Die 24-h-Betreuung ist mit Sicherheit keine anzustrebende Form der Pflege, da die Arbeitsverhältnisse zwar legal, aber höchst prekarisiert sind.“ Außerdem erhöhe sie „die Vereinsamung nicht nur der zu Pflegenden, sondern auch der Betreuer/innen“.
Die 24-h-Betreuung ist mit Sicherheit keine anzustrebende Form der Pflege, da die Arbeitsverhältnisse zwar legal, aber höchst prekarisiert sind.“ Außerdem erhöhe sie „die Vereinsamung nicht nur der zu Pflegenden, sondern auch der Betreuer/innen“.
Zur „Weinviertelakademie“ am 18. Februar in Großrußbach: Maga. Drin. Bettina Haidinger über die 24-Stunden-Betreuung als Chance und „Dilemma“. Ein Bericht des "SONNTAG".
Die 24-h Betreuung ist insofern ein Dilemma, als ihre Legalisierung zwar einen notwendigen Schritt darstellte – davor bis zur Einführung des Hausbetreuungsgesetz im Jahr 2007 war die Arbeit der 24-h-Betreuerinnen illegalisiert –, jedoch sind die rechtlich geschaffenen Bedingungen mehr als fragwürdig“, sagt Bettina Haidinger (FORBA, „Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt“), Vortragende bei der diesjährigen Weinviertelakademie am 18. Februar im Bildungshaus Großrußbach (Beginn: 18.30 Uhr) zum Thema „Die 24-Stunden-Betreuung – ein (gesetzliches) Dilemma?“
Laut diesem Gesetz sei es gestattet, 24-h-Dienste in einem 14-tägigen Radl ohne Mindestvergütungen anzubieten.
„In den meisten Fällen sind die 24-h-Betreuerinnen als Selbständige tätig, entsprechend gelten für sie keine arbeitszeitrechtlichen Bestimmungen wie sie im Hausgehilf/innen und Hausangestelltengesetz festgeschrieben sind“, betont Haidinger: „Nichtdestotrotz sind mittlerweile an die 70.000 24-Stunden-Betreuerinnen in Österreich registriert.“
Pflege sei noch immer Sache der Frauen, so Haidinger: „Sowohl die bezahlte als auch die unbezahlte Pflege sind zu 99 Prozent Frauensache.“
Reproduktionsarbeit – sei es in Form von Pflege, Kinderbetreuung, Krankenpflege, Hausarbeit – sei „ein Muss“.
Haidinger: „Ohne diesen riesengroßen Teil von geleisteter Arbeit würde es weder Leben noch Warenwirtschaft geben.“
Die Frage sei, wie dieses „Muss“ organisiert ist und welchen Stellenwert in der Gesellschaft ihr zuerkannt wird.
Die Pflegearbeit sei „in starkem Masse von Professionalisierung gekennzeichnet“ und werde „vermehrt als bezahlte Arbeit“ ausgeführt. Haidinger: „Sie ist ein ausgesprochener Wachstumssektor.
Die 24-h-Betreuung ist mit Sicherheit keine anzustrebende Form der Pflege, da die Arbeitsverhältnisse zwar legal, aber höchst prekarisiert sind.“
Außerdem erhöhe sie „die Vereinsamung nicht nur der zu Pflegenden, sondern auch der Betreuer/innen“.
Weinviertelakademie
18. Februar (Beginn: 18.30 Uhr)
„Die 24-Stunden-Betreuung – ein (gesetzliches) Dilemma?“
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