Rainer Porstner war aktiv in der Jugend- und Studentenseelsorge sowie im interreligiösen Dialog tätig war und leitete zuletzt die Pfarre Wien-Pötzleinsdorf.
Rainer Porstner war aktiv in der Jugend- und Studentenseelsorge sowie im interreligiösen Dialog tätig war und leitete zuletzt die Pfarre Wien-Pötzleinsdorf.
Gründer des "Interreligiösen Salons" am AAI und Gestalter von Radiosendungen war zuletzt in der Pfarre Pötzleinsdorf tätig.
Die katholische Kirche trauert um den früheren Rektor des Afro-Asiatischen Instituts Wien (AAI), Rainer Porstner, der am Montag, 8. Februar 2016 im 70. Lebensjahr einem langen Krebsleiden erlegen ist.
Der Priester, der aktiv in der Jugend- und Studentenseelsorge sowie im interreligiösen Dialog tätig war und zuletzt die Pfarre Wien-Pötzleinsdorf leitete, sei ein "kritischer und selbstkritischer Geist", ein Ideenlieferant und ein unermüdlicher Experimentierer gewesen, der stets "etwas zum Positiven für die Menschen bewegen" wollte und auf eine Weiterentwicklung des AAI gedrängt habe, würdigte Nikolaus Heger, Geschäftsführer des AAI-Wien, gegenüber "Kathpress" den Verstorbenen.
Als eine besondere Initiative Porstners hob Heger den "Interreligiösen Salon" im AAI-Wien hervor: "Grundidee dahinter war, dass Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen miteinander diskutieren - und zwar nicht über Glaube und Theologie, sondern über Fragen des Lebens, wie etwa die Gastfreundschaft, die Rolle der Väter in den Religionen, Kunst, Kultur oder Architektur." Dieses "Kind" habe Porstner dem AAI geschenkt - "und es funktioniert jetzt noch immer wunderbar, als eine der erfolgreichsten Veranstaltungen des Instituts", so Heger. Porstner sei seinen Mitarbeitern gegenüber "in positiver Art fordernd", mit großer Wertschätzung und versöhnend begegnet.
Als "Ort der Begegnung, der genauere Informationen für Lebenslinien bringt", beschrieb Porstner selbst im Jahr 2009 das AAI-Wien, "Stipendiaten erzählen von ihrem Verstehen der Welt. Die Fragen, die das Leben stellt und die Antworten, welche die Religionen unserer drei Gebetsstätten haben, kann man hier hören. Schulklassen begegnen hier auf Augenhöhe Muslimen, Hindus und Christen. Und weil jede echte Begegnung verändert, gehen sie anders in ihre Klassen als sie gekommen sind."
Er war ein "begabter Unbequemer", der es niemandem leicht gemacht und besonderes Gespür für den Umgang mit Menschen in Notlagen und Jugendliche gehabt habe, beschrieb der Patzmannsdorfer Pfarrer Franz Haslinger, den mit Porstner eine langjährige Freundschaft verband, den verstorbenen Seelsorger gegenüber "Kathpress". In zahlreichen Studenten habe er "die Sehnsucht nach Gott geweckt und gefördert".
Rainer Porstner wurde am 26. September 1946 in Hollabrunn (NÖ) geboren, war nach der Theologiestudium, Priesterweihe und Kaplanjahren 1982 in Zypern als Militärseelsorger im Einsatz. 1983 wurde er Studentenseelsorger für Laientheologen, 1991 Kirchenrektor an der Pädagogischen Akademie der Erzdiözese Wien in Strebersdorf, wo er Religionspädagogik lehrte. Zwischenzeitlich war er Bundesseelsorger der Katholischen Jugend und wirkte in verschiedenen Pfarren und als Religionslehrer. Ab 2008 leitete Porstner als Rektor das Wiener Afro-Asiatische Institut - eine Funktion, die er aufgrund seiner Erkrankung 2013 aufgeben musste. Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde Porstner auch durch die Gestaltung von Ö1-Radiosendungen wie "Einfach zum Nachdenken" und "Morgenbetrachtung".
Das Begräbnis findet am 22. Februar um 14 Uhr auf dem Friedhof Dornbach (1170 Wien) statt. Im Anschluss ist das Requiem um 16 Uhr in der Pfarre Pötzleinsdorf angesetzt, wo Porstner seit 2012 bis zuletzt als Pfarrmoderator gewirkt hatte.