Verbindliche und faire Übereinkünfte, die "mindestens alle fünf Jahre" zu überprüfen seien, fordern die 150 Religionsführer aus Christentum, Islam und Buddhismus.
Der Weltklimagipfel findet vom 30. November bis 11. Dezember 2015 in Paris statt.
Verbindliche und faire Übereinkünfte, die "mindestens alle fünf Jahre" zu überprüfen seien, fordern die 150 Religionsführer aus Christentum, Islam und Buddhismus.
Der Weltklimagipfel findet vom 30. November bis 11. Dezember 2015 in Paris statt.
Religionsvertreter rufen im Vorfeld des UN-Klimagipfels in Paris zu ressourcenschonendem Lebensstil auf - Derzeit läuft in Bonn die letzte Phase der Vorverhandlungen
Im Vorfeld des UN-Klimagipfels in Paris (COP21) mahnen hochrangige Religionsvertreter, darunter Weltkirchenrats-Leiter Olaf Fykse Tveit, die Staatengemeinschaft zu einem entschlossenen Kampf gegen den Klimawandel. Erstmals in den seit 20 Jahren laufenden Verhandlungen sei eine Einigung zur Klimagerechtigkeit und zum Klimaschutz in "greifbare Nähe" gerückt, heißt es in einem Appell an die Leitung des UN-Klimaschutzsekretariates (United Nations Framework Convention on Climate Change/UNFCCC). Er wurde UNFCCC-Generalsekretärin Christiana Figueres am Dienstag, 20. Oktober 2015, in Bonn überreicht. Die 154 Unterzeichner fordern unter anderem einen schrittweisen Ausstieg aus der fossilen Energie bis 2050.
In Paris gelte es, verbindliche und faire Übereinkünfte zu treffen, deren Einhaltung "mindestens alle fünf Jahre" zu überprüfen seien, so die Religionsführer. Unterstützung bräuchten vor allem jene Länder, die bereits jetzt unter den Folgen des Klimawandels zu leiden hätten. Dafür müsse die Staatengemeinschaft pro Jahr mindestens 100 Milliarden US-Dollar in den grünen Klimafonds einstellen. Gefragt seien aber nicht nur Politik und Wirtschaft, sondern auch jeder Einzelne, betonen die Religionsvertreter. Es bedürfe einer grundlegenden Umsteuerung des Konsumverhaltens hin zu einem ressourcenschonenden Lebensstil.
Der Weltklimagipfel findet vom 30. November bis 11. Dezember in Paris statt. Derzeit läuft in Bonn am Sitz der UNFCCC die letzte Verhandlungsphase im Vorfeld. Bis Freitag wollen die Delegierten einen konkreten Entwurf für das Schlussdokument erarbeiten, das in Paris unterzeichnet werden soll. Angestrebt wird, die Erderwärmung auf unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Umstritten ist Berichten zufolge insbesondere der Grad der Verbindlichkeit für die einzelnen Abmachungen.
Unterzeichnet wurde die Erklärung u.a. vom Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Olaf Fykse Tveit, dem peruanischen Erzbischof Pedro Ricardo Barreto Jimeno, Sprecher des pan-amazonischen Kirchennetzwerks REPAM, dem Geschäftsführer des weltweiten Verbandes der Kirchenhilfswerke CIDSE, Bernd Nilles, dem muslimischen Imam Ibrahim Saidy und Sulak Sivaraksa vom Internationalen Netzwerk engagierter Buddhisten. Aus den deutschsprachigen Reihen finden sich die Unterschriften vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, des Weltkirchen-Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, sowie die Spitzen der kirchlichen Hilfswerke Misereor, Adveniat, "Die Sternsinger" sowie "Brot für die Welt" auf dem Papier.
Kommenden Montag wollen zudem Spitzenvertreter der katholischen Kirche einen Appell an die Teilnehmer des Klimagipfels richten. Die Initiative lehnt sich an die Forderungen der Umweltenzyklika von Papst Franziskus an und wurde vom Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden organisiert.
Website des UN-Klimagipfels in Paris "COP21"