Die in Belgrad tagende serbisch-orthodoxe Bischofsversammlung hat den Bischof von Österreich, Andrej Cilerdzic, zum Administrator der deutschen Diözese bestimmt.
Die in Belgrad tagende serbisch-orthodoxe Bischofsversammlung hat den Bischof von Österreich, Andrej Cilerdzic, zum Administrator der deutschen Diözese bestimmt.
Die Bischofsversammlung der serbischen Kirche in Belgrad wählte den für Österreich zuständigen Bischof Andrej zum Administrator für Deutschland.
In Deutschland gibt es Schätzungen zufolge 500.000 serbisch-orthodoxe Christen.
Knapp viereinhalb Jahre nach der Suspendierung des damaligen serbisch-orthodoxen Bischofs von Deutschland Konstantin Djokic steht der Diözese einem Medienbericht zufolge erneut ein Bischofswechsel bevor. Wie die serbische Nachrichtenagentur Beta meldet, wählte die in Belgrad tagende Bischofsversammlung den bisherigen Bischof von Deutschland, Sergije Karanovic (41), zum Oberhirten der bosnischen Diözese Petrovac. Zum Administrator der deutschen Diözese wurde der Bischof von Österreich, Andrej Cilerdzic (55), bestimmt worden. In Deutschland gibt es Schätzungen zufolge 500.000 serbisch-orthodoxe Christen.
Sergije stand seit einiger Zeit in der Kritik. Mitglieder des Diözesanrats werfen ihm unter anderem die Verschleierung einer "sehr ernstzunehmenden finanziellen Notsituation" der Auslandsdiözese vor. Das Belgrader Boulevardblatt "Blic" zog im Mai 2016 auf der Titelseite in großer Aufmachung über die Amtsführung von Sergije her. Er habe sich für angeblich 50.000 Euro einen Mercedes zugelegt und drohe Journalisten. Schon damals war über seine Abberufung spekuliert worden.
Bischof Andrej Cilerdzic wurde am 21. August 1961 als zweiter Sohn eines Erzpriesters in Osnabrück geboren. Nach seinem Abitur in Düsseldorf studierte er in Belgrad und im griechischen Thessaloniki Theologie. Von 1993 bis 2005 diente er dem obersten Leitungsgremium seiner Kirche, dem Heiligen Synod in Belgrad, als Sekretär für zwischenkirchliche Beziehungen.
Von 2008 bis 2011 arbeitete er an der Ludwig-Maximilians-Universität München zunächst als wissenschaftliche Hilfskraft und schließlich als Assistent am Lehrstuhl für systematische Theologie, Dogmatik und Ökumenik. Im Mai 2011 wählte die Bischofsversammlung Andrej zum Weihbischof des serbischen Patriarchen Irinej und im Mai 2014 zum Bischof von Österreich und der Schweiz. Er hat seinen Sitz in Wien.
Im Dezember 2012 war Sergijes Vorgänger als Bischof für Deutschland, Konstantin Djokic (70), unter anderem wegen einer Finanzaffäre vom Führungsgremium der Kirche in Belgrad suspendiert worden. Im Jänner sprach das Amtsgericht Hildesheim Konstantins ehemaligen Bischofssekretär vom Vorwurf der Untreue frei.