Die sieben Länder seien sich in ihren Stellungnahmen beim Ziel einig, die Zahl der Abbrüche so gering wie möglich zu halten, teilte "Aktion Leben"-Generalsekretärin Martina Kronthaler.
Die sieben Länder seien sich in ihren Stellungnahmen beim Ziel einig, die Zahl der Abbrüche so gering wie möglich zu halten, teilte "Aktion Leben"-Generalsekretärin Martina Kronthaler.
"Aktion Leben" wirbt mit Petition "Fakten helfen!" für Einführung einer bundesweiten, anonymisierten Statistik.
In sieben österreichischen Bundesländer - alle mit Ausnahme von Wien und Salzburg - haben sich die Landesregierungen für eine bundesweite, anonymisierte Statistik über Schwangerschaftsabbrüche ausgesprochen. Das berichtet die "Aktion Leben", die in diesem Jahr mit der Bürgerinitiative "Fakten helfen!" bereits 54.000 Unterschriften für eine solche Datenerhebung gesammelt hat. Die Länder seien sich in ihren Stellungnahmen auch beim Ziel einig, die Zahl der Abbrüche so gering wie möglich zu halten, teilte "Aktion Leben"-Generalsekretärin Martina Kronthaler am Mittwoch, 7. Dezember 2016 mit. Nötig sei nun Mut auch seitens des Parlaments, "um über den unbefriedigenden Status Quo hinauszukommen".
Mit unterschiedlicher Gewichtung hätten die einzelnen Landesregierungen ihre Befürwortung einer Statistik begründet, geht aus der Mitteilung der "Aktion Leben" hervor. Die Kärntner Landesregierung habe etwa die Bedeutung der Daten für die Prävention betont, die Steiermark die Tatsache, dass Datenerhebung und Motivforschung für jede evidenzbasierte und in Folge patientenorientierte Medizin nötig seien. Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer habe ergänzend zur Stellungnahme seiner Landesregierung per Brief betont, die Anliegen der Petition "Fakten helfen!", die er selbst unterschrieben habe, sehe er als "sinnvoll und wichtig" an. Auch Niederösterreich, Vorarlberg, Tirol und das Burgenland hätten sich laut "Aktion Leben" dahingehend geäußert.
Generalsekretärin Kronthaler appellierte an die Nationalratsabgeordneten, "das klare Bekenntnis zur Prävention von Schwangerschaftsabbrüchen als Auftrag zum Handeln zu nehmen". Nur verlässliche Zahlen gäben die Möglichkeit, "die von allen gewünschten Maßnahmen der Prävention tatsächlich zu überprüfen".
Die Bürgerinitiative "Fakten helfen!" soll zu anonym erhobenen Daten über Schwangerschaftsabbrüche in Österreich sowie die Motive dazu führen. Beides ist laut der "Aktion Leben" in anderen Ländern in Europa seit vielen Jahren selbstverständlich und Grundlage wirkungsvoller Präventionsmaßnahmen. Die Petition kann bis zur nächsten, terminlich noch nicht fixierten Sitzung des Ausschusses für Petitionen und Bürgerinitiativen weiterhin online auf der Parlamentshomepage unterzeichnet werden.
Als Beispiel für eine Neuregelung in Österreich könnte Deutschland dienen, wo am Mittwoch das Statistische Bundesamt in Wiesbaden die aktuellen Meldezahlen über Schwangerschaftsabbrüche bekanntgab. Demnach hat sich die Zahl der in Deutschland im dritten Quartal dieses Jahres gemeldeten Abtreibungen um 0,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr erhöht - auf nunmehr knapp 24.200 in drei Monaten. Laut Statistik waren knapp drei Viertel der Frauen, die einen Abbruch durchführen ließen, zwischen 18 und 34 Jahre alt. Rund 8 Prozent waren jünger als 18 Jahre. Nach Angaben der Statistiker wurden vier Prozent der Abtreibungen aufgrund einer medizinischen oder kriminologischen Indikation vorgenommen, der Rest fand gemäß der sogenannten Beratungsregelung statt, wonach Abtreibung bis zur 12. Schwangerschaftswoche nach dem Aufsuchen einer Beratungsstelle straffrei ist.