Die Flüchtlingshilfe des Malteser-Ordens sieht dem kommenden Frühjahr gelassen entgegen: Dass der Flüchtlingsstrom Richtung Europa im Frühling wieder anschwellen wird, sei zwar wahrscheinlich, aber "alle in Österreich sind viel besser vorbereitet".
Die Flüchtlingshilfe des Malteser-Ordens sieht dem kommenden Frühjahr gelassen entgegen: Dass der Flüchtlingsstrom Richtung Europa im Frühling wieder anschwellen wird, sei zwar wahrscheinlich, aber "alle in Österreich sind viel besser vorbereitet".
330 Malteser waren bereits über 10.000 Stunden in der Flüchtlingshilfe tätig.
Die Flüchtlingshilfe des Malteser-Ordens sieht dem kommenden Frühjahr gelassen entgegen: Dass der Flüchtlingsstrom Richtung Europa im Frühling wieder anschwellen wird, sei zwar wahrscheinlich, aber "alle in Österreich sind viel besser vorbereitet". Die Ruhe vor dem erneuten Ansturm nutzt der Orden, um bei der Integration jener zu helfen, die bereits in Österreich um Asyl angesucht haben. Denn dort gebe es noch deutlich Luft nach oben, betonte der Flüchtlingskoordinator Bernhard Küenburg gegenüber "Kathpress".
Im Sommer 2015 hatte der Orden auf die ansteigende Flüchtlingszahl mit der Ausweitung der bestehenden Hilfsprojekte und der Gründung einer eigenen "Malteser Flüchtlingshilfe" für die Koordination reagiert. Seither waren rund 330 Malteser über 10.000 Stunden in der Flüchtlingshilfe tätig. Aktuell ist der Orden an den Grenzen - etwa in Spielfeld, Nickelsdorf und Freilassing -, und in Notunterkünften in den Bahnhöfen aktiv, versucht aber auch dabei zu helfen, Asylwerber vom ersten Tag an in Österreich zu integrieren.
Die Erfahrung habe bisher gezeigt: "Es fehlt vor allem an Deutschkurs-Plätzen, einem entsprechenden Freizeitprogramm für Kinder und Jugendliche sowie Hilfe bei behördlichen Ansuchen, etwa bei Anerkennungsansuchen für bereits absolvierte Ausbildungen", so Küenburg.
Die Integrationsprogramme der Malteser konzentrieren sich vor allem auf Wien, die Steiermark, Salzburg, Tirol und Oberösterreich. In Salzburg, Oberösterreich und Wien organisiert der Orden Deutschkurse, in Wien gemeinsam mit der syrisch-orthodoxen Kirche. Seit September nehmen dort jeden Samstag rund 150 Flüchtlinge das Angebot an.
Das Bildungsniveau der meisten Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Pakistan sei hoch. "Es kommen teilweise erfahrene und kompetente Akademiker wie Ärzte, Pharmazeuten, Juristen, Architekten und viele andere zu uns." Der Orden hilft diesen Menschen beim Erlernen des entsprechenden deutschen Fachvokabulars und den Ansuchen zur Anerkennung bisher abgeschlossener Ausbildungen.
Problematisch sei auch die Lage vieler Jugendlicher. Mit über 15 Jahren, und somit nicht mehr mit Schulpflicht, fehle die nötige Beschäftigung und Tagesstruktur. "Leider besuchen nur sehr wenige der Jugendlichen eine Schule, da die meisten nicht mehr unter die Schulpflicht fallen und daher nicht in Schulen aufgenommen werden", berichtete Küenberg aus der täglichen Arbeit mit den Jugendlichen. Freizeit- und Sportprogramme sollen sie aus dem oft zermürbenden Alltagstrott herausholen. Für Kinder in der Grundversorgung organisiert der Orden spezielle Wochenendprogramme, um die Eltern zu entlasten, und den Kindern ihre Umgebung vertrauter zu machen.
Die Organisation bestätigte die Medienberichte der letzten Tage: An den Grenzübergängen in Nickelsdorf und Spielfeld ist es zur Zeit ruhig. Die Organisation und auch die Behörden und andere NGOs seien aber auf den Notfall vorbereitet: "Es stehen die Großzelte, die Einsatzorganisationen haben Erfahrungen mit Transport, Unterbringung etc. Beim zweiten Mal ist es sicher wesentlich leichter", zeigte sich der Experte zuversichtlich.
Der aktuelle Hotspot befinde sich an der Grenze zu Bayern. Aber auch dort sei es verhältnismäßig ruhig, zu Ausschreitung oder Konflikten sei es bisher nicht gekommen. Die Malteser haben im Lager Salzburg die medizinische Betreuung der Flüchtlinge über. Der Orden stellt einen Arzt und garantiert eine medizinische Grundversorgung. In ihrer Ambulanz werden vor allem kleinere Verletzungen und Infekte betreut.
Die Finanzierung der Flüchtlingshilfe läuft bei den Maltesern über Spenden, die rund 2.250 Mitarbeiter engagieren sich ausnahmslos ehrenamtlich. Der Souveräne Malteser-Ritterorden ist vor über 900 Jahren in Jerusalem entstanden. In Österreich besteht ohne Unterbrechung seit dem 12. Jahrhundert ein Großpriorat. 440 Ordensmitglieder und 1.800 freiwillige Helfer sind derzeit in neun Werken und zwei Initiativen in Österreich aktiv. Christlich und engagiert: Die Malteser helfen in 120 Ländern der Welt mehr als zwölf Millionen Menschen
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