Martina und Richard in der Phase des Einander-Kennenlernens.
Martina und Richard in der Phase des Einander-Kennenlernens.
Beim schrägsten Rendezvous funkte es. Martina und Richard beweisen: Liebe braucht Initiative.
Am 14. Februar feiern wir das Fest des heiligen Valentin. Er gilt als „Schutzpatron der Liebenden“. Seine Hilfe „von oben“ ist durchaus motivierend für viele, die auf der Suche nach dem oder der Richtigen sind. Gleichzeitig braucht es bei der Partnersuche aber auch Mut und Eigeninitiative, wie Martina und Richard beweisen. Sie haben sich auf der Internetplattform „kathtreff.org“ kennengelernt, auf der Katholikinnen und Katholiken nach Partnern suchen, die den katholischen Glauben teilen.
„Der Glaube war bei der Partnersuche für mich ein sehr großes Thema. Mir war wichtig, einen Mann zu finden, mit dem ich den Glauben und ein Gebetsleben teilen kann“, erzählt Martina aus Wien im Gespräch mit dem SONNTAG.
Die gebürtige Niederösterreicherin war als junge Erwachsene zum Studium nach Wien gekommen und fand hier ihre katholischen Wurzeln in einer Gebetsgruppe der Jüngergemeinschaft. „Das war sehr lebendig mit Gebetstreffen und Freizeitaktivitäten für junge Leute. Eine sehr schöne Zeit!“, erinnert sie sich. Damals konnte sie sich sogar vorstellen, Ordensfrau zu werden.
„Aber dann mit ca. 30 verliebte ich mich.“ Ihr damaliger Freund teilte ihren christlichen Glauben aber nicht. „Er wollte nicht kirchlich heiraten“, so die studierte Kartografin. „Schweren Herzens trennte ich mich, ein Zusammenleben ohne Trauschein wäre für mich nicht in Frage gekommen“, sagt Martina.
Es folgte eine Zeit des Haderns und Suchens. Schließlich meldete sie sich bei „kathtreff“ an, einer Online-Singlebörse für Katholiken. Nach einigen Mailkontakten mit jungen Männern musste sie feststellen, dass der „Richtige“ nicht dabei war: „Ich war sehr enttäuscht und meldete mich wieder ab.“ Einige Jahre vergingen. Martina: „Ich dachte mir schließlich: So kann es nicht weitergehen, ich werde immer älter!“
Tiefgläubig betete sie mit Freundinnen, die in einer ähnlichen Situation waren, eine Novene (neuntägiges Gebet) zum hl. Antonius von Padua, der als Patron der Suchenden gilt.
Das Gebet gab ihr den Mut und die Entschlossenheit, sich erneut bei „kathtreff“ anzumelden. „Ich habe dann dort das Profil eines jungen Mannes entdeckt, der mir gefallen hat und schrieb ihn an.“ Die Antwort von Richard, ihrem heutigen Mann, kam prompt am nächsten Tag. Zwei Wochen später erfolgte das erste Treffen.
Für Richard war es bald klar, dass er in Martina die richtige Partnerin gefunden hatte. Für Martina war das aber anfangs noch nicht so eindeutig: „Ich habe bemerkt, dass wir aus ganz verschiedenen gesellschaftlichen Kreisen kommen. Ich kam vom Land, er war Urwiener. Ich fragte mich: Passen wir wirklich zusammen?“
Richard signalisierte, dass er sie unbedingt weiterhin treffen will. Martina: „Bald darauf bin ich mit meiner 14-jährigen Nichte ins Kino gegangen und fragte ihn spontan, ob er mitkommen möchte und er ging mit. Er hat mir später gesagt, dass sei für ihn das schrägste Rendezvous gewesen, weil die 14-jährige Nichte dabei war!“ Aber gerade bei diesem Treffen funkte es auch bei Martina. „Wir haben uns dann bemüht, einander näher kennen zu lernen und neun Monate später haben wir geheiratet.“
Ihre Hochzeit in der Wiener Schottenkirche haben Martina und Richard in wunderbarer Erinnerung. Wichtig war dem Paar, das sogenannte große Eheversprechen abzulegen, bei dem der Vermählungsspruch von den Brautleuten selbst gesprochen wird. „Wenn es einmal eine schwierigere Situation gibt, dann erinnern wir uns an dieses große Versprechen. Das ist für uns etwas ganz Besonderes“, betonen sie.
Sowohl Richard als auch Martina waren bei ihrer Eheschließung bereits über 40, dennoch hatten sie große Sehnsucht danach, Eltern zu werden. „Wir wussten, dass das in unserem Alter schwierig werden würde“, sagen sie. Eine künstliche Befruchtung kam für sie aber nicht in Frage. „Wir dachten auch, für eine Adoption bereits zu alt zu sein, haben aber von einem Freund erfahren, dass dies in Wien bis 45 möglich ist“, sagt Martina. Nach verschiedene Kursen und Tests durften Richard und Martina vor drei Jahren ihre kleine Adoptivtochter, die gerade einen Tag alt war, glücklich entgegennehmen.
Martina in Bezug auf den anstehenden Valentinstag: „Ich kann nur ermutigen, die Partnersuche aktiv anzugehen. Dran bleiben, aber nicht mit Zwang! Mit Gottvertrauen, Gebet und der nötigen Eigeninitiative.“
Möllwaldplatz 5
A-1040 Wien.
T. 01/2749898
E. office@kathtreff.org
Hochzeit in der Wiener Schottenkirche
Der hl. Valentin war der Legende nach ein Priester des frühen Christentums, der ein blindes Mädchen geheilt haben soll. Hilfe und Trost Suchenden schenkte er eine Blume aus seinem Garten.
Trotz eines Verbotes des Kaisers Claudius II. traute er Liebespaare nach christlichem Zeremoniell und half in Partnerschaftskrisen; deshalb wurde er enthauptet. Der Brauch, einem geliebten Menschen am Valentinstag Blumen oder ein Geschenk zu machen, ist heute nahezu weltweit verbreitet (und kurbelt alljährlich das Geschäft des Blumenhandels kräftig an).
Viele katholische Pfarren laden rund um den Gedenktag des hl. Valentin am 14. Februar zu besonderen Segensfeiern und Gottesdiensten.
Ehepaare, Verliebte und Verlobte sind dabei genauso willkommen wie Menschen, deren Partner verstorben ist, die aus einem anderen Grund getrennt sind oder sich noch auf der Suche nach einem Partner befinden.
Das SONNTAGs-Team wünscht allen Leserinnen und Lesern einen gesegneten Valentinstag!
Es ist das Grundbedürfnis eines jeden Menschen: Geliebt zu werden, und zwar ganz und gar. So, wie man ist – mit allen Ecken und Rundungen. „Duhuu? Hast du mich lieb?“ – diese Frage wird im gleichnamigen Buch von Gabi Kreslehner und Verena Ballhaus durchgehend mit einem bedingungslosen „Ja“ beantwortet.
Sehr inspirierend für Groß und Klein!
Gabi Kreslehner
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