Das Projekt „I am studying and playing in Bulgarian“ unterstützt in Sofia 25 Romakinder und deren Eltern. Ein Team, bestehend aus Pädagogen und Früherziehern fördern spielerisch den Spracherwerb der Kinder und leisten Hygiene-Erziehung.
Das Projekt „I am studying and playing in Bulgarian“ unterstützt in Sofia 25 Romakinder und deren Eltern. Ein Team, bestehend aus Pädagogen und Früherziehern fördern spielerisch den Spracherwerb der Kinder und leisten Hygiene-Erziehung.
Hilfe besonders für Kinder aus gesellschaftlich benachteiligten Romafamilien.
Die österreichische Caritas startet im Februar ihre Kinderkampagne 2016 mit dem Schwerpunktland Bulgarien. Caritaspräsident Michael Landau, unternahm in der vergangenen Woche einen Lokalaugenschein in dem osteuropäischen Land. Seit 1998 unterstützt die Caritas Steiermark Projekte, die die Hilfe für Kinder von Romafamilien in den Blickpunkt nimmt.
„Wir waren schon seit jeher in Ländern Osteuropas tätig“, unterstreicht Brigitte Kroutill-Krenn von der Caritas Steiermark. Die Hilfe für Bulgarien entstand 1998, als Caritasdirektor Franz Küberl, Projekte in Bulgarien besuchte. „Er war Banya und sah, in welchem tristen Zustand, die Schule damals war“.
Es war das erste Projekt das die Caritas der Diözese Graz-Seckau unterstützte. Kroutill-Krenn schildert, das besonders die benachteiligten Kinder aus Romafamilien Hilfe erfahren: „Roma werden ausgegrenzt und mit Vorurteilen behaftet, sie leben in Ghettos, daher ist für uns Bildung ein wichtiger Ansatz“. Und so wird ein Tageszentrum mit Mittagsverpflegung und Lernförderung, das die bulgarische Caritas führt, von der steirischen Caritas unterstützt.
In Malko Tarnovo in Südbulgarien betreibt die Caritas ein Tageszentrum, bei der den Kindern ebenfalls ein Freizeitprogramm geboten wird, im städtischen Bereich ist man in der Hauptstadt Sofia im großen Romaviertel in Fakulteta mit einem Kindergarten und gleichfalls Lernbetreuung tätig.
Der österreichische Caritaspräsident Michael Landau besuchte Ende Jänner diese Projekte in Bulgarien. Die österreichische Caritas unterstützt aber auch Romaprojekte in Rumänien, hilft in Armenien, der Ukraine und Ungarn, wie auch in der Republik Moldau. Insgesamt unterstützt die Caritas in den Ländern Ost-und Mitteleuropas rund 500 Projekte und Hilfsprogramme.
Caritaspräsident Michael Landau unterstreicht: „Wir dürfen Kinder aus armen Familien am Rand der Gesellschaft nicht vergessen. In den Caritaszentren in Bulgarien und in Osteuropa sollen Kinder ein Stück sichere Bleibe erfahren und liebevolle Betreuung. Sie können dort zumindest ein wenig in Geborgenheit aufwachsen, mit medizinischer Versorgung, mit Kleidung, mit Unterstützung beim Lernen“. Ziel der Caritas, so Landau, ist es: „Kindern in Not ein chancenreiches Aufwachsen und den Zugang zu Bildung zu ermöglichen“. Wie groß die Herausforderungen in Osteuropa sind, machen die Zahlen deutlich. In Europa leben mehr als 20 Millionen Kinder an der Armutsgrenze, „viele dieser Kinder sind im Osten Europas zu Hause“, unterstreicht der österreichische Caritaspräsident.
Emanouil Patashev, der Generalsekretär der Caritas Bulgarien schildert: „Jedes zweite Kind in Bulgarien ist arm“. Die Lebensumstände der Menschen in dem osteuropäischen Land unterstreichen folgende Zahlen: 46 Prozent der 7,3 Millionen Einwohner Bulgariens lebt unter der Armutsgrenze. Diese liegt bei 280 Lewa, umgerechnet 143 Euro.
Caritas-Auslandshilfe-Chef Christoph Schweifer schildert, dass die österreichische Caritas „eigentlich in Bulgarien nicht mehr tätig sein wollte“. Man hoffte zu Beginn der Jahrtausendwende auf die entsprechende wirtschaftliche Entwicklung des Landes. „Diese Planung wurde von der Realität überholt“, so Schweifer. Es gab nur wenig Wachstum und keine Auswirkung auf die Situation der Menschen in Armut.
Besonders die Bildung für die benachteiligten Kinder aus Romafamilien sei wichtig: „In Bulgarien hat jedes zweite Kind aus Romafamilien keinen Volksschulabschluss, Veränderung ist möglich und es muss nicht so sein, wie es ist“. Der Kern der Caritasarbeit sei „Kindern Selbstbewusstsein und Vertrauen zu geben“, unterstreicht Schweifer. Caritaspräsident Michael Landau ergänzt: „Der Blick auf die Kinder und die Familien in Bulgarien macht deutlich, wir werden nicht umhin können, das unmenschliche Wohlstandsgefälle innerhalb Europas abzuflachen. Ohne eine Kultur des Teilens wird das nicht gelingen. Aufmerksamkeit an den Rändern der Gesellschaft, an den Rändern Europas zu entwickeln, darum geht es“.
Von den Flüchtlingsströmen die Europa seit Monaten beschäftigt ist auch Bulgarien betroffen. Das Land liegt zwar am Rand der sogenannten Balkanroute, auf der sich die Menschen auf den Weg machen, aber es gibt eine 260 Kilometerlange Grenze zur Türkei. Bis Ende Februar wird ein Zaun diese Grenze unpassierbar machen. Laut Caritasgeneralsekretär Patashev haben 2015, 20.000 Flüchtlinge in Bulgarien um Asyl angesucht. Zigtausende wurden aber nicht ins Land gelassen.
In der unwegsamen Bergregion von Malko Tarnovo im Südosten Bulgariens machen sich Menschen von der Türkei auf den Weg, sogar im Winter bei tiefen Temperaturen. Die Caritashelferin Sevdalina Gradeva arbeitet in der Region in der Hauskrankenpflege, kümmert sich aber auch um illegal nach Bulgarien geflüchtete Menschen. Information erhält sie aus Polizeikreisen, wenn Schutzsuchende Personen aufgegriffen wurden: „Wir bringen ihn warmes Essen, Kleidung und nach Notwendigkeit auch Medikamente“.
Im St. Anna-Zentrum in der bulgarischen Hauptstadt Sofia führt die bulgarische Caritas in einer Wohnsiedlung ein Integrationszentrum. Sprachkurse und die Beratung von Asylsuchenden Menschen stehen hier im Mittelpunkt. Finanzielle Unterstützung kommt auch hier von der Caritas Steiermark. Im Zentrum arbeiten Berater mit Migrationshintergrund und Freiwillige. Die Asylsuchenden erhalten Auskunft und Information zu ihrem Fall und konkrete praktische Hilfe wie Begleitung zu sozialen und medizinischen Einrichtungen, Unterstützung bei der Einschreibung der Kinder in die Schule und der Ausstellung von Dokumenten.
Österreichs Caritaspräsident Michael Landau der sich bei seinem Bulgarienbesuch auch über die Hilfe für schutzsuchende Menschen informierte hebt zur Flüchtlingshilfe hervor: „Niemand verlässt seine Heimat ohne Not. Flucht ist kein Verbrechen. Wir werden mehr Europa brauchen, gerade auch wo es um das Thema Asyl geht. Ohne vergleichbare Verfahrensstandards und Entscheidungsstandards innerhalb Europas, werden auch Aufteilungsschlüssel nicht mehr Gerechtigkeit, sondern mehr Ungerechtigkeit mit sich bringen“.
An raschen Asylverfahren, so Landau „führe kein Weg vorbei“. Es werde in Europa „ein gerüttelt Maß an mehr Solidarität benötigen“. Die Aufgaben ließen sich nur gemeinsam bewältigen, weiß der Caritaspräsident: „ Das gilt für die Armutsvermeidung und Armutsbekämpfung in Ländern wie Bulgarien ebenso, wie für den Umgang mit Menschen auf der Flucht“, bringt es Landau auf den Punkt.
Caritas-Spendenkonto zur Kinderkampagne 2016
Erste Bank: IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560,
BIC: GIBAATWWXXX
Kennwort: Kinder in NotOnline-Spenden:
Romakindern Abwechslung zu bieten und sie beim Lernen zu unterstützen, das sind Schwerpunktprogramme der Hilfe der Caritas in Bulgarien.
Caritas Kinderkampagne 2016: