Domkapitular Richard Tatzreiter erhielt das Kapitelkreuz, den Ring und das Birett als Zeichen seiner neuen Aufgabe.
Domkapitular Richard Tatzreiter erhielt das Kapitelkreuz, den Ring und das Birett als Zeichen seiner neuen Aufgabe.
Installierung bei Kapitelmesse am Mittwoch, 8. März im Stephansdom. Der Dienst des Domkapitulars bestehe in der „größeren Verherrlichung Gottes in der Liturgie“, so Kardinal Schönborn.
Kardinal Christoph Schönborn hat bei der Kapitelmesse im Stephansdom den Regens des Wiener Priesterseminars, Richard Tatzreiter, feierlich in den Dienst des Domkapitels aufgenommen („installiert“).
Der neue Domkapitular erhielt das Kapitelkreuz, den Ring und das Birett als Zeichen seiner neuen Aufgabe. Der Dienst des Domkapitulars bestehe in der „größeren Verherrlichung Gottes in der Liturgie“, sagte der Erzbischof.
Ausgehend von der Lesung des Tages aus dem Buch Jona und dem Evangelium (Lukas 11,29-32) erinnerte der Kardinal an die „Zeichen des Jona“. Ein „Zeichen des Jona“ steht für die Feier von Tod und Auferstehung in der Eucharistie, ein weiteres für die notwendige Umkehr. „Werden wir das Zeichen des Jona wahrnehmen, auf den Ruf des Herrn hin umkehren?“, fragte der Erzbischof. Auch sollte der neue Domkapitular „ein Zeichen für viele“ sein, der den „Ruf zur Umkehr“ auch selbst (vor)lebt. Jona habe zuerst „Nein“ und dann doch „Ja“ gesagt. Er habe immer wieder den Ruf des Herrn erfahren und sei immer wieder in neue Phasen des Dienstes gerufen worden.
Im Pfarrblatt der Dompfarre St. Stephan, 56. Jahrgang/Nr. 2, Dezember 2000, wird das Domkapitel so erläutert: „Das Domkapitel ist eine Körperschaft von Priestern höheren Ranges an einer Kathedralkirche, eine Gebetsgemeinschaft zur höheren Ehre Gottes, bestimmt zur Abhaltung feierlicher Gottesdienste, zur Unterstützung des Bischofs als sein Senat und Rat.“
Das Domkapitel hat seine ersten Anfänge im Klerus der Bischofsstadt. Seit dem 4. Jahrhundert bildete sich ein gewisser Zusammenschluss der Kathedralgeistlichkeit mit einer Art „vita communis“ (Leben in Gemeinschaft) heraus. Der Name „Domkapitular" stammt ursprünglich von dem kapitelweisen Vorlesen aus dem Regelbuch.
„Mit der am 16. März 1365 erfolgten Errichtung eines exemten (vom Bischof unabhängigen) Kollegiatkapitels (des heutigen Domkapitels) an der inzwischen in gotischem Stil prächtig erweiterten Stephanskirche gelang dem jungen Habsburger Herzog Rudolf IV., dem Stifter (gestorben 1365), eine wichtige Voraussetzung für die Erhebung „seiner“ Stephanskirche zur Kathedrale. Seit damals besteht das Dom- und (ab 1722) Metropolitankapitel in ungebrochener Folge bis auf den heutigen Tag.“
Domkapitular Richard Tatzreiter
Dompfarre St. Stephan:
www.dompfarre.info
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