Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann und Veronika Pernsteiner, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, bei der Übergabe der Erntedankerklärung an Bundespräsident Heinz Fischer in der Wiener Hofburg.
Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann und Veronika Pernsteiner, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, bei der Übergabe der Erntedankerklärung an Bundespräsident Heinz Fischer in der Wiener Hofburg.
Katholische Frauenbewegung" überreicht gemeinsam mit "ARGE Österreichische Bäuerinnen" verfasste "Erntedankerklärung".
Die "Katholischen Frauenbewegung Österreich" (kfbö) und die "ARGE Österreichische Bäuerinnen" haben sich im gemeinsamen Bemühen um eine nachhaltige Ernährungssicherung die Unterstützung von Bundespräsident Heinz Fischer geholt. Vertreter der Vereinigungen übergaben Fischer am Montag, 5. Oktober 2015 in der Präsidentschaftskanzlei eine gemeinsame "Erntedankerklärung", in der sie die Bedeutung bäuerlicher Landwirtschaft für eine nachhaltige Lebensmittelversorgung sowie die Notwendigkeit eines wertschätzenden Umgangs mit Nahrung unterstreichen.
Bundespräsident Heinz Fischer legte ein Bekenntnis zur nachhaltigen Landwirtschaft ab. "Wir alle wissen, dass das der beste Weg ist, um die Ernährungssicherheit zu garantierten und die landwirtschaftlichen Möglichkeiten am besten zu nutzen", so der Bundespräsident am Rande der Übergabe. Österreich gehöre zu jenen Ländern, "in denen der Gedanke der Biolandwirtschaft am besten verankert ist und auch sehr viel in diese Richtung gearbeitet wird", betonte Fischer. In der Regierung bestehe ein Konsens, besonderes Augenmerk auf "verantwortungsbewusste, gesunde, nachhaltige Bio-Landwirtschaft" zu legen.
Für die Mittel im Bereich Entwicklungszusammenarbeit (EZA) rechnet er spätestens für 2017 mit einer Steigerung. "Es würde mich wundern, wenn es nicht jetzt eine Reihe von Jahren geben würde, wo wir eine steigende Tendenz haben."
Auch Österreichs Bäuerinnen wüssten sich der Nachhaltigkeit verpflichtet, "wenn sie schonend mit Ressourcen umgehen, Produktionsvielfalt erhalten und Lebensgrundlagen für Nachkommende sichern, indem sie Ertrag nutzen, nicht aber die Grundlagen dafür beeinträchtigen", betonte Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann. Die Förderung nachhaltiger bäuerlicher Landwirtschaft und die Wertschätzung von Lebensmitteln auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette seien notwendige Voraussetzungen für Ernährungssicherheit. Dazu gehöre auch, für einen fairen Wettbewerb zu sorgen, Niedrigpreisstrategien zu Lasten von Bauern zu vermeiden und Lebensmittelverschwendung auf allen Ebenen entgegenzutreten.
Die kfbö und die ARGE stützen sich dabei aus Aussagen der Papst-Enzyklika "Laudato si", die sich für eine Förderung nachhaltiger und vielgestaltiger Landwirtschaft ausspricht, im besonderen für kleinbäuerlicher Systeme, die vor allem in armen Ländern einen Großteil der Bevölkerung ernähren - bei gleichzeitig schonendem Umgang mit Boden und Wasser. Die kfbö unterstützt in diesem Sinne Frauen in Asien, Lateinamerika und Afrika dabei, in kleinbäuerlichen Betrieben oder Genossenschaften ökologisch zu wirtschaften und die Ernährung ihrer Familien damit zu sichern.
"Frauen bilden das Rückgrat der rund 500 Millionen bäuerlichen Familienbetriebe weltweit", so kfbö-Präsidentin Veronika Pernsteiner. Die gezielte Förderung und Stärkung von Frauen sei eine der wirksamsten Maßnahmen zur Sicherung der Ernährung und Bekämpfung der Armut. Die Bekämpfung des Hungers als weltweit größtes Gesundheitsrisiko und eine signifikante Erhöhung der Nahrungsmittelproduktion bis 2050 seien aber nur möglich auf der Grundlage einer ökologisch und sozial gerecht betriebenen Landwirtschaft.