Alpha ist an sich sehr einfach durchzuführen. Essen – Vortrag – Austausch, das kann man sich leicht merken.
Alpha ist an sich sehr einfach durchzuführen. Essen – Vortrag – Austausch, das kann man sich leicht merken.
"Der SONNTAG"-Interview mit Franz Heidlberger, „Alpha“-Berater, über einen ungewöhnlichen Glaubenskurs.
Wenn Sie den „Alphakurs“ in drei Sätzen erklären müssten, wie lauten diese Sätze?
Heildberger: Der Alpha-Kurs ist ein Beziehungskurs, weil es zuerst darum geht, eine Beziehung zu den Menschen aufzubauen, mit einem echten Interesse für sie da zu sein, und ihnen zu ermöglichen, eine Beziehung mit dem „Du“ Gottes einzugehen.
Der Alpha-Kurs ist ein Glaubenskurs. In der katholischen Kirche gibt es die schöne Unterscheidung zwischen Kerygma, Katechese und Theologie.
Das Kerygma bezeichnet den Kern des Glaubens, der nicht gelehrt, sondern verkündet wird: Gott, der sich uns zuwendet und Mensch wurde, für unsere Sünden am Kreuz starb, auferstanden ist und uns den Heiligen Geist sendet.
Inhalt des Alpha-Kurses ist das Kerygma. Der Alpha-Kurs ist ein Jüngerschaftskurs, weil bei jedem Kurs nicht nur Gäste teilnehmen, sondern auch das Team „teilnimmt“.
Man kann als Mitarbeiter seine ersten Schritte als Jünger / Jüngerin gehen – im Dienst, im Zuhören, in einem vorsichtigen Reden über den eigenen Glauben.
Was ist das „Erfolgsgeheimnis“?
Heildberger: Alpha ist an sich sehr einfach durchzuführen. Essen – Vortrag – Austausch, das kann man sich leicht merken.
Die Vorträge gibt es sogar als Videos. Man sollte sich selbst keinen Druck machen und schon gar nicht den Gästen.
Das Erfolgsgeheimnis ist diese entspannte Atmosphäre, gepaart mit dem Wissen und dem Vertrauen, dass Gott für jeden Menschen einen guten Weg bereithält.
Für wen sind die „Alphakurse“ gedacht?
Heildberger: Zuallererst für jene, die nach Sinn im Leben und nach Antworten auf die großen Fragen des Lebens suchen.
Nicht alle Menschen stehen an diesem „inneren Marktplatz“ (vgl. Mt 20,1-16) zur selben Zeit und sind bereit, sich mitnehmen zu lassen. Deshalb ist es gut, immer wieder einen Alpha-Kurs durchzuführen.
Es kommen auch Leute, die einfach etwas über das Christentum erfahren wollen. Wir hatten eine junge Frau im Kurs, die kam, weil sie sich einmal „echte Christen“ ansehen wollte. Das geht! Man muss sich als Christ auch anschauen lassen.
Nicht zuletzt ist der Alpha-Kurs eine Schule für uns „kirchlich Sozialisierte“, in der wir in einem „geschützten Rahmen“ lernen können, über den eigenen Glauben zu reden.
Welche „Vorbildung“ braucht man, um einen „Alphakurs“ besuchen zu können?
Heildberger: Die Voraussetzung um einen Alpha-Kurs zu besuchen, ist ein guter Appetit. Eine Vorbildung sollte nicht nötig sein.
Bei Alpha bemühen wir uns in einer einfachen verständlichen Sprache, ohne Kirchenvokabular zu sprechen. Wir lehren das auch so bei unseren Schulungen.
Ein Grundsatz für die Vorträge lautet: „Unterschätzen Sie niemals die Intelligenz Ihrer Zuhörer und überschätzen Sie niemals deren Wissen“.
Man kann nicht davon ausgehen, dass unsere Zeitgenossen wissen, was im Gleichnis vom verlorenen Sohn steht oder was ein Kreuzzeichen bedeutet.
Mag. Franz Heidlberger ist Berater für „Alpha“ im katholischen Bereich.
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