Das Gedenken des Völkermordes an den Armeniern und eine ökumenische Erklärung sind die erwarteten Höhepunkte der dreitägigen Armenien-Reise von Papst Franziskus von 24. bis 26. Juni 2016.
Das Gedenken des Völkermordes an den Armeniern und eine ökumenische Erklärung sind die erwarteten Höhepunkte der dreitägigen Armenien-Reise von Papst Franziskus von 24. bis 26. Juni 2016.
Dichtes Programm von Papst Franziskus bei seinem dreitägigen Aufenthalt von 24. bis 26. Juni.
Das Gedenken des Völkermordes an den Armeniern und eine ökumenische Erklärung sind die erwarteten Höhepunkte der dreitägigen Armenien-Reise von Papst Franziskus von 24. bis 26. Juni 2016. Der Vatikan hatte Ende Mai das ausführliche Programm vorgestellt.
Nach dem Empfang in Jerewan am 24. Juni um 17 Uhr MEZ wird der Papst als erstes zur Kathedrale von Etschmiadzin fahren, dort beten und vom Katholikos-Patriarchen Karekin II. offiziell begrüßt werden. Papst Franziskus wird abends den armenischen Präsidenten Serzh Sargsjan besuchen und danach mit Vertretern von Staat und Gesellschaft zusammentreffen. Den Abschluss des ersten Besuchstages bildet ein persönliches Gespräch des Papstes mit dem Katholikos-Patriarchen.
Die Gedenkstätte "Zizernakaberd" steht am Samstag als erstes auf dem Programm, dort wird des Völkermordes an den Armeniern im Osmanischen Reich (1915-1923) gedacht. Anschließend fliegt Papst Franziskus nach Gjumri, um dort auf dem Vartananz-Platz die Heilige Messe zu feiern, der armenisch-apostolische Katholikos-Patriarch wird dabei anwesend sein. Nachmittags wird Papst Franziskus die armenisch-apostolische Kathedrale der zweitgrößten Stadt Armeniens besuchen, anschließend auch die dortige armenisch-katholische Kathedrale sowie das Kloster der armenisch-katholischen Immaculata-Schwestern, die seit dem katastrophalen Erdbeben von 1988 in Gjumri im Sozial- und Bildungsbereich tätig sind. Nach der Rückkehr nach Jerewan wird es dort ein ökumenisches Treffen (mit einem Friedensgebet) auf dem Platz der Republik geben.
Der Sonntag, 26. Juni, beginnt für den Papst mit einer Begegnung mit den armenisch-katholischen Bischöfen mit Patriarch Krikor Bedros XX. (Gabroyan) an der Spitze. Im Anschluss ist Papst Franziskus bei der armenisch-apostolischen Göttlichen Liturgie in der Kathedrale von Etschmiadzin anwesend; der Katholikos-Patriarch wird dabei predigen, der Papst wird ein Grußwort sprechen.
Im Patriarchenpalast in Etschmiadzin folgt ein Ökumenisches Mittagessen mit dem Katholikos-Patriarchen, den Bischöfen der armenisch-apostolischen Kirche sowie den armenisch-katholischen Bischöfen und den Kardinälen und Bischöfen des päpstlichen Gefolges. Nach einer kurzen Begegnung mit Wohltätern der armenisch-apostolischen Kirche aus aller Welt ist die Unterzeichnung einer Gemeinsamen Erklärung durch Papst Franziskus und Katholikos-Patriarch Karekin II. vorgesehen.
Zum Abschluss seiner Reise fährt Papst Franziskus mit dem Katholikos-Patriarchen zum Gebet in das Kloster Khor Virap, das am Fuß des Berges Ararat liegt, der sich bereits auf türkischem Gebiet befindet.
Der Legende zufolge sperrte König Trdat (Tiridates) III. im Jahre 288 auf der kleinen Anhöhe inmitten der Ebene des Arax-Tals den Heiligen Gregor den Erleuchter in eine Höhle ein und hielt ihn dort 13 Jahre lang gefangen, um ihn vom christlichen Glauben abzubringen. Als Gregor nicht gebeugt werden konnte und der Heilige den König von einer als unheilbar angesehenen Hautkrankheit heilte, ließ sich Trdat III. mit seiner Familie und dem Hof im Jahre 301 taufen und verfügte, dass die Armenier - als erstes Volk in der Geschichte - das Christentum als Staatsreligion annahmen.
Heute steht auf der Anhöhe ein kleines Kloster aus dem 17. Jahrhundert, das aus der Muttergottes-Kirche (Surp Astvatsazin) von 1661 und der mehrfach wieder aufgebauten 642 gestifteten St. Georg-Kapelle (Surp Kevork) besteht. Durch die Grenzziehung in den frühen zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Khor Virap zur heute dem Ararat, dem Nationalsymbol der Armenier, nächstgelegenen Stelle auf armenischem Gebiet. Wenn die Wetterbedingungen es zulassen, bietet sich vom Kloster aus einer der schönsten Ausblicke auf den Berg.