"Nicht nur besten und abenteuerlichsten, sondern auch sinnvollsten Wochen deines Sommers" - das verspricht die Organisation Jugend für das Leben den Teilnehmern des Marsches.
"Nicht nur besten und abenteuerlichsten, sondern auch sinnvollsten Wochen deines Sommers" - das verspricht die Organisation Jugend für das Leben den Teilnehmern des Marsches.
Jugend für das Leben zieht von 5. bis 20. August für Schutz ungeborener behinderter Kinder durch Österreich.
"Ein Österreich, in dem Kinder geschützt sind, Frauen unterstützt werden und Abtreibung sich erübrigt hat" ist das Anliegen der katholischen Lebensschutzorganisation "Jugend für das Leben". Der Verein lädt deshalb von 5. bis 20. August zur "Pro Life Tour 2017": Zwei Wochen lang ziehen hunderte Jugendliche zu Fuß von Graz nach Wien, um auf den fehlenden gesetzlichen Schutz von ungeborenen Kindern aufmerksam zu machen.
Dieses Jahr stehen behinderte Kinder besonders im Fokus der "Pro Life Tour": "Viele Familien leiden unter extrem großen gesellschaftlichen oder finanziellen Druck, dass ein Ja zu ihrem behinderten Kind nicht möglich scheint", so die Website der Jugend für das Leben. Mit dem Marsch will die Organisation ein Zeichen "für die Würde des menschlichen Lebens in all seinen Phasen" und "gegen die massive Diskriminierung von Menschen mit Behinderung" setzen.
Die Vornahme einer Abtreibung ist in Österreich zwar grundsätzlich rechtswidrig, aber innerhalb der ersten drei Monate nicht strafbar. Behinderte Kinder dürfen bis wenige Stunden vor dem Einsetzen der Geburtswehen abgetrieben werden. "Neue Untersuchungsmethoden, oftmals fehlende Beratung für Eltern und der Erwartungsdruck der Gesellschaft" würden laut der Jugend für das Leben dazu führen, dass in Österreich die meisten Kinder mit Behinderung abgetrieben werden. Mehr als neun von zehn Kindern mit Down-Syndrom - 94 Prozent - kommen deshalb nicht auf die Welt.
In den "nicht nur besten und abenteuerlichsten, sondern auch sinnvollsten Wochen deines Sommers" - das verspricht die Jugend für das Leben im Internet - marschieren die Teilnehmer in Tagesetappen zwischen zwölf und mehr als 34 Kilometer durch Österreich. Ein freiwilliger Unkostenbeitrag von 100 Euro wird erbeten. Anmeldungen zur Pro Life Tour sind über die Homepage der Jugend für das Leben und per E-Mail möglich.
Vier österreichische Bischöfe haben Grußworte und Empfehlungen an die "Pro Life Tour 2017" gerichtet: "Gerne" empfiehlt Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn den Marsch. Die Jugend für das Leben richte "seit Jahren Sommeraktionen, die besonders junge Menschen auf das Evangelium vom Leben hinweisen" aus.
Wilhelm Krautwaschl, Bischof von Graz-Seckau, hält "im Wissen, dass nie genug getan werden kann, um ein Ja zum Leben zu unterstützen", fest, es sei "positiv zu werten, dass junge Menschen sich auf den Weg machen, um ihr Anliegen, sich für das Leben einzusetzen, bewusst zu machen".
Ein dreifaches "Danke" spricht der Wiener Weihbischof Franz Scharl der Jugend für das Leben aus: "Für diesen Einsatz für das menschliche Leben, gerade auch hinsichtlich des Anfangs, gebührt euch Applaus, aufrichtiger Dank sowie ein klares Vergelt's Gott."
Jugendbischof Stephan Turnovszky schließlich bittet um "besondere Achtsamkeit für die Mütter". "Sie sind meist durch unglückliche Lebensumstände unter Druck und werden zur Entscheidung gegen ihr Kind gedrängt", so der Weihbischof aus Wien. Turnovszky begrüßt, dass es "zunehmend Forderungen für eine Verbesserung der gesetzlichen Lage" gibt, wie die Einführung einer Bedenkzeit vor einer Abtreibung, "mit der oft übereilten Kurzschlussentscheidungen vorgebeugt werden kann". "Zugleich darf die Kirche nicht müde werden, Eltern, die sich gegen ihr Kind entschieden haben, in großer Behutsamkeit die Möglichkeit der Vergebung anzubieten, die eine enorme Hilfe zur Bewältigung dieser biographischen Last ist", betont er.