Die Österreichische Bischofskonferenz hat ambitionierte Umweltziele zu den Themen Nachhaltigkeit, Energiewende und ökosoziale Beschaffungsordnung beschlossen.
Die Österreichische Bischofskonferenz hat ambitionierte Umweltziele zu den Themen Nachhaltigkeit, Energiewende und ökosoziale Beschaffungsordnung beschlossen.
Umwelt-Referatsbischof Schwarz betont Wichtigkeit des pfarrlichen Engagements für Vorhaben der Bischofskonferenz - "Kirchlicher Umweltpreis" wird im Juni 2018 für vorbildliche Projekte vergeben.
Umwelt-Referatsbischof Alois Schwarz hat die Wichtigkeit des pfarrlichen Engagements für eine lebenswerte Umwelt betont: "Die breite Unterstützung der Ökologie-Ziele der Bischofskonferenz durch die kirchliche Basis ist sehr wichtig", so der Kärntner Bischof in einer Aussendung der kirchlichen Umweltreferenten im Vorfeld des "Schöpfungstages" am 1. September.
"Klimaschutz und Schöpfungsverantwortung hängen auch von jedem einzelnen Schritt in den Pfarren, Klöstern und kirchlichen Einrichtungen ab", und dieser Einsatz sei nicht nur in der "Schöpfungszeit" von 1. September bis 4. Oktober gefordert.
Im Gefolge der wegweisenden Umweltenzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus hatte die Österreichische Bischofskonferenz ambitionierte Umweltziele zu den Themen Nachhaltigkeit, Energiewende und ökosoziale Beschaffungsordnung beschlossen. Diese werden nun Schritt für Schritt in den Diözesen umgesetzt, etwa im Zuständigkeitsbereich von Bischof Schwarz: Kurz vor Sommerbeginn veröffentlichte Leitlinien verpflichten die 336 Pfarren und andere Einrichtungen der Diözese Gurk-Klagenfurt zu nachhaltigem Wirtschaften. Jede Pfarre soll künftig einen Umweltbeauftragten haben, nach Möglichkeit erneuerbare Energiesysteme installieren und Energiekennzahlen veröffentlichen. Auch Konsum von fair gehandelten Bio-Produkten und Reduktion des Müllaufkommens sind Teile der "Entscheidungs- und Orientierungshilfe", heißt es in der entsprechenden Broschüre der Diözese.
Solche Maßnahmen unterstützen soll der ökumenisch ausgeschriebene "Kirchliche Umweltpreis Österreich", der nachhaltige innovative Projekte in den Bereichen Energiewende, Beschaffung und Bewirtschaftung auszeichnet. Einreichen können ab sofort alle evangelischen und katholischen Pfarrgemeinden aus Österreich, die Preisverleihung findet im Juni 2018 statt.
Auch die in allen Diözesen eingesetzten kirchlichen Umweltbeauftragten setzen in der "Schöpfungszeit" besondere Akzente. "Die inhaltliche Bandbreite zwischen Lobpreis und Sorge erfordert ein entsprechend breites Spektrum an Aktivitäten", so Sprecherin Hemma Opis-Pieber. Ökumenische Gottesdienste und Wallfahrten seien ebenso geplant wie Diskussionen und Konzerte oder aktivierende Projekte wie "Radln in die Kirche". Aufgelistet sind die Aktivitäten auf der Website www.schoepfung.at, dort finden sich auch Materialien für die Gestaltung der Schöpfungszeit in den Pfarren.
"Wir versuchen unser Bestes, um den so dringend nötigen Klimaschutz voranzutreiben", versicherte Bischof Schwarz. Kirche sei hier ein wichtiger Partner für Politik und Gesellschaft. Bei der von Papst Franziskus geforderten "ökologischen Umkehr" gehe es um die Verantwortung jedes einzelnen Menschen.
Der Politik verlangte Österreichs "Umweltbischof" bereits nach Bekanntwerden vorgezogener Nationalratswahlen konkrete Maßnahmen ab: Eine ökologische Steuerreform und eine entsprechende Klima- und Energiestrategie sind aus der Sicht von Schwarz vordringliche Aufgaben für eine neue Bundesregierung. Bestehende Steuervorteile für den Flug- und Schiffsverkehr sollten seiner Ansicht nach national und international abgeschafft werden. Die CO2-Kompensation bei Flugreisen - zu der sich auch mehrere österreichische Diözesen in ihren nachhaltigen Leitlinien verpflichtet haben - sei "ein erster, bewusstseinsbildender Schritt", teilte Schwarz bereits im Juni mit.