Liturgie: Den Reichtum der Gesten ausschöpfen.
Liturgie: Den Reichtum der Gesten ausschöpfen.
Priester aus der Erzdiözese Wien auf Fortbildung: Was sie mit einem Schauspieler in Freising erlebten. Ein Rundruf. "Der SONNTAG" berichtet.
Der Feier des Gottesdienstes vorzustehen – da kann sich viel Gewöhnung einschleichen. Das führt dann zu Verflachung.
Bei der Freisinger Priesterwoche wurden uns von den beiden Referenten in Theorie und Praxis viele Möglichkeiten gezeigt und mit uns eingeübt, wie die Feier der göttlichen Gegenwart gestärkt werden kann“, erzählt Pfarrer Berthold Koy CanReg, Pfarre Meidling (Wien 12).
„Liturgie als Liebesgeschichte Gottes mit den Menschen – so können wir das Thema dieser Woche überschreiben“, berichtet Pfarrer P. Andreas Hiller CSsR, Pfarre Höbersdorf: „Anhand eines Textes von William Shakespeare haben wir 35 Priester das Sprechen in allen Variationen und Gegebenheiten geübt.
Wir haben an den verschiedenen Elementen des Gottesdienstes und der Liturgie gestalterisch gearbeitet, je nachdem ob es sich um Gebet, Verkündigung, Bekenntnis, Gruß und Antwort oder Gesänge handelt.“
„Durch die Erfahrungen der Vortragenden und der priesterlichen Mitbrüder schöpfe ich nun neue Ideen für meine Praxis als Gottesdienstleiter, wo ein passend gestalteter Resonanzraum für Gottes Liebe und Gemeinschaft vorhanden ist“, berichtet Pfarrer Peter Paskalis, Pfarre Deutsch-Wagram: „Wie ich die Eucharistie, vor allem bei den Kinder- und Familiengottesdiensten in einfacher und menschennaher Sprache überbringen kann. Und wie ich als Indonesier mein eigenes Gottes-Bild und meine Kultur auch miteinbringen kann.“
„Auch wenn ich als Pfarrer seit meiner Priesterweihe schon unzählige Gottesdienste gefeiert habe, konnte ich Anregungen und Impulse für meine Pfarre mitnehmen: der Stille für das persönliche Gebet in der Messfeier mehr Raum geben“, betont Pfarrer Georg Stockert, Pfarre Aspern, Wien 22.
Eine weitere Anregung: „Die Zeichen, Riten und Symbole so zu gestalten, dass sie – auch ohne wortreiche Erklärungen – den Mitfeiernden helfen, inniger und vertiefter ihren Glauben zu feiern.“
„Es war sehr bereichernd, mit einem Schauspieler zu arbeiten, der sich in der Liturgie sehr gut auskennt und dazu noch bibelfest ist“, sagt Pfarrer Ernst Pankl, Pfarre Gloggnitz: „Weniger ist oft mehr, das war ein oft gebrauchter Satz dieser Woche“.
Pankl: „Oft wird ja die Liturgie durch die Orgel oder andere Musik überfrachtet und zugedeckt. Bei anderen beherrschen wieder zusätzliche Texte und Erklärungen die Feier. Wieder andere suchen krampfhaft nach weiteren Zeichen und Symbolen.“
„Hinsichtlich der ,Rolle’ des Priesters im Gottesdienst zu arbeiten war sehr anregend“, sagt Pfarrer Marcus König, Pfarren Purkersdorf und Tullnerbach: „Für mich ist auch die Gemeinschaft ein wichtiger Faktor. So haben einige von uns (auch ich) den freien Nachmittag und Abend bei einer Opernaufführung in München verbracht.“
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Weitere Informationen zu "Der SONNTAG" die Zeitung der Erzdiözese Wien