Auch die Blumen werden meist mit viel Liebe zum Detail ausgesucht. Haben doch verschiedene Blumen auch verschiedene Bedeutungen.
Auch die Blumen werden meist mit viel Liebe zum Detail ausgesucht. Haben doch verschiedene Blumen auch verschiedene Bedeutungen.
In Weiß heiraten? Rose oder doch lieber Margerite in den Brautstrauß flechten? Gemeinsam die Hochzeitstorte anschneiden? Von Hochzeitsbräuchen und ihrer Bedeutung. "Der SONNTAG" berichtet.
Ein wunderschönes, weißes Brautkleid. Das gehört für viele immer noch zu einer Hochzeit dazu. Und tatsächlich ist Weiß schon seit vielen Jahrhunderten hindurch eine Farbe, die mit Hochzeiten assoziiert wurde.
Im alten Griechenland etwa kleideten sich die Bräute nicht nur weiß, sie malten ihren Körper auch weiß an. In weiten Teilen Asiens stand und steht das Weiß für Reinheit und Unschuld.
Doch das weiße Kleid hatte nicht immer Tradition. Besonders in Europa und Nordamerika trugen Bräute noch weit bis ins 19. Jahrhundert hinein schwarze, braune, graue oder blaue Brautkleider oder heirateten in Tracht. Das Hochzeitskleid sollte zwar schön, aber vor allem auch praktisch sein, damit die Braut es auch nach der Hochzeit wieder anziehen konnte.
Die ersten journalistischen Aufzeichnungen über weiße Brautkleider in Europa stammen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich. Zu den berühmten „Erst-Trägerinnen“ weißer Brautkleider zählen die englische Königin Victoria, die bei ihrer Hochzeit mit Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha 1840 ein weißes Spitzenkleid getragen hat und die österreichische Kaiserin Elisabeth, die bei ihrer Hochzeit mit Kaiser Franz-Joseph 1854 ebenfalls in Weiß erschien.
Später dürften die Darstellung von Hochzeiten in Hollywood-Filmen, speziell nach dem 2. Weltkrieg, dazu beigetragen haben, dass sich das weiße Brautkleid geradezu als Norm weltweit durchsetzte.
Übrigens gibt es eine Sache, die am Outfit der Braut in keinem Fall weiß sein darf. „Etwas Blaues“, so ein Brauch, der es aus Großbritannien bis in unsere Breiten geschafft hat, muss jede Braut an ihrem Hochzeitstag bei sich tragen. Dazu am besten noch etwas Altes, etwas Neues und etwas Geborgtes.
Das „Alte“ symbolisiert dabei das bisherige Leben der Braut, das „Neue“ steht für ihre Zukunft, der sie mit Optimismus entgegenblicken soll.
Das „Geborgte“ ist traditionellerweise etwas Geborgtes von einer anderen glücklichen Braut, das „Blaue“ ist ein Symbol für Liebe und Treue.
In manchen Gegenden Großbritanniens wird der Braut außerdem auch heute noch ein „silver sixpence“ (eine Silbermünze) in ihren Schuh gelegt oder auf die Schuhsohle geklebt – ein Glücksbringer, der auch den Wohlstand des zukünftigen Ehepaares sichern soll.
Mindestens genauso viel Aufmerksamkeit wie dem Brautkleid widmen Bräute meist dem Brautstrauß. Nicht nur über Form – soll es ein Biedermeierstrauß sein, ein tropfenförmiges Arrangement oder ein Armstrauß? – muss sich die Braut im Vorfeld der Hochzeit klar werden.
Auch die Blumen werden meist mit viel Liebe zum Detail ausgesucht. Haben doch verschiedene Blumen auch verschiedene Bedeutungen. Klassisch steckt in einem Brautstrauß die Rose – die roten Rosen sind dabei das „pflanzengewordene“ Symbol für Liebe, Beständigkeit und Treue, gelbe Rosen symbolisieren Freundschaft, Zufriedenheit und Freiheit, rosa Rosen bedeuten Dankbarkeit, lachsfarbene Begeisterung und Lust.
Aber auch andere Blumen machen sich im Brautstrauß ausnehmend gut: Die Sonnenblume etwa steht für Fröhlichkeit, Wärme und Zuversicht, Nelken in Rot für ein „flammendes Herz“, Nelken in Weiß für ewige Treue. Freesien sind ein Symbol für Zärtlichkeit, die Margerite für das Natürliche und unverfälscht Gute.
Es gibt aber auch Blumen, die – auch wenn sie noch so schön sind – sich für einen Brautstrauß weniger eignen: Erika etwa steht für Einsamkeit. Narzissen symbolisiert Eitelkeit. Gelbe Nelken stehen für Verachtung.
„Die Hochzeitstorte symbolisiert seit der Antike Glück, Fruchtbarkeit und Wohlstand für das junge Paar“, weiß eine der bekanntesten Hochzeitstorten-Fabrikanten Ostösterreichs, die Konditorei Göttinger aus dem Waldviertel, auf ihrer Homepage zu berichten.
Schon bei den Römern soll der sogenannte „Speltkuchen“ – ein einfacher Kuchen aus Dinkel – ein wichtiger Bestandteil der sakralen und festlichen Form der Hochzeitszeremonie gewesen sein.
In England war es Teil der Hochzeitstradition, dass Freunde und Familienangehörige selbstgebackenen Kuchen zur Tafel mitbrachten. Diese wurden dann übereinander zu einem hohen Turm gestapelt – daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit die mehrstöckige Hochzeitstorte.
Beliebt sind heute übrigens fünfstöckige Hochzeitstorten, wobei jede Etage einen speziellen religiösen Moment im Leben der Brautleute symbolisieren soll: angefangen von der Taufe, über die Kommunion oder Firmung, die Heirat, die Taufe der Kinder bis hin zum Begräbnis.
Einer der Höhepunkte eines jeden Hochzeitsfestes ist natürlich das Anschneiden der Hochzeitstorte: Unbedingt sollen dabei Braut und Bräutigam miteinander das Messer führen – ist das doch ein Symbol dafür, dass sie im Leben zukünftig alles gemeinsam meistern wollen.
Aber Achtung: Wessen Hand dabei oben liegt, der soll in der Ehe die sprichwörtlichen Hosen anhaben...
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