"Nur wer Zugang zum Arbeitsmarkt hat, kann einen gesellschaftlichen Beitrag leisten", betont Caritas-Präsident Landau.
"Nur wer Zugang zum Arbeitsmarkt hat, kann einen gesellschaftlichen Beitrag leisten", betont Caritas-Präsident Landau.
Landau: Plan "grundsätzlich gut", aber es gibt Potenzial nach oben
Die Caritas begrüßt jenen 50 Maßnahmen umfassenden Integrationsplan, den Integrationsminister Sebastian Kurz kürzlich von Experten ausarbeiten hat lassen. Caritas-Präsident Michael Landau hält den Plan für "grundsätzlich gut", sieht aber noch Potenzial nach oben. "Sprachkurse sind wichtig, aber sie genügen nicht", so Landau in einer Aussendung am Freitag, 20. November 2015. Letztlich gehe es um ein umfassendes Programm, damit Integration verwirklicht werden kann.
Erfreulich ist für die Caritas, wenn diese Sprachkurse zumindest bei jenen Asylwerbern, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Asyl erhalten werden, künftig schon vom ersten Tag an beginnen sollen. Ziel müsse aber bleiben, so Landau, mit Integration insgesamt möglichst früh zu beginnen, damit die Zeit genutzt wird, damit Qualifikationen nicht verloren gehen und damit Menschen künftig nicht mehr gezwungen sind, "Monate, vielleicht sogar Jahre untätig im Wartesaal des Lebens zu verbringen".
"Nur wer Zugang zum Arbeitsmarkt hat, kann einen gesellschaftlichen Beitrag leisten", betont Landau. Daher bedürfe es der frühzeitigen Feststellung der Qualifikationen, Unterstützung bei der Anerkennung von Bildungsabschlüssen und gezielte Angebote für Bildungs- und Berufsberatung. "Uns muss bewusst sein, dass kurzfristige Kosten und Investitionen sich mittel- und langfristig rechnen werden", so Landau. Angesichts der Tatsache einer alternden Gesellschaft müsse man "die großen Chancen und Potenziale der zu uns flüchtenden Menschen erkennen".
"Zudem brauchen wir dringend leistbaren Wohnraum für alle Menschen", lautet ein weiteres Anliegen des Caritas-Präsidenten. Vor allem Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte bräuchten bei der Suche Unterstützung.
Zum Thema Wertevermittlung und Sanktionen meint Landau: "Werte wie Solidarität, Respekt, Toleranz, Vielfalt und Menschenrechte müssen uns heilig sein. Und die aktuellen, dramatischen Ereignisse machen deutlich: Wenn Menschen ohne Perspektive bleiben, wenn Integration nicht möglichst rasch, von Anfang an beginnt, dann riskieren wir, dass sie sich leichter radikalisieren lassen." Grundsätzlich gelte, dass Asylberechtigte Österreichern gleichgestellt seien. Die von Kurz genannten Sanktionen seien bereits jetzt geltendes Recht.
Caritas Wien:
Flüchtlingshilfe der Erzdiözese Wien
Berichte zum Thema Flucht und Asyl auf erzdioezese-wien.at
Diözesankoordinator für die Suche von Flüchtlingsquartieren:
E-Mail: fluechtlingshilfe@edw.or.at
Telefon: 0676 502 81 91