Generalvikar Nikolaus Krasa übergibt den Monsignore-Otto-Mauer-Preis an die Künstlerin Toni Schmale.
Generalvikar Nikolaus Krasa übergibt den Monsignore-Otto-Mauer-Preis an die Künstlerin Toni Schmale.
Die Gewinnerin des Otto-Mauer-Preises 2017, Toni Schmale, geht zunächst ihrer sportlichen Leidenschaft nach, bis sie ihr Talent für die Kunst entdeckt.
Die gebürtige Hamburgerin Antonia „Toni“ Schmale ist auf einem guten Weg, eine Profikarriere im Frauenfußball zu machen. 1998 debütiert sie in der deutschen Nationalmannschaft, mit der sie insgesamt drei Länderspiele bestreitet.
Aber eines Tages entscheidet sie sich eindeutig für ihre zweite Leidenschaft: die Kunst. Die wahrscheinlich richtige Entscheidung, wie sich jetzt zeigt. Sie gewinnt 2017 den renommierten Monsignore-Otto-Mauer-Preis unserer Erzdiözese.
„Angefangen hat alles mit der Fotografie, in der Hamburger Fotoschule“, erzählt Toni Schmale. „Ich ging in alte Fabriken, um dort Schwarzweiß-Fotos zu schießen. Meist in den Nächten, damals noch neben dem Fußball.“
Sie versucht an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig aufgenommen zu werden. Das gelingt auch. Dort verbringt sie die meiste Zeit in der Metallwerkstatt im Keller und erlernt die Metallverarbeitung von der Pike auf. Schmale: „Ich hätte mir damals auch vorstellen können, als Schweißerin zu arbeiten.“
Dann kommt das Angebot, für ein Jahr nach Wien an die Akademie der Bildenden Künste zu gehen. Sie nimmt an und geht nicht mehr nach Leipzig zurück, sondern vollendet ihr Kunststudium in Wien, in der Stadt, die zu ihrer neuen Heimat geworden ist.
Beim Anblick ihrer aktuellen Werke denkt man unweigerlich an Fitnessgeräte. „Es ist immer eine Collage an Maschinen, die keinerlei reelle Funktion haben. Für was sie wirklich zu gebrauchen sind, das kann man sich nur im Kopf ausmalen“, sagt die Künstlerin.
Toni Schmale beschäftigt sich nicht nur mit der Bildenden Kunst, sondern auch mit Architektur: „Ich bin begeistert von Kirchen, wie etwa die moderne Wotrubakirche im 23. Bezirk von Wien.
Auch die barocke Jesuitenkirche in der Innenstadt gefällt mir gut. Sie ist zwar überkandidelt. Dieser Überzeichnung von Form kann ich aber schon etwas abgewinnen.“
Toni Schmale erklärt radio klassik Stephansdom-Redakteur Stefan Hauser das Kunstwerk „the good enough mother“.
„the good enough mother“
mit Werken von Toni Schmale
Öffnungszeiten: bis 30. Jänner 2018,
Montag und Dienstag 16-19 Uhr
sowie Sonntag 12-13 Uhr oder
nach telefonischer Vereinbarung 0699/11441567,
Eintritt frei.
Radiotipp:
Toni Schmale erzählt, wie ihre Kunstwerke entstehen: Freitag, 12. Jänner, um 17.30 Uhr (Wiederholung am Sonntag, 14. Jänner, 16.30 Uhr) auf radio klassik Stephansdom.
nachzuhören auf radio klassik Stephansdom/podcast/lebenswege