Eine herzliche Aufnahme und erste positive Erfahrungen seien entscheidend etwa für jene Muslime aus Nahost, die den christlichen Westen als "verdorben" hielten, so Weihbischof Turnovszky in der Predigt.
Eine herzliche Aufnahme und erste positive Erfahrungen seien entscheidend etwa für jene Muslime aus Nahost, die den christlichen Westen als "verdorben" hielten, so Weihbischof Turnovszky in der Predigt.
Solidarität aus dem Glauben könne Vorurteile korrigieren und neue Kooperationen eröffnen, so Turnovszky im Radiogottesdienst der Pfarre Matzen.
Der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky sieht im Engagement für Flüchtlinge eine "ureigene Aufgabe der Kirche" und zudem auch eine Chance, bestehende Vorurteile gegenüber dem Christentum aufzulösen. Eine herzliche Aufnahme und erste positive Erfahrungen seien entscheidend etwa für jene Muslime aus Nahost, die den christlichen Westen als "verdorben" hielten. Für Christen sei die Hilfe zudem "eine wunderbare Chance, Zeugnis von unserem Glauben abzulegen - ganz ohne Worte, einfach nur durch gute Taten." Turnovszky äußerte sich am Sonntag in einem Radiogottesdienst in der Pfarre Matzen.
Auch für ganz Europa stelle der Flüchtlingsstrom laut dem Weihbischof die "Chance" dar, sich als ein vereint zu zeigen und gemeinsam nach Lösungen für die große Herausforderung zu suchen. Gleichzeitig plädierte der Weihbischof dafür, jene in die Verantwortung zu nehmen, die am Fortbestehen der Konflikte im Nahen Osten profitierten, wie etwa die Waffenindustrie. Die Konflikte könnten nicht in der Ferne gelöst werden, sondern müssten im Nahen Osten selbst an der Wurzel gepackt werden.
Bei der Betreuung und Unterbringung von Flüchtlingen ist die Kirche nach Turnovszkys Worten "ganz vorne dabei", oft auch in enger Zusammenarbeit mit Menschen, die nur wenige Berührungspunkte mit der Pfarre haben. Pfarrmitglieder würden sich dabei motiviert aus ihrem Glauben für die gleiche Sache einsetzen wie andere Menschen, die sich fernab der Kirche engagierten.
Aktuell bestünden die zwei Herausforderungen, "Notquartiere zu schaffen und die nötige Betreuung für die Durchreisenden auf die Beine zu stellen, sowie auch, dauerhafte Quartiere für jene zu finden, die bleiben." Ein vorschneller Verweis auf leerstehende kirchliche Quartiere sei nicht zielführend, seien doch viele der in Frage kommenden Gebäude vermietet, anderweitig genutzt oder verkauft, andere h hingegen desolat und nicht für eine Flüchtlingsunterbringung geeignet. In vielen Fällen sei ein Anmieten von Quartieren sinnvoll, so der Bischof.