Die Diözese Eisenstadt hat am Samstag, 20. Jänner 2018 mit einem Festgottesdienst im Martinsdom das 25-Jahr-Jubiläum ihres Altbischofs Paul Iby (82) gefeiert.
Die Diözese Eisenstadt hat am Samstag, 20. Jänner 2018 mit einem Festgottesdienst im Martinsdom das 25-Jahr-Jubiläum ihres Altbischofs Paul Iby (82) gefeiert.
Festmesse im Eisenstädter Martinsdom.
Die Diözese Eisenstadt hat am Samstag, 20. Jänner 2018 mit einem Festgottesdienst im Martinsdom das 25-Jahr-Jubiläum ihres Altbischofs Paul Iby (82) gefeiert. Mit dem Jubilar feierten sein Nachfolger Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics, der auch die Festpredigt hielt, der Apostolische Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, Erzbischof Zelimir Puljic, Vorsitzender der Kroatischen Bischofskonferenz, der evangelische Supenintendent des Burgenlandes, Manfred Koch, Landeshauptmann Hans Niessl, zahlreiche Weggefährten Ibys sowie der Klerus und viele Gläubige aus dem Burgenland.
Bischof Zsifkovics erinnerte in seiner Predigt daran, dass Paul Iby quasi ein burgenländisches "Triduum episcopale" feiern könne: Zum Jubiläum der Bischofsweihe vor genau 25 Jahren komme noch der 83. Geburtstag (am 23. Jänner) und Ibys Namenstag hinzu.
Als Geschenk der Diözese erhielt Iby gemäß seinem Wunsch ein Notebook, statt Geburtstagspräsenten bat der Altbischof um Spenden für den Sterntalerhof im Südburgenland, ein Hospiz für chronisch und unheilbar kranke Kinder. Zsifkovics unterstrich, zu jeder Hardware gehöre auch eine passende Software - "für uns Christen der Geist Gottes, der auf uns ruht durch Taufe und Firmung".
Die Christen im Burgenland hätten unter anderem durch die historischen Erfahrungen mit den Nachbarn im Osten den Wert des Glaubens und der kirchlichen Gemeinschaft länger bewahrt als anderswo in der westlichen Welt, sagte der Bischof in seiner Predigt. "Dennoch braucht es auch bei uns heute mehr denn je eine Wiederbelebung des Glaubens, der kirchlichen Gemeinschaft und des Hineinwirkens der Christen in die Gesellschaft." Die Sorge darum sei besonders allen Trägern des Hirtenamtes aufgetragen, jeder habe sie in einer anderen Zeit zu bewältigen. Zsifkovics: "Wir alle stehen als Menschen im Kontext der Zeit, in die wir hineingeboren wurden. Wir erben - um im Computerjargon zu bleiben - die 'Abstürze' und die 'Updates' unserer Vorfahren gleichermaßen und sind aufgefordert, daraus das Beste zu machen."
Der Diözesanbischof gab seinem Vorgänger noch einige konkrete Tipps für die Computertastatur seines Notebooks mit: "Wenn Du die Alt-Taste und die Ziffer 1 drückst, erscheint der Smiley - er soll uns alle daran erinnern, dass der Glaube uns Freude schenkt." Beim Drücken der Alt-Taste und der 15 erscheine die Sonne als Symbol der Hoffnung, das Iby immer scheinen möge, "auch und gerade in dunklen Stunden". Die Alt-Taste und Ziffer 3 führe zu einem Herz - "als Symbol der Liebe, die Du stets - getreu Deinem bischöflichen Wahlspruch 'Omnia in Caritate' - für Gott und für alle Menschen aufbringen mögest". Abschließend scherzte Zsifkovics: "Jetzt weiß ich auch endlich, warum es auf der Tastatur des Computers eine Alt-Taste gibt - die ist wahrscheinlich für die Alt-Bischöfe gedacht."
Würdigende Worte für Bischof Iby sprachen Nuntius Zubriggen, Erzbischof Puljic, Superintenden Koch und Landeshauptmann Niessl, der auch auf die vielen Beiträge der katholischen Kirche zur Entwicklung der vor 100 Jahren gegründeten Republik Österreich hinwies. Im Burgenland habe sich auch mit Hilfe der Kirche drei mal "Weltgeschichte ereignet, erinnerte Niessl: für die Ungarnflüchtlinge 1956, beim Fall des Eisernen Vorhangs 1989 und während der Flüchtlingswelle von 2015.
Iby selbst beschrieb seinen Lebensweg als geprägt von der auch in seinem Erinnerungsbuch beschriebenen Grundhaltung: "Gott und dem Leben trauen". Es seien viele kleine Elemente gewesen, die zu seiner Entscheidungen geführt hätten, einen geistlichen Weg einzuschlagen. Heute könne er als Resümee jedem ans Herz legen: "Geben wir uns in Gottes Hand - er meint es mit uns gut."
Das Fest zu Ehren Paul Ibys klang mit einer Agape in Form eines Mittagessens für alle im Eisenstädter Martinssaal und einem Fastzelt aus.
Altbischof Paul Iby wurde am 23. Jänner 1935 in Raiding im Bezirk Oberpullendorf geboren. Er war Sekretär seines bischöflichen Vorgängers Stefan Laszlo, leitete in der Folge die Caritas sowie das Schulamt der Diözese Eisenstadt und wirkte darüber hinaus als deren Generalvikar. 1993 empfing er die Bischofsweihe.
Zahlreiche bedeutende Projekte und Ereignisse kennzeichnen die Amtszeit von Bischof Iby: Dazu zählt etwa das Jugendkonzil 1997, die Errichtung der diözesanen Frauenkommission im selben Jahr oder die Erhebung der Wallfahrtskirche in Loretto zur Basilika. Von 1995 bis 2003 war Paul Iby Jugendbischof, drei Mal nahm er an Weltjugendtagen (in Paris, Rom und Toronto) teil. Als Jugendbischof setzte er sich immer wieder mit großer Offenheit für die Anliegen junger Menschen ein.
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