Tomaten, Gurken, Radieschen bringen effektive Kühlung „von innen“.
Tomaten, Gurken, Radieschen bringen effektive Kühlung „von innen“.
Wenn es draußen heiß wird, sind wir alle schnell auf der Suche nach Kühlung. Wie die „von innen“ funktioniert, erklärt Ernährungsexpertin und Diätologin Roswitha Pöchhacker.
Die schlechte Nachricht für alle Gemüse- und Obstmuffel gleich vorweg: Obst und Gemüse ist auch in den heißen Tagen die richtige Wahl!
„Im Sommer wirken vor allem Lebensmittel mit einem hohen Wasseranteil erfrischend“, sagt Ernährungsexpertin und Diätologin Roswitha Pöchhacker: „Und dazu zählen vor allem Obst und Gemüse.“
Tomaten, Gurken, Paprika, Salat oder Radieschen sollten also jetzt auf dem Speiseplan stehen. Oder aber auch Wassermelonen, Orangen und Beeren.
„Erdbeeren, Himbeeren oder Heidelbeeren – sie alle haben einen hohen Anteil an Wasser, wenig Zucker und viele Ballaststoffe. Damit sind alle sehr geeignet für einen Snack zwischendurch. Und auch bei Kindern sehr beliebt.“
Ein Tipp der Expertin zur Lagerung: „Weder Tomaten noch Gurken sollte man im Kühlschrank lagern, da sie dadurch an Aroma einbüßen. Gleiches gilt für die Wassermelone.“
Eigentlich bekannt, aber trotzdem kann es gar nicht oft genug gesagt werden:
Wichtig an heißen Tagen ist es vor allem, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. „Ich würde sagen, Kleinkinder brauchen generell etwa einen dreiviertel Liter, Kinder knapp einen Liter, Jugendliche und Erwachsene eineinhalb Liter.
Bei heißen Temperaturen steigt der Flüssigkeitsbedarf allerdings “, so Roswitha Pöchhacker. Kinder müsse man genauso wie ältere Menschen immer wieder ans Trinken erinnern: „Die Kleinen vergessen einfach darauf, weil sie gerade beschäftigt sind“, so Roswitha Pöchhacker. Und bei alten Menschen lässt oft das Durstgefühl nach.
Erste Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels bei Kindern können vermehrte Trotzanfälle, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche oder Kopfschmerzen sein.
Bei älteren Menschen können Mattigkeit, Muskelschwäche, trockene Haut und Schleimhäute, Sprachschwierigkeiten und Mundtrockenheit erste Anzeichen sein.
Durch „saftige“ Snacks, wie eben Gemüse und Obst, könne man die Flüssigkeitsaufnahme aber recht einfach erhöhen. Eine weitere Möglichkeit wäre auch noch, zum Mittag- oder zum Abendessen eine Suppe zu servieren.
Trotz der steigenden Temperaturen empfiehlt Roswitha Pöchhacker nämlich auch an heißen Tagen eine warme Mahlzeit am Tag. „Die Wärme tut uns gut“, ist sie überzeugt.
Und auf noch eine weitere wunderbare – und sehr sommerliche – Art der Flüssigkeitsaufnahme verweist Roswitha Pöchhacker: „Auch Wassereis enthält Flüssigkeit. Das wäre dann nicht nur ein kleines Mehr für die ,Trinkbilanz‘, sondern auch gleich eine Möglichkeit für die kleine Portion Süßes am Tag.“
Ganz auf Süßes zu verzichten, sei nämlich bei allem Gesundheitsbewusstsein nicht notwendig, so die Ernährungsexpertin.
Denn Süßes als etwas Gutes anzusehen, ist ganz tief in uns verwurzelt, sagt Roswitha Pöchhacker: „Süß und auch salzig und fettig – das sind Geschmacksrichtungen, die auch unsere Vorfahren gekannt und die ihnen das Überleben gesichert haben.“
„Fettig“ brachte Energie, „salzig“ die notwendigen Mineralstoffe und „süß“ signalisierte den Urmenschen, dass diese Nahrung gut verträglich ist.
Was sauer oder bitter war, war hingegen oft auch giftig. „Dieses Wissen haben wir bis heute in uns.“
Kein Wunder also, wenn wir heute immer noch süß oder eben auch fett und salzig lieben. „Kinder sind da natürlich besonders empfänglich, denn sie sind bereits von der Muttermilch ,süßlich‘ gewohnt“, sagt Roswitha Pöchhacker: „Und nebenbei bemerkt: Ihnen etwas anderes im wahrsten Sinn des Wortes schmackhaft zu machen, braucht mitunter Zeit und Geduld.“
Wer einen kleinen dafür aber ausgeprägten Gemüse- und vielleicht sogar Obstmuffel daheim hat, der sich so gar nicht von den Vorteilen der „kühlenden“ Lebensmittel überzeugen lassen möchte, dem rät Roswitha Pöchhacker – selbst Mutter von zwei Kindern: „Schneiden Sie doch mal Obst und Gemüse in kleine Stücke und stecken Sie es auf kleine Spieße - gemeinsam mit Käse oder Wurst… je nach Vorlieben des Kindes.
Oder Sie drücken Ihrem Kind einmal klein geschnittenes Gemüse – oder auch Obst – auf dem Spielplatz, im Schwimmbad oder am Strand in die Hand.“ Kinder seien in Situation oder an Orten, die sie lieben oft aufgeschlossener für neue oder in ihren Augen nicht so attraktive Essenserlebnisse.
Sieben Stufen sind es übrigens – ernährungstechnisch gesehen – zur Gesundheit, so die „österreichische Ernährungspyramide“:
Die Basis bilden alkoholfreie, ungezuckerte, Getränke.
Dazu kommen täglich drei Portionen Gemüse und/ oder Hülsenfrüchte und zwei Portionen Obst, vier Portionen Getreide, Brot, Nudeln, Reis oder Erdäpfel.
Dreimal am Tag sollte es Milch- und Milchprodukte geben, Fisch schon nur mehr ein- bis zweimal wöchentlich, Fleisch oder Wurst höchstens dreimal, außerdem zwei bis drei Eier pro Woche.
Maximal zwei Esslöffel Fett täglich sollten es sein; noch seltener werden fett-, zucker- und salzreiche Lebensmittel sowie gezuckerte Getränke empfohlen.
Soweit die Theorie. Aber wie sieht es nun mit der Praxis aus? „Die österreichische Ernährungspyramide ist ein Ideal, in Schulnoten sozusagen eine 1+“, sagt Roswitha Pöchhacker: „Natürlich sollten wir uns diesem Ideal möglichst annähern, aber dass es mal Ausreißer gibt, ist kein Drama.“
Ernährungsberaterin Roswitha Pöchhacker hält regelmäßig Vorträge und Workshops im SDS-Gesundheitszentrum.
Nähere Informationen unter Tel: 01/ 878 44 – 5170,
E-Mail: office-gz@sjk-wien.at,
gesundheitszentrum.sjk-wien.at
Würfelsalat:
Zutaten für 2 Erwachsene und 2 Kinder:
1/2 Gurke,
1 kleine Dose Mais,
1 orangefarbener Paprika,
6 Kirschtomaten,
2 EL Naturjoghurt,
1 EL Balsamicoessig, Salz, evt. Pfeffer
Zubereitung: Gurke, Paprika und Kirschtomaten in kleine Würfel schneiden (die Gurke eventuell schälen). Den Mais abtropfen lassen. Das Gemüse mit dem Joghurt und Essig gut vermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Salat in kleinen Gläschen anrichten und mit Teelöffelchen servieren.
Topfen-Joghurt-Creme mit frischen Beeren:
Zutaten für 2 Erwachsene und 2 Kinder:
1 Pkg. Topfen,
1 großer Becher Joghurt,
2 EL Honig,
Beeren der Saison (Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren) – Menge nach Geschmack
Zubereitung: Den Topfen glatt verrühren. Das Joghurt und den Honig dazugeben und nochmals gut verrühren. Die Beeren waschen, putzen und evt. zerkleinern. Dann die Beeren unter die Creme rühren oder die Creme in kleinen Schüsseln geben und die Beeren obenauf legen.
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