Seit 2006 war Bernhard Kollmann Pfarrer in Wien-Neuottakring, bevor er sich jetzt für die Auslandsseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz bewarb.
Seit 2006 war Bernhard Kollmann Pfarrer in Wien-Neuottakring, bevor er sich jetzt für die Auslandsseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz bewarb.
Bisheriger Pfarrer von Wien-Neuottakring.
Der österreichische Priester Bernhard Kollmann ist neuer Pfarrer der deutschsprachigen katholischen St.-Elisabeth-Gemeinde in Budapest. Der 47-jährige gebürtige Wiener, der in den vergangenen Jahren Pfarrer in Wien-Neuottakring war, feiert bereits seit einigen Wochen die Gottesdienste mit den deutschsprachigen katholischen Gläubigen in der ungarischen Hauptstadt. Am 12. November 2017 wird Kollmann bei einem Gottesdienst mit dem Leiter des Katholischen Auslandssekretariates der Deutschen Bischofskonferenz, Peter Lang, offiziell in sein Amt eingeführt.
Kollmann wurde 1998 zum Priester geweiht. Vor dem Eintritt ins Wiener Priesterseminar hatte er nach einem Wirtschaftsstudium in einer Bank gearbeitet. Nach einer Station als Kaplan in Baden-St. Stephan leitete er zunächst ab 2001 den Pfarrverband Leopoldsdorf im Marchfelde. Seit 2006 war er Pfarrer in Wien-Neuottakring, bevor er sich jetzt für die Auslandsseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz bewarb. "Dass es schließlich Budapest geworden ist, hat einen besonderen Charme und Reiz wegen der historischen, kulturellen und geographischen Nähe", berichtet Kollmann im jüngsten Pfarrbrief der Elisabeth-Gemeinde, wo er sich den Gläubigen vorstellt.
Als Leiter der deutschsprachigen Gemeinde in Budapest ist der Geistliche nun vorerst für eine Amtszeit von fünf Jahren bestellt. Kollmann hat sich dabei auch vorgenommen, den Kontakt zu den mehreren Hundert deutschsprachigen Studenten in Budapest zu verstärken, die an der Semmelweis Universität und der deutschsprachigen Andrassy Universität studieren. Bei Anfrage würde er auch als Gefangenenseelsorger tätig sein, wie er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Kathpress berichtet.
Die katholische St.-Elisabeth-Gemeinde entstand in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, als der Anteil der deutschsprachigen Bevölkerung Budapests beträchtlich war. In den Jahren ab 1938 bis Kriegsende wirkte in der Pfarre auch der Österreicher Johann-Georg Czurda aus der Diözese St. Pölten. Er war im März 1938 nach dem "Anschluss" vor den Nazis nach Ungarn geflohen.
Die deutschsprachige katholische Pfarre in Budapest blieb bis Oktober 1944 aktiv. Es folgte eine lange jahrzehntelange Pause, denn zur Zeit des Kommunismus war die Tätigkeit der Gemeinde verboten. Erst ab dem Ende der 1980er-Jahre erfolgte unter dem ungarndeutschen Prälat Franz Walper die Neubelebung der Kirchengemeinde.
Das Katholische Auslandssekretariat der Deutschen Bischofskonferenz bietet weltweit an etwa 120 Standorten die Möglichkeit, an deutschsprachigen Gottesdiensten teilzunehmen. An etwa 60 Orten gibt es hauptamtliche Seelsorger und Seelsorgerinnen. Die Auslandsgemeinden verstehen sich als Orte, an denen alle deutschsprachigen Katholiken eine Heimat haben können, also nicht nur Deutsche, sondern auch Österreicher und Schweizer sowie Gläubige, die sich dem deutschen Sprachraum zugehörig fühlen.