Caritaspräsident Michael Landau gilt als Mahner politischer Vorgänge in Österreich.
Caritaspräsident Michael Landau gilt als Mahner politischer Vorgänge in Österreich.
Caritas-Präsident Landau: Statt Obergrenzen und "unumkehrbaren Schritten" besser gemeinsame EU-Behörde, Hilfe in Herkunftsländern und Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Gemeinden.
Die Caritas warnt eindringlich vor dem von der Regierung beim Asylgipfel am Mittwoch, 20. Jänner 2016 angestrebten Aktionsplan für den Umgang mit Flüchtlingen. Die Vorhaben wären ein "Aktionsplan der Hilflosigkeit", der unumkehrbar sei und zu einem "politischen Klimawandel" führen würde, warnte Caritas-Präsident Michael Landau am Dienstag in einer Aussendung.
Statt leichtfertig einfache, aber falsche Antworten zu geben seien vielmehr eine "Politik der Sachlichkeit" und "ein paar kleine Schritte" nötig. Dazu zählte der Caritas-Präsident die Schaffung einer gemeinsamen EU-Behörde, verstärkte Hilfe in den Herkunftsländern sowie die Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Gemeinden.
Auch wenn nicht jeder, der Asyl beantrage, Asyl erhalten könne, habe dennoch jeder Mensch "das Recht auf ein faires und rechtsstaatliches Verfahren - und dazu gehört auch, dass man dieses Verfahren nicht im Elend und in Massenlagern durchlaufen muss", betonte Landau. Solidarität und Mitmenschlichkeit hätten Österreich in den vergangenen Jahrzehnten stark gemacht. Um diese Werte zu verteidigen, müssten sie "auch in fordernden Zeiten wie diesen" gelebt werden.
"Wer Österreich liebt, spaltet nicht", mahnte Landau mit Blick auf eine "immer rauer werdenden politische Debatte". Die Spitzenpolitiker dürften nicht vergessen, dass es bei den Flüchtlingen "nicht zuerst um Quoten und Obergrenzen, sondern um Männer, Frauen und Kinder" gehe, so der Caritas-Präsident. "Wer nun blind nach Obergrenzen, Zäunen und Maßeinheiten verlangt, dem sei gesagt: Es gibt nur ein Maß, die Maßeinheit Mensch", so sein eindringlicher Appell.
Caritas Österreich: