16. Oktober Welternährungstag:
Frauen spielen eine zentrale Rolle in der Sicherung der Ernährung weltweit, deren existentielle Grundversorgung mit Lebensmitteln ist aber vor allem in den Ländern des Südens oftmals nicht gewährleistet
16. Oktober Welternährungstag:
Frauen spielen eine zentrale Rolle in der Sicherung der Ernährung weltweit, deren existentielle Grundversorgung mit Lebensmitteln ist aber vor allem in den Ländern des Südens oftmals nicht gewährleistet
Katholische Frauenbewegung und Österreichs Bäuerinnen rufen zu mehr Unterstützung von Kleinbäuerinnen in den Ländern des Südens auf.
Die katholische Frauenbewegung Österreich (kfbö) ruft gemeinsam mit Österreichs Bäuerinnen zu mehr Unterstützung für Landfrauen und Kleinbäuerinnen in den Ländern Afrikas, Asiens und Südamerikas auf. Frauen spielten eine zentrale Rolle in der Sicherung der Ernährung weltweit, deren existentielle Grundversorgung mit Lebensmitteln sei aber vor allem in den Ländern des Südens oftmals nicht gewährleistet, betonen die Organisationen im Vorfeld des Weltfrauentags (15. Oktober) und des Welternährungstags (16. Oktober) in einer gemeinsamen Aussendung am Mittwoch, 14. Oktober 2015. Für Österreich wünschen sie sich mehr Bewusstsein für nachhaltige Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion. Rund um den Welternährungstag touren Bäuerinnen österreichweit mit Infoaktionen durch Volksschulen.
Mit der Aktion Familienfasttag unterstützt die kfbö seit fast 60 Jahren Landfrauen in Lateinamerika, Asien und Afrika - so etwa Kleinbäuerinnen in Guatemala, die sich in der Organisation UAM zusammengeschlossen haben, um gemeinsam die Ernährung ihrer Familien zu sichern. In dem zentralamerikanischen Land gelten 49 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren als chronisch unterernährt - unter anderem eine Folge von massiven Ernteausfällen im Zuge des Klimawandels. "Unsere Projektpartner erzeugen aus heimischen Getreidesorten ein stärkehaltiges, nährendes Getränk für ihre eigenen Familien und darüber hinaus für die Schulkinder der Region", so kfbö-Vorsitzende Veronika Pernsteiner. Gemeinsam mit der ARGE Österreichische Bäuerinnen ruft die kfbö zu Spenden für die Aktion auf (IBAN: AT86 6000 0000 0125 0000, Verwendungszweck: Guatemala)
Andrea Schwarzmann, Präsidentin der "Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen", gibt zu bedenken, dass das globale Millenniumsziel, weltweit die Anzahl hungernder Menschen bis 2015 zu halbieren, bei weitem nicht erreicht ist. Das Engagement der beiden Organisationen setzt bei der Bildung und ökonomischen Stärkung von Landfrauen an, betonte Pernsteiner.
Bundesweit werden rund um den Welternährungstag mehr als 1.500 österreichische Bäuerinnen rund 34.000 "Tafelklassler" informieren. Geplant ist eine "regionale Schultüte", anhand derer die Bäuerinnen Einblicke in ihren Arbeitsalltag und die Themenfelder nachhaltige Landwirtschaft und gesunde Ernährung geben. "Angreifen und Selbermachen werden spannende Zugänge zu Landwirtschaft und gesunder Ernährung eröffnen", kündigte Schwarzman an.
Der Welternährungstag ist auch Anlass für einen Gottesdienst am 17. Oktober im Wiener Stephansdom, den Görschitztaler Bäuerinnen gemeinsam mit dem Bischofsvikar der Militärdiözese, Harald Tripp, feiern werden. Das Kärntner Tal war 2014 in die Schlagzeilen geraten. Im März stellte die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit in Lebensmitteln aus dem Görtschitztal Überschreitungen der HCB-Grenzwerte fest. Das Umweltgift gilt als krebserregend und war über das Zementwerk der Firma Wietersdorfer in den Naturkreislauf gelangt.
Kärntens Diözesanbischof Alois Schwarz hat sich kürzlich im Rahmen eines Pastoralbesuchs im Tal zum HCB-Skandal geäußert: Er spreche sich für "klare Information und Transparenz sowie eine offene Kommunikation aus, um das verloren gegangene Vertrauen wieder zu gewinnen und den entstandenen Schaden zu minimieren". Nur so seien ein Neubeginn und eine ökologische Wende im Görschitztal möglich. Dazu brauche es, so Schwarz, "eine Kultur des Versöhnens und des Vergebens", sowie den Willen und die Kraft jedes einzelnen Talbewohners, "wieder zu lernen, trotz erfahrener Kränkungen einander zuzuhören".
Katholische Frauenbewegung Österrich: www.kfb.at
Bäuerinnen Österreich: www.baeuerinnen.at