Mit einem Folder werden neue Kirchenbesucher begrüßt und über die Angebote der Pfarre informiert.
Mit einem Folder werden neue Kirchenbesucher begrüßt und über die Angebote der Pfarre informiert.
"Offen für Neue sein", das möchte die Pfarre Neuguntramsdorf und hat mit einem Welcomeservice gute Erfahrungen gemacht. An der Kirchentüre werden neue wie regelmäßige Kirchgeher begrüßt und informiert.
An der Kirchentür persönlich begrüßt werden, das ist eine schöne Erfahrung und ermöglicht es gerade neuen Gemeindemitgliedern und Besuchern sich willkommen zu fühlen. "Schön, dass du hier bist. Woher kommst du? Toll, dass du in unserer Kirche bist. Willst du etwas wissen…?" Wenige Sätze können reichen, um sich als Fremder, der nur auf Besuch ist, oder als jemand der sogar noch nie in einer Kirche war und zum ersten Mal den Schritt über die Schwelle wagt, willkommen und angenommen zu fühlen.
Auch in der Erzdiözese Wien gibt es Pfarren, die ein Welcomeservice eingeführt haben. Eine davon ist Neuguntramsdorf. Bei einer Umfrage zum Thema Öffentlichkeitsarbeit stellten die Zuständigen in der Pfarre fest, dass ihre Gemeinde nicht immer als "offen für Neue" wahrgenommen wurde. Getragen vom Gedanken des Diözesanen Entwicklungsprozess APG2.1 und dem selbst erlebten Welcomeservice bei einer anderen Gemeinde wurde ein passendes Konzept für die eigene Pfarre entwickelt, berichtet Dagmar Heinisch, die im Pfarrgemeinderat für das Thema Verkündigung zuständig ist.
Per E-Mail wurden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarre über den geplanten Welcome-Dienst informiert. "Zusätzlich haben wir manche, die wir als ganz besonders geeignet für diesen Dienst hielten, persönlich angesprochen", erzählt Dagmar Heinisch. In einer kurzen Veranstaltung wurden die Mitglieder des Welcome Teams, das inzwischen von sieben auf elf Mitgliedern gewachsen ist, mit der Grundidee und dem Auftrag vertraut gemacht. "Wir laden die Menschen ein, nach dem Gottesdienst zum persönlichen Gespräch ins Pfarrcafé zu kommen oder geben Interessierten einen Infofolder mit, damit sie sich die Angebote unserer Pfarre in Ruhe ansehen und sich an die jeweiligen Kontaktpersonen wenden können", so Heinisch.
Die Reaktionen auf den persönlichen Kontakt sind durchwegs positiv, von Menschen, die neu in die Pfarre kommen, bis zu jenen, die der Aktion erst kritisch gegenüberstanden. "Auch bestehende Pfarrmitglieder freuen sich über eine freundliche Begrüßung und ein paar persönliche Worte vor dem Gottesdienst", erzählt Heinisch.
Schwierig, das erste Team zusammen zu stellen, sei es nicht gewesen. Schon auf Grund des E-Mails hatten sich erste Freiwillige gemeldet. Dazu kommen nun jene, die diesen Dienst live erleben und ihren Teil beitragen möchten. "Menschen sollten diesen Dienst aus Freude und Überzeugung machen und eine Offenheit mitbringen, auf neue Menschen zuzugehen. Sie sollen dies in ihrem persönlichen Stil tun, die Vielfalt bringt's", so Heinisch. In der Pfarre erleben sie eine große Wertschätzung für das Projekt, dass vom gesamten Pfarrgemeinderat mitgetragen wurde.
Jeweils zwei Freiwillige machen gemeinsam an einem Sonntag den Welcome-Dienst. Sie tragen Welcome-Buttons als Kennzeichen. Wenn andere Pfarrmitglieder neue Kirchenbesucher entdecken, können sie diese an das Welcome Team weiterleiten, damit sie willkommen geheißen und informiert werden. Dafür hat die Pfarre einen eigenen Folder gestaltet. In ihm wird die Pfarre vorgestellt und das Seelsorgeteam kurz vorgestellt werden. Man erfährt, wann Gottesdienste sind, welche Gruppen wie Kinder-, Jugend- und Seniorengruppen und Angebote es in der Pfarre gibt.
Wichtig sei es, so Dagmar Heinisch, für jede Pfarre ein passendes Konzept und individuelle Unterlagen zu entwickeln, die das Pfarrleben wiederspiegeln.
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