Das Säkularinstitut "Ancillae Christi Regis" wurde am 16. Dezember 1926 in Wien von Kanonikus Leopold Engelhart gegründet. Von dort aus ging sie nach Innsbruck, Schlesien, Deutschland, Vorarlberg, Südtirol, Oberösterreich, Salzburg und Ungarn.
Das Säkularinstitut "Ancillae Christi Regis" wurde am 16. Dezember 1926 in Wien von Kanonikus Leopold Engelhart gegründet. Von dort aus ging sie nach Innsbruck, Schlesien, Deutschland, Vorarlberg, Südtirol, Oberösterreich, Salzburg und Ungarn.
Gruppe geweihter Frauen war zur Zeit ihrer Gründung Vorläufer der heutigen Pastoralassistenten.
Ihr 90-jähriges Bestehen feiert diese Tage das Säkularinstitut "Ancillae Christi Regis". Die Frauengemeinschaft diözesanen Rechts stellte in ihren Anfängen in der Zwischenkriegszeit aufgrund ihrer Tätigkeiten in der Wiener Pfarrseelsorge einen wichtigen Vorläufer der heutigen Pastoralassistenten dar. Bei einem kürzlich veranstalteten Gemeinschaftswoche in Vöcklabruck mit dem Wiener Domkanonikus Josef Weismayr, Altbischof Maximilian Aichern und dem Linzer Bischofsvikar für Orden und Säkularinstitute, Franz Haidinger, wurde auf die Gründung am 16. Dezember 1926 durch den Wiener Pfarrer Leopold Engelhart zurückgeblickt.
Engelhart, 1892 in Wien-Favoriten geboren und in einem Waisenhaus aufgewachsen, war in der Zwischenkriegszeit Domkurat und -prediger im Wiener Stephansdom und gefragter Jugendpriester. Er galt auch als ein Pionier der Seelsorge der Großstadt und forcierte Hausbesuche, wofür er eine Gruppe junger Frauen aus der Marianischen Kongregation in eigenen Kursen schulte. Sechs dieser "Laienapostelinnen" formierten sich unter Engelharts Führung 1926 zu einer religiösen Gemeinschaft apostolisch tätiger Frauen, die einen weltlichen Beruf ausübten, zugleich aber Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam versprachen.
Ziel der regelmäßig zusammenkommenden Gruppe war zunächst, der Kirche fernstehende Menschen wieder zu gewinnen. Zudem standen die Frauen auch den Priestern als "Seelsorgehelferinnen" - eine Vorform der heutigen Pastoralassistenten - zur Seite. Als Eigenbezeichnung übernahm die Gemeinschaft ab 1930 "Ancillae Christi Regis" ("Dienerinnen Christi des Königs"); ein Vorschlag Engelharts, der auf das erst 1925 eingeführte Christkönigsfest Bezug nahm. 1934 legten die ersten Schwestern ihre Lebensweihe ab, 1935 gab es erste Mitglieder aus Tirol und Schlesien.
Papst Pius XII. bestätigte 1947 offiziell diese neue Lebensform durch die Ermöglichung der "Säkularinstitute". Engelhart starb drei Jahre später. Er hatte noch vor dem Zweiten Weltkrieg die Katholische Aktion in Wien aufgebaut und war zuletzt Pfarrer in Wien-Neuottakring. Zentral geht es bei den Säkularinstituten stets darum, "Mitten in der Welt" zu sein und dort das Evangelium zu leben. Diesen kirchenrechtlichen Status erlangte "Ancillae Christi Regis" am 17. Juni 1955, als Kardinal Theodor Innitzer die Gemeinschaft nach der Genehmigung der vatikanischen Religiosenkongregation als Säkularinstitut in der Erzdiözese Wien kanonisch errichtete.
Heute hat die Gemeinschaft rund 70 Mitglieder, mit Gruppen in Wien, Linz, Salzburg, Innsbruck, Dornbirn, Bregenz, Brixen (I), Speyer (D) sowie auch in Eger (Ungarn), wo sich seit der Gründung der Gruppe im Jahr 1995 bereits 18 Frauen neu hinzugesellt haben. Viele der Mitglieder übten bislang Lehrberufe, Pflege-und Krankendienste aus, arbeiteten im Sozialbereich, im Büro, als Sekretärinnen, Pastoralassistentinnen, Pfarrhausfrauen oder als Familienhelferinnen. Die meisten sind derzeit bereits in Pension und somit frei für zusätzliche Aufgaben in der Seelsorge, heißt es seitens "Ancillae Christi Regis".
Einzelne der Schwestern waren auch im Auslandsdienst tätig, wie etwa momentan die Deutsche Karin Kraus, die seit Jahrzehnten auf einer Missionsstation bei den Massai in Tanzania wirkt. Zwei weitere - die ausgebildeten Krankenschwestern Marianne Stöger und Margit Pissarek - waren 40 Jahre im Einsatz für Leprakranke auf der südkoreanischen Insel Sorok, wofür sie Ende August mit dem "Manhae-Preis für soziales Handeln" geehrt wurden. Mit dieser hohen Auszeichnung sind sie in einer Reihe u.a. mit der Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi, dem Dalai Lama und Nelson Mandela.
Die Idee und Vision Engelharts habe "nichts von ihrer Aktualität verloren", doch würden "nicht alle Formen des Lebens und Engagements für die Kirche überleben", sagte Prälat Weismayr beim kürzlichen Festgottesdienst in Vöcklabruck. Mit einem realistischen Blick müsse man sehen, dass heute nicht nur die meisten Mitschwestern, sondern auch die Gemeinschaft in der Endphase des Lebens stehe. Die Herausforderung heute laute, dankbar für das Geschehene zu sein und auch heute "mit Jesus zu leben und zu arbeiten"; die Zukunft sei in Gottes Hand zu legen, so der Rat des Festpredigers.