Traditionelle Leopoldifeiern am 15. November im Stift Klosterneuburg.
Traditionelle Leopoldifeiern am 15. November im Stift Klosterneuburg.
Traditionelle Leopoldifeiern am 15. November im Stift Klosterneuburg.
Die Bedeutung von Stift Klosterneuburg als Kulturgut wie auch als Symbol für die christlichen Werte des Abendlandes hat der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll am Sonntag, 15. November 2015 betont.
Bei der traditionellen Pressekonferenz im Stift zu Leopoldi, dem niederösterreichischen Landesfeiertag, erinnerte Pröll an die Heiligsprechung Leopolds vor 530 Jahren sowie an den 70. Jahrestag der Rückkehr der Augustiner-Chorherren in das Stift nach ihrer Vertreibung durch die Nazis im Zweiten Weltkrieg. "Dieser Leopoldi ist ein besonderer Jubiläumsfeiertag, da es vor 70 Jahren erstmals wieder möglich war, den Landesfeiertag abzuhalten", so Pröll. Das Stift sei nicht nur ein bedeutender Kulturtouristischer Faktor Niederösterreichs - rund 100.00 Besucher pro Jahr - sondern "es ist vor allem auch ein Symbol unserer christlichen Werte, zu denen wir stehen sollten".
Abtprimas Bernhard Backovsky erinnerte wie Landeshauptmann Pröll daran, dass die Chorherren vor 70 Jahren, am 14. November 1945, in ihr Stift zurückkehren konnten, aus dem sie 1941 von den Nazis vertrieben worden waren. "Dafür sind wir dankbar. Mögen solche Zeiten nie wieder kommen", so Backovsky wörtlich
Die Jahresausstellung des Stifts ist 2016 dem Österreichischen Erzherzogshut gewidmet. An kaum einem anderen Ort seien sakrale, künstlerische und politische Bedeutung derart eng miteinander verwoben wie im Stift Klosterneuburg, so Stiftskustos Nicolaus Buhlmann. Und kaum ein anderes Objekt weise einen derartigen materiellen und ideellen Wert auf, wie die heilige Krone des Landes, der Erzherzogshut, der im Stift seit 1616 aufbewahrt wird. Buhlmann: "2016 widmet sich die Jahresausstellung des Stiftes diesem Ereignis, da es sich zum 400. Mal jährt und sowohl für unser Haus, als auch für Österreich ein bedeutendes Jubiläum darstellt.
1616 übergab Erzherzog Maximilian III. den Hut dem Stift - als heilige Krone des Landes sollte er immer in unmittelbarer Nähe zu den Reliquien des Landesheiligen Leopold aufbewahrt werden - und wird es bis zum heutigen Tage. Nur zur Amtseinführung eines neuen Erzherzogs durfte der Hut zur Erbhuldigung nach Wien gebracht werden. Diese Zeremonie, bei der sich barocke Repräsentation von ihrer prächtigsten Seite zeigte, wurde zehn Mal abgehalten - das letzte Mal 1835 für Kaiser Ferdinand I. Seinen letzten offiziellen Auftritt hatte der Hut 1989 beim Begräbnis von Zita, der letzten Kaiserin von Österreich. Die Ausstellung dokumentiert die Geschichte und Bedeutung des Hutes.
Aber nicht nur dem Österreichischen Erzherzogshut ist 2016 eine große Ausstellung gewidmet, sondern auch der christlichen Kunst aus Bulgarien. "Einem Land, mit dem das Stift seit Jahren in kulturellem Austausch steht und dessen Kultur wir den Menschen hier näher bringen möchten", so Abtprimas Backovsky. So werden ausgewählte Schätze aus dem Archäologischen Nationalmuseum Sofia 2016 im Stift zu sehen sein".
Die Renovierungsarbeiten am Stift werden im kommenden Jahr ebenfalls weitergehehen. So wird ein statisches und konservatorisches Sanierungskonzept für die Stiftsmauer entlang der Wienerstraße, die ehemalige Stadtmauer im Teichgarten, die Stützmauer in der Hundskehle, sowie für die "Alte Pfalz" Mauer erstellt.
Wirtschaftsdirektor Andreas Gahleitner hob das soziale Engagement des Stifts hervor. Das Stift habe sich im Jahr 2000 ein eigenes Sozialstatut verschrieben, um damit die uralte Tradition seines sozialen Engagements zu manifestieren: Mindestens 10 Prozent des Ertrages der Wirtschaftsbetriebe sollen für soziale Aufgaben aufgewendet werden. Tatsächlich sei es aber eine wesentlich höhere Summe, so Gahleitner.
Mit dem Verein "Ein Zuhause für Straßenkinder" unterstützt das Stift seit dem Jahr 2000 die "Concordia Sozialprojekte" in Rumänien, Bulgarien und der Republik Moldau. Kommendes Jahr feiern die Concordia Sozialprojekte ihr 25-jähriges Jubiläum. Gemeinsam mit dem Stift wird es etliche Veranstaltungen und auch einen eigenen Jubiläumswein geben.
Seit November 2014 sind in der Magdeburg-Kaserne in Klosterneuburg bis zu 300 Asylwerber untergebracht. 2015 hat das Stift Klosterneuburg Teile des ehemaligen Kasernenareals gekauft und sich intensiv um eine Möglichkeit für den Verbleib der Flüchtlinge bemüht. Aktuell nutzt das Innenministerium die Kaserne bis auf weiteres unentgeltlich.
Im Anschluss an die Pressekonferenz fand in der Stiftskirche das traditionelle Hochamt zum Landesfeiertag statt, dem diesmal der Abt von Stift Altenburg, Thomas Renner, vorstand.
Stift Klosterneuburg:
Stiftsplatz 1
A-3400 Klosterneuburg
T: +43-2243-411-0
e-mail: info@stift-klosterneuburg.at