Seit 500 Jahren setzen die Brauer auf ihr Reinheitsgebot. Vielfach wird es als „ältestes Lebensmittelgesetz der Welt“ bezeichnet.
Seit 500 Jahren setzen die Brauer auf ihr Reinheitsgebot. Vielfach wird es als „ältestes Lebensmittelgesetz der Welt“ bezeichnet.
Am 23. April 2016 begehen die bayrischen Bierbrauer 500 Jahre Reinheitsgebot. Augustinerpater Dominic Sadrawetz freut sich über das Alleinstellungsmerkmal.
Eine kühle Blonde darf er genießen, besonders im Sommer mundet sie besonders.
Der Pfarrer von St. Georg-Aspersdorf im Weinviertel, Augustinerpater Dominic Sadrawetz, schätzt ein kühles Bier. Kein Wunder, er stammt aus Bayern.
„Ich überlegte auch einmal in Weihenstephan Braumeisterei zu studieren.“ In Bayern ist Bier fixer kultureller Bestandteil.
Seit 500 Jahren setzen die Brauer auf ihr Reinheitsgebot. Vielfach wird es als „ältestes Lebensmittelgesetz der Welt“ bezeichnet.
Verantwortlich zeichnete Wilhelm IV. von Bayern. Pater Dominic Sadrawetz: „Im Wesentlichen waren es zwei Bereiche, die man damit regelte, den Bierpreis und was nicht ins Bier rein darf.“
Damit galt es dem Schutz der Biertrinker. „Voher hatte man Rinde oder Ruß hineingegeben.“ Daher regelte das Reinheitsgebot alles, was schädlich gewesen wäre, oder nicht der Qualität entsprach.
Die Biertrinker vermeinen, im Reinheitsgebot von 1516 stehe, Bier dürfe nur aus Hopfen, Malz und Wasser gebraut werden.
Das findet sich darin aber nicht. Pater Sadrawetz: „Ursprünglich waren es Gerste, Hopfen und Wasser.
Dann wurde aus der Gerste Gerstenmalz, weil es sich besser zum Brauen eignete. Später fiel die Gerste beim Malz weg und man konnte auch andere Getreidesorten wie Weizen in Betracht ziehen.“
Im 19. Jahrhundert kam dann die Hefe auf. Daher finden sich heute im Reinheitsgebot: Malz, Hopfen, Wasser und Hefe.
Pater Dominic Sadrawetz war im Noviziat im Fränkischen Müllnerstadt, dort betrieben die Augustiner eine Brauerei. „Wir Novizen haben keinen Zugang zum Bier gehabt, aber an einem Festtag haben wir schon eine Halbe bekommen.“
Zum Unterschied zwischen dem Gebräu aus Bayern und Österreich stellt der Ordensmann fest: „Hier hat es mehr Alkohol und Kohlensäure, das bayrische Bier trinkt sich leichter.“
Vor allem mundet Augustinerpater Sadrawetz ein Weißbier: „Es ist spritziger und treibt nicht so.“
Augustiner
in Österreich und Süddeutschland
Internet: www.augustiner.at
500 Jahre Reinheitsgebot - Fest
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