Die Plattform "Christen und Muslime" will gegen pauschale Vorurteile und Hetze gegenüber Bevölkerungsgruppen auftreten und den Dialog sowie ein besseres Miteinander von Christen und Muslimen in Österreich unterstützen.
Die Plattform "Christen und Muslime" will gegen pauschale Vorurteile und Hetze gegenüber Bevölkerungsgruppen auftreten und den Dialog sowie ein besseres Miteinander von Christen und Muslimen in Österreich unterstützen.
Kritik an Aslan-Studie zu muslimisch geführten Kindergärten
Die "Plattform Christen und Muslime" beklagt in der Debatte um muslimisch geführte Kindergärten in Wien einen "Generalverdacht" gegen diese Kinderbetreuungseinrichtungen. Ausgelöst habe dies die öffentliche Rezeption der nach Ansicht der Plattform "methodisch fragwürdigen" Studie des an der Universität Wien lehrenden Religionspädagogen Ednan Aslan. Ohne seinen Namen zu nennen, werfen ihm die Plattform-Proponenten indirekt mangelnde wissenschaftliche Standards für empirische Forschung und Voreingenommenheit vor. "Um der notwendigen Objektivität willen kann die Durchführung von qualitativ-empirischer Forschung nur von ausgewiesenen und neutralen Sozialwissenschaftlern vorgenommen werden, die weder positiv noch negativ in die Sache involviert sind", hieß es in einer Aussendung am Freitag.
In der Diskussion um die Kindergärten müsse "endlich klargestellt werden, dass es um Kontrolle geht", so die Plattform. Kontrollabsichten jedoch "mit dafür ungeeigneten wissenschaftlichen Untersuchungen zu bemänteln", wäre "eine Irreführung der Öffentlichkeit".
Kindergarten-Inspektoren zu schulen, damit diese Anzeichen von Extremismus besser wahrnehmen können "mag auch nützlich sein", heißt es weiter zu den jüngst angekündigten Maßnahmen der Stadt Wien. Die weitgehende Unkenntnis von Islam, Koran und den kulturellen Umgangsformen in manchen Herkunftsländern dürfe jedoch nicht dazu führen, einfache Redewendungen oder übliche Gebetstexte zu verdächtigen.
Die "Plattform Christen und Muslime" hatte sich 2006 infolge der Debatte um die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen gegründet. Die Plattform will gegen pauschale Vorurteile und Hetze gegenüber Bevölkerungsgruppen auftreten und den Dialog sowie ein besseres Miteinander von Christen und Muslimen in Österreich unterstützen. Den im Statut vorgesehenen christlich-muslimischen Doppelvorsitz haben die evangelische Theologin Susanne Heine und der Gründer der "Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen", Tarafa Baghajati, inne.