"Es geht um die Zukunft junger Menschen in unserem Land, und damit um unser aller Zukunft", sagt der steirische Caritas-Direktor Franz Küberl. "Schule und Ausbildung sind ein guter Weg der Integration."
"Es geht um die Zukunft junger Menschen in unserem Land, und damit um unser aller Zukunft", sagt der steirische Caritas-Direktor Franz Küberl. "Schule und Ausbildung sind ein guter Weg der Integration."
Caritasdirektor Küberl kämpft für österreichweit einmaliges steirisches Modell, unbegleiteten Minderjährigen Pflichtschulbesuch über 15. Lebensjahr hinaus zu ermöglichen
Der steirische Caritasdirektor Franz Küberl hat sich dagegen gewandt, dass junge Flüchtlinge künftig in der Steiermark nicht mehr als außerordentliche Schüler an Pflichtschulen unterrichtet werden sollen. Dass dies bisher für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die älter als 15 Jahre sind, an steirischen Schulen möglich war, hätte laut dem Büro von Bildungslandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) gar nicht sein dürfen; denn nicht mehr Schulpflichtige dürften an Pflichtschulen gar nicht unterrichtet werden - egal ob Flüchtlinge oder Österreicher, wie aus einem Erlass aus dem Jahr 2003 hervorgehe.
Küberl äußerte sich dazu kritisch in einer Stellungnahme am Donnerstag, 22. Okobter 2015: "Der Erlass wird formaljuristisch richtig interpretiert, es gibt aber zwölf Jahre später wohl ein anderes Verständnis von Integration. Die Frage muss sein, was dem Land am meisten dient." Der Caritasdirektor appellierte an die Politik, minderjährige Flüchtlinge unbedingt im Regelschulsystem zu halten. "Es geht um die Zukunft junger Menschen in unserem Land, und damit um unser aller Zukunft", betonte Küberl. "Schule und Ausbildung sind ein guter Weg der Integration."
Die Steiermark habe mit ihrem österreichweit einmaligen Modell, unbegleiteten Minderjährigen außerordentlich den Pflichtschulbesuch über das 15. Lebensjahr hinaus zu ermöglichen, "einen intelligenten Weg eingeschlagen". Der Schulbesuch bedeute für die betroffenen Jugendlichen Normalität und sei der einzige Weg, am Gesellschaftsleben teilzunehmen. Schule biete Zugehörigkeit, Struktur und eine lebbare Zukunft. Aufgabe der politisch Verantwortlichen im Land und auch auf Bundesebene wäre es nach den Worten Küberls, "gemeinsam kluge Integrationsmaßnahmen in der Bildung junger Menschen voranzutreiben".
Das komme der gesamten Gesellschaft zugute, argumentierte Küberl. Wenn junge Flüchtlinge eine geregelte Ausbildung erhielten und sich qualifizieren könnten, werde damit "der Bildungsstandort, der Sozialstandort und der Wirtschaftsstandort Österreich gestärkt".