Die katholischen Diözesen in Österreich können für 2016 leichte Steigerungen beim Kirchenbeitragsaufkommen und insgesamt ausgeglichene Bilanzen verzeichnen
Die katholischen Diözesen in Österreich können für 2016 leichte Steigerungen beim Kirchenbeitragsaufkommen und insgesamt ausgeglichene Bilanzen verzeichnen
Kirchenbeitrag bildet Rückgrat der Kirchenfinanzierung in Österreich.
Die katholischen Diözesen in Österreich können für 2016 leichte Steigerungen beim Kirchenbeitragsaufkommen und insgesamt ausgeglichene Bilanzen verzeichnen. Das geht aus der österreichweiten kirchlichen Gebarungsübersicht hervor, die am Dienstag, 9. Jänner 2018 veröffentlicht wurde.
Der Großteil der Einnahmen der Diözesen stammt aus dem Kirchenbeitrag. 2016 waren es über 451 Millionen Euro (rund 75 Prozent der Gesamteinnahmen), 2015 lagen die Kirchenbeiträge bei 445 Millionen Euro. Zwei Drittel der Budgets sichern die kirchliche Basisstruktur und die Seelsorge. So wurden laut Rechenschaftsbericht für die Pfarren und die pastoralen Aufgaben insgesamt 395 Millionen Euro aufgewendet, was einem Anteil von 66 Prozent an den Gesamtausgaben entspricht.
Das unter den zehn katholischen Diözesen akkordierte Zahlenwerk enthält neben einer Gebarungsübersicht auch einen Rechenschaftsbericht, der so wie im Vorjahr einen detaillierteren Einblick in Einkünfte und Aufwendungen zulässt als früher. Insgesamt verzeichnen die Diözesen 2016 Gesamteinnahmen in der Höhe von knapp 604 Millionen Euro (2015: 596 Millionen). Dem stehen Aufwendungen von etwas 602 Millionen Euro (2015: 596 Millionen) gegenüber. Aufgrund eines positiven Finanzergebnisses weist die Gebarungsübersicht der Diözesen insgesamt ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) in der Höhe von knapp 19 Millionen Euro (2015: 19 Millionen) und ein Gesamtbudget von knapp 621 Millionen Euro aus (2015: 615 Millionen).
Wichtigste Einnahmequelle der Diözesen ist der Kirchenbeitrag mit über 451 Millionen Euro und einem Anteil von rund 75 Prozent an den Erlösen und Erträgen. Die staatlichen Leistungen zur Abgeltung von NS-Schäden machen knapp 48 Millionen Euro und somit 8 Prozent an den Einnahmen aus. Die restlichen rund 105 Millionen Euro und damit 17 Prozent der Einnahmen stammen aus der Vermögensverwaltung, Vermietungen, Leistungen, Subventionen und sonstigen Erträgen.
Der Großteil der Ausgaben entfällt mit fast 369 Millionen Euro (2015: 358 Millionen) auf die Personalkosten (rund 61 Prozent) für die Tausenden Beschäftigten im kirchlichen Dienst. Diese Position korrespondiert mit dem Gros der Mittel, die für seelsorgliche und pfarrliche Aufgaben aufgewendet werden.
Dabei ist der Personalaufwand für die Laienmitarbeiter höher als für den Klerus und beträgt knapp 214 Millionen Euro (2015: 213 Millionen) bzw. 35 Prozent der Aufwendungen. Beim Klerus schlagen rund 101 Millionen Euro (2015: 99 Millionen) an Personalkosten sowie 54 Millionen Euro für die Altersversorgung (2015: 46 Millionen) zu Buche, was zusammen 26 Prozent der Aufwendungen ausmacht. Die Bau- und Erhaltungskosten sind 2016 auf 43 Millionen Euro gefallen (2015: 45 Millionen) - was einem Anteil von 7 Prozent an den Gesamtausgaben entspricht. Der restliche Sachaufwand beinhaltet Zuschüsse für Pfarren und andere kirchliche Stellen, Kosten für Instandhaltung, Material und Energie sowie sonstige Ausgaben und machte 190 Millionen Euro (2015: 193 Millionen) bzw. 32 Prozent aus.
Der Rechenschaftsbericht bietet ergänzend eine thematische Darstellung der Ausgabenstruktur. Aus ihm ist ablesbar, dass neben den Aufwendungen für Pfarren und Seelsorge mit rund 395 Millionen Euro bzw. 65 Prozent (2015: 394 Millionen) die Ausgaben für Leitungs- und Organisationsaufgaben mit über 106 Millionen Euro bzw. 18 Prozent (2015: 108 Millionen) zu Buche schlagen. Drittgrößte Position in der Mittelverwendung sind Ausgaben für Bildung, Kunst und Kultur mit 76 Millionen Euro oder 13 Prozent (2015: 71 Millionen). Die Aufwände für soziale und caritative Aufgaben sowie für die Entwicklungshilfe lagen bei über 24 Millionen Euro (2015: 23 Millionen), das sind 4 Prozent der diözesanen Budgets.
Über das größte Budget verfügte auch 2016 die Erzdiözese Wien mit Einnahmen von über 129 Millionen Euro (2015: 129 Millionen). Der Anteil des Kirchenbeitrags konnte 2016 auf 102 Millionen Euro (2015: 101 Millionen) leicht gesteigert werden. Laut Gebarungsübersicht bilanziert die Erzdiözese Wien mit einem EGT von 417.000 Euro knapp positiv. Den größten Anteil an den Ausgaben haben auch hier mit 77,6 Millionen Euro die Personalkosten für die rund 1.600 hauptamtlichen Mitarbeiter (2015: 74,4 Millionen).