Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) trauert um Fritz Wolfram. Der langjährige Generalsekretär der KAÖ verstarb am 23. August 2015 nach kurzer schwerer Krankheit im 75. Lebensjahr in Wien.
Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) trauert um Fritz Wolfram. Der langjährige Generalsekretär der KAÖ verstarb am 23. August 2015 nach kurzer schwerer Krankheit im 75. Lebensjahr in Wien.
Wiener Philosoph und Judaist prägte über Jahrzehnte Wirken katholischer Laienorganisationen und kirchliches Leben in Österreich nach dem Konzil mit.
Fritz Wolfram habe die Aufbruchszeit nach dem Zweiten Vaticanum, aber auch die Krisenjahre in Österreichs Kirche in den 1990er Jahren "hautnah miterlebt und als haupt- und ehrenamtlich engagierter Laie auch miterlitten", erinnerte KAÖ-Präsidentin Gerda Schaffelhofer am Dienstag. "Tief im Glauben verankert und intellektuell fundiert durch seine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Fragen von Religion und Kirchen unter den Bedingungen der Moderne hat er sich dennoch nie entmutigen lassen und sich große Verdienste um das Laienapostolat erworben", würdigte Schaffelhofer das Wirken Wolframs.
1940 in Wien geboren, studierte Friedrich Wolfram in seiner Heimatstadt Klassische Philologie, Judaistik und Philosophie. Nach seiner Dissertation war er von 1972 bis 1982 Generalsekretär der Katholischen Aktion, der Katholischen Männerbewegung und des Katholischen Laienrates. In dieser Zeit gestaltete er den Österreichischen Synodalen Vorgang und den Katholikentag 1974 mit, ebenso die ORF-Studienprogramme "Wozu glauben?" (1974), "Wem glauben?" (1977) und "Warum Christen glauben?" (1979). Zudem engagierte er sich in der "Aktion Leben", in Menschenrechtsfragen sowie in der damaligen Familienrechtsreform.
Ab 1982 bis 2004 wirkte Wolfram als Sekretär und Bildungsverantwortlicher des Katholischen Akademikerverbandes der Erzdiözese Wien. Darüber hinaus war er ab 1985 als Universitätslektor am Institut für Philosophie der Universität Wien tätig. In seiner wissenschaftlichen Tätigkeit widmete er sich vor allem religionsphilosophischen Fragen, u.a. den Themen Fundamentalismus und Religionskritik. In den 1990er Jahren befasste sich Wolfram ausführlich mit Fragen von Religion, Theologie und Kirchen unter den Bedingungen der Moderne bzw. der Postmoderne. Er verfasste zahlreiche Beiträge in Zeitschriften und war Herausgeber und Mitverfasser mehrerer Bücher über die Geschichte und prägende Persönlichkeiten der katholischen Kirche im Österreich der Zweiten Republik.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte sich Wolfram auch ehrenamtlich in verschiedenen kirchlichen Initiativen, u.a. im Arbeitskreis "Christen und Juden" der KAÖ, im "Dialog für Österreich" (1998) und von 1991 bis 1997 als Vorsitzender der Internationalen Vereinigung Katholischer Männer "Unum Omnes". Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder.
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