Mit einem Plädoyer für ein dichtes Netz an Pfarren als Basis für die Seelsorge und Glaubensverkündigung hat sich der Diözesanbischof Alois Schwarz in die laufenden Debatte um kirchliche Strukturreformen zu Wort gemeldet.
Mit einem Plädoyer für ein dichtes Netz an Pfarren als Basis für die Seelsorge und Glaubensverkündigung hat sich der Diözesanbischof Alois Schwarz in die laufenden Debatte um kirchliche Strukturreformen zu Wort gemeldet.
Schwarz plädiert für eine offene und einladende Kirche im Geist von Papst Franziskus.
Mit einem Plädoyer für ein dichtes Netz an Pfarren als Basis für die Seelsorge und Glaubensverkündigung hat sich der Diözesanbischof Alois Schwarz in die laufenden Debatte um kirchliche Strukturreformen zu Wort gemeldet. Anstelle eines "flächendeckenden Plans mit einer Großraumseelsorge" komme es in Kärnten vielmehr darauf an, "mit den Menschen in den einzelnen Pfarren auf Augenhöhe zusammenzuwirken, gemeinsam Neues zu entwickeln und Verantwortungen auch an Ehrenamtliche zu delegieren, um im Miteinander Kirche zu gestalten und die Erinnerung an Jesus Christus wachzuhalten". Das sagte der Bischof in einem im Rahmen der Dechantenklausur des Vikariats Süd der Erzdiözese Wien im Bildungshaus Stift St. Georgen am Längsee, wie die Diözese Gurk am Freitagabend, 22. September 2017 berichtete.
"Pfarrgemeinden sind Hoffnungsorte", betonte der Bischof und erteilte dabei einer "Kirche der kleinen Herde" eine klare Absage. Vielmehr müsse es um eine Kirche gehen, "die gerade auch für Hoffnungslose nicht nur ausgesprochene, sondern verwirklichte Einladung zur Freude wird". Kirche dürfe nicht so etwas pflegen "wie eine Art spirituellen Narzissmus". Bischof Schwarz: "Ich bin für eine offene Kirche." Es gehe "nicht darum, moralische Vorschriften vorzulegen, sondern sinnvolle Werte anzubieten", wie es auch Papst Franziskus in seinem Schreiben "Amoris Laetitia" fordere.
Aufgabe dieser "Kirche im Volk" sei es, die Menschen in Gemeinschaft dabei zu begleiten, "auf ihrem je eigenen Weg die Geheimnisse um Leben und Tod, um Sinn und Gott zu entschlüsseln", so der Kärntner Bischof. Im Sinne von Papst Franziskus sei dabei "die Initiative für Neues wichtiger als die Bewahrung des Alten". Bischof Schwarz plädiere dafür, diese Prozesse einer offenen Kirche auch als "neue Chance für das Christ-Sein und die Kirche in der heutigen Gesellschaft" zu sehen.