Mit Kardinal Christoph Schönborn tauscht sich Gery Keszler auf Augenhöhe aus. In einem Dialog getragen von tiefem Respekt.
Mit Kardinal Christoph Schönborn tauscht sich Gery Keszler auf Augenhöhe aus. In einem Dialog getragen von tiefem Respekt.
"Wir feiern diesen Gottesdienst, um für die zu beten, die an Aids gestorben sind, um die Hinterbliebenen zu trösten und um denen Kraft zu erbitten, die an HIV/Aids leiden".
Am Welt-Aids-Tag (1. Dezember) wird 2017 erstmals ein Gedenkgottesdienst im Wiener Stephansdom stattfinden. Dabei wird der rund 36 Millionen Menschen gedacht, die bisher an Aids verstorben sind. Kardinal Christoph Schönborn wird dem nächtlichen Gottesdienst um 22.30 Uhr vorstehen. Er lädt auch gemeinsam mit Life-Ball-Organisator Gery Keszler dazu ein. "Wir feiern diesen Gottesdienst, um für die zu beten, die an Aids gestorben sind, um die Hinterbliebenen zu trösten und um denen Kraft zu erbitten, die an HIV/Aids leiden", so Kardinal Schönborn wörtlich in einer Erklärung an den Verein "Life+", der den "Life Ball" organisiert. Der Wortgottesdienst wird musikalisch mit dem Mozart-Requiem gestaltet. Kardinal Schönborn wird die Predigt halten.
"Mitgefühl ist ganz wichtig für unsere Zeit. Es ist die Gabe, genau hinzuschauen und Bereitschaft zum Lernen zu zeigen", heißt es in der Erklärung Schönborns weiter. Vor dem Gottesdienst findet am Abend ab 20 Uhr eine Fackelzug durch die Stadt zum Stephansdom statt. Treffpunkt ist am Christian-Broda-Platz beim Westbahnhof.
Das Wiener Kammerorchester und der Philharmonia Chor Wien lassen im Stephansdom Mozarts letzte Komposition unter der Leitung der Dirigentin Keri-Lynn Wilson erklingen. Das Requiem wird von Tenor Levy Strauss Sekgapane, der Sopranistin Julia Novikova, der Mezzosopranistin Elena Maximova und dem Bassbariton Andrea Mastroni interpretiert. Bei dem Gottesdienst wird um Spenden zugunsten der Aids-Hilfe gebeten.
"Es gibt eine schwierige Tradition zwischen dem Thema HIV/Aids und der Kirche, weil es natürlich Themen berührt wie Sexualität, Lust und auch gleichgeschlechtliche Sexualität", so Life Ball-Organisator Keszler im APA-Gespräch. Nichtsdestotrotz seien viele katholische Schwestern und Missionare die ersten gewesen, die wirklich greifbare Initiativen durchgesetzt hätte, um den Menschen Mitte der 1980er Jahre in den ärmsten Ländern im Kampf gegen die Krankheit zu helfen.
"Dass wir in Österreich einen Kardinal haben, der sich im Sinne der Nächstenliebe auch sehr sorgt, und auf Menschen, denen es schlecht geht, ohne Vorurteile zugeht, macht mich sehr, sehr glücklich", betonte Keszler.