Bei der Feierlichkeit in der Hofburg unterstrich der Bundespräsident das idealistische, zivilgesellschaftliche Engagement der gesamten Kommission, die sich eines sehr wichtigen und schwierigen Themas angenommen habe.
Bei der Feierlichkeit in der Hofburg unterstrich der Bundespräsident das idealistische, zivilgesellschaftliche Engagement der gesamten Kommission, die sich eines sehr wichtigen und schwierigen Themas angenommen habe.
Unabhängige Opferschutzkommission hat "Pionierarbeit" geleistet und wurde zum Vorbild für Gebietskörperschaften, sagt Heinz Fischer.
Bundespräsident Heinz Fischer hat die Verdienste der Unabhängigen Opferschutzkommission in der Aufarbeitung von Missbrauch und Gewalt im kirchlichen Bereich gewürdigt. Anlass dafür war eine Ordensverleihung am Freitag, 15. April 2016, an jene Mitglieder der Klasnic-Kommission, die noch keine Bundesauszeichnungen hatten. Im Beisein von Kardinal Christoph Schönborn erhielten der Publizist Hubert Feichtlbauer und der Gerichtspsychiater Prof. Reinhard Haller das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse. Die Richterin Caroline List wurde mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik ausgezeichnet, ebenso die Büroleiterin der Opferschutzanwaltschaft, Brigitte Dörr.
Bei der Feierlichkeit in der Hofburg unterstrich der Bundespräsident das idealistische, zivilgesellschaftliche Engagement der gesamten Kommission, die sich eines sehr wichtigen und schwierigen Themas angenommen habe. Die Unabhängige Opferschutzkommission habe "Pionierarbeit" für Bund und Länder geleistet, so Fischer. So hätten in der Folge die österreichischen Gebietskörperschaften das von der Kommission entwickelte Modell von Hilfszahlungen und Therapien abhängig von der Schwere des Falles "übernommen".
Waltraud Klasnic führte als Vorsitzende der Kommission aus, dass in den vergangenen sechs Jahren für über 1.600 Betroffene von Missbrauch und Gewalt im Bereich der katholischen Kirche Österreichs Entscheidungen getroffen und meist finanzielle und therapeutische Hilfestellungen in der Höhe von über 22 Millionen Euro zugesprochen werden konnten. Die Initiative dafür sei von Kardinal Schönborn ausgegangen, der ihr - Klasnic - sowohl bei der Zusammensetzung der Kommission als auch bei der Arbeitsweise völlig frei Hand gelassen habe. Die Kommission habe alle Entscheidungen "völlig unbeeinflusst und unabhängig" getroffen, die dann von der katholischen Kirche "1:1 umgesetzt" wurden, so Klasnic.
Die Opferschutzanwältin unterstrich, dass es "keinen Schlussstrich" geben könne, dass die Bewusstseinsbildung weitergehen müsse und neben der Hilfe für die Betroffenen insbesondere die Prävention im Vordergrund stehen müsse. Klasnic sprach sich in diesem Zusammenhang wiederum für eine gemeinsame Veranstaltung von Staat und Kirche aus, um einerseits das Leid der Betroffenen anzuerkennen und anderseits einen Impuls für weiterführende Präventionsaktivitäten zu setzen.
Zur Feierstunde in der Hofburg waren alle Mitglieder der Opferschutzkommission gekommen. Neben Waltraud Klasnic als Vorsitzende sind das die Vizepräsidentin des Verfassungsgerichtshofes, Brigitte Bierlein, der Präsident der Opferhilfsorganisation "Weißer Ring", Udo Jesionek, die frühere Präsidentin des Berufsverbandes Österreichischer Psychologinnen und Psychologen, Ulla Konrad, der Psychiater und Neurologe Reinhard Haller sowie der langjährige frühere Präsident des Wiener Stadtschulrates und Restitutionsbeauftragte der Stadt Wien, Kurt Scholz. Auch der ehemalige Leiter der Abteilung für Jugendpsychiatrie der Landesnervenklinik in Linz, Werner Leixnering, die Richterin am Oberlandesgericht Graz und Mitbegründerin des "Forums gegen Sexuellen Missbrauch", Caroline List, sowie der Publizist und frühere Vorsitzende der Plattform "Wir sind Kirche", Hubert Feichtlbauer, sind Kommissionsmitglieder. Begleitet wurde die Kommission durch deren Koordinator und Sprecher, Prof. Herwig Hösele.
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