland auf leicht unter die erforderlichen 100 Prozent. Laut Integrationslandesrätin Doris Kampus sollen in Admont ungefähr 30 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge einquartiert werden und die restlichen 40 Plätze für Familien zur Verfügung stehen. Die SP-Landespolitikerin sprach von einem Quartier, das sowohl steiermark-, als auch österreichweit als "Vorzeigemodell" bezeichnet werden könne.
Wenig euphorisch äußerte sich ihr Admonter Parteifreund, Bürgermeister Hermann Watzl, über das Projekt. Die Stimmung in der obersteirischen Gemeinde sei "angespannt, es gibt ja schon privat untergebrachte Flüchtlinge in Admont". Österreichweit gebe es wohl keinen Bürgermeister, "der glücklich ist, wenn er über Nacht erfährt, dass in seinen Bereich 70 Flüchtlinge zur Betreuung kommen", so Watzl. Aber man dürfe die Augen nicht vor einer immer schwieriger werdenden Asylsituation im Land verschließen, "man muss das Problem beim Schopf packen, und vielleicht bringen wir gemeinsam etwas zusammen", sagte der Bürgermeister. Zunächst will er die Admonter Bevölkerung umfassend über das neue Asylquartier informieren.
Dass Quartiere für Flüchtlinge in ausreichender Zahl zur Verfügung gestellt werden, ist in den Augen des neu bestellten diözesanen Flüchtlingskoordinators für Oberösterreich, Hans Schwarzbauer-Haupt, bei entsprechendem Willen zur Zusammenarbeit lösbar. Er merke, dass dieser Wille von christlicher Seite da ist, sagte der Fachmann, der die Flüchtlings- und Migrantenhilfe der Linzer Caritas aufgebaut hat, in einem Interview für die aktuelle Linzer "KirchenZeitung". Klarerweise seien auch viele Fragen zu bedenken, wenn eine leerstehende Wohnung für Flüchtlinge adaptiert werden soll. Es gebe immer wieder Fälle, wo das Projekt aber etwa wegen baulicher Anforderungen nicht umsetzbar ist.
Mit Stand 1. Juli werden in Oberösterreich von Caritas oder Volkshilfe in rund 50 kirchlichen Quartieren, darunter 20 Pfarren und Klöster bzw. Ordensgemeinschaften, rund 1.200 Asylsuchende betreut, teilte Schwarzbauer-Haupt mit. Dazu kämen einige Pfarren sowie Ordensgemeinschaften, die Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge zur Verfügung stellten. Die Caritas betreue derzeit insgesamt 2.378 Asylwerber in Oberösterreich - einen Teil davon in eigenen Quartieren. Das kirchliche Engagement umfasse aber nicht nur Quartiere, viele Freiwillige hielten Deutschkurse für Flüchtlinge ab.
Die Diözese Eisenstadt plant bis zum Jahresende rund 200 Plätze für Asylwerber in kirchlichen Häusern zur Verfügung zu stellen. Wie der burgenländische Diözesankoordinator für Flüchtlingsfragen, Markus Zechner, ausführte, habe man dafür 30 Pfarrhöfe im Diözesangebiet ausgewählt. Zehn Pfarrhöfe für 50 Asylwerber seien dafür bereits adaptiert, bei den restlichen 20 Pfarrhöfen sind noch bauliche Maßnahmen nötig. Als Anschubfinanzierung für die betroffenen Pfarren habe die Diözese auf Initiative von Bischof Ägidius Zsifkovics ein entsprechendes Sonderbudget bereitgestellt.
Darüber hinaus sind derzeit durch die burgenländische Caritas 30 Asylwerber in Forchtenstein untergebracht und betreut. Auch hier sind bauliche Maßnahmen geplant, damit bald Platz für insgesamt 50 Personen ist.