Theresa mit Mutter Christina beim Hausbesuch in St. Rochus.
Theresa mit Mutter Christina beim Hausbesuch in St. Rochus.
Mehr als 60 Freiwillige gingen in St. Rochus (Wien 3) in den vergangenen Wochen von Tür zu Tür, um die Menschen aktiv in die Pfarre einzuladen. Eine aufregende Erfolgsgeschichte:
Grüß Gott! Wir kommen von der Rochus-Kirche. Dürfen wir Ihnen eine Einladung zu einem Abendessen überbringen?“
Mit diesem Gruß überraschten auch heuer in der Fastenzeit an die 60 Freiwillige aus der Pfarre St. Rochus (Dekanat Wien 3) die Bewohnerinnen und Bewohner des Pfarrgebiets.
Seit 2010 wird diese missionarische Aktion in der Fastenzeit durchgeführt. Auch Pfarrer P. Florian Calice CO (Oratorium des hl. Philipp Neri) ging von Haus zu Haus, von Wohnungstür zu Wohnungstür. Heuer durfte ich in der Salmgasse den Pfarrer zwei Nachmittage lang begleiten.
Durchschnittlich jede dritte Wohnungstür öffnete sich an diesen beiden Nachmittagen für uns. Nur zwei, drei Bewohner schlossen barsch die Tür, als sie das Wort „Rochus-Kirche“ hörten. Die anderen nahmen die Essens-Einladungskarte gern entgegen.
Nicht wenige der Besuchten kennen „ihren“ Pfarrer und die „Rochus-Kirche“. Und manchmal ergaben sich auch längere Gespräche, für die wir offen und bereit waren, denn es gibt keinerlei Zeitdruck für die Besuche. Eine Kleinunternehmerin fragte, ob die Lourdes-Grotte der Pfarre schon eröffnet worden ist.
Sogar muslimische Frauen freuten sich über den Besuch von P. Florian. Sie sprachen mit ihm unter anderem über das „Haus Mariens“ in Ephesus. Eine muslimische Frau sagte: „Um glücklich zu sein, brauchen wir Menschen die Religion.“
Eine ältere Frau ein Haus weiter betont, dass sie „in die Synagoge geht“, also Jüdin ist. „Alle Religionen müssen für den Frieden beten“, sagt sie.
Als „überzeugte Protestantin“ bezeichnet sich eine Psychotherapeutin ein paar Türen weiter. „Aber ich liebe Papst Franziskus“, erläutert sie. Wir reden mit ihr lange über Judas und Maria Magdalena und über das Glauben-Können.
Besonders berührend ist das Gespräch mit einer Frau, deren Mann an Lungenkrebs erkrankt ist. „Ich finde Hoffnung im Gebet“, sagt sie: „Ich bete täglich…“
Bei der Besuchsaktion hat heuer auch erstmals Christina Heisz mitgemacht: „Wir haben fünf Kinder daheim. Da war es in den letzten Jahren nicht so leicht, sich Zeit zu nehmen.“ Doch heuer ist sie bewusst mitgegangen und hat sogar ihre 12-jährige Tochter mitgenommen. Die beiden waren als Mutter-Tochter-Team mehrere Tage lang unterwegs und haben mit missionarischem Eifer an den Türen geklingelt.
Warum sie das machen? Mutter Christina: „Weil mir mein Glaube an Jesus Christus sehr viel bedeutet und ich diesen Glauben mit anderen Menschen teilen möchte, die vielleicht bis jetzt nicht so die Gelegenheit wahrgenommen haben, ihn näher kennenzulernen.“
Tochter Theresa: „Als ich gehört habe, dass es eine Hausbesuchsaktion gibt, hat es mich einfach interessiert und ich habe nachgefragt, ob ich da auch mitmachen könnte“, erzählt die Zwölfjährige: „Es ist ehrlich gesagt nicht immer leicht, weil es an manchen Tagen sehr kalt ist und man steht oft eine Zeit lang an der Tür, bis jemand öffnet. Oft läutet man 30-mal.
Dann aber öffnet jemand und man merkt, dass es sich auszahlt.“ Mutter Christina Heisz ergänzt: „Ja, die Freude ist groß, weil es viele gibt, die unsere Einladung zu einem Abendessen in die Pfarre angenommen haben.“
Dutzende der Besuchten kamen dann Mitte März zum Abendessen. Nicht wenige konnten dabei einen Kontakt zur Pfarre knüpfen.
Nicht einfach, aber erfolgreich. Viele Türen bleiben verschlossen, aber unglaublich viele Menschen freuen sich, wenn jemand aus der Pfarre vorbeikommt.
Es ergeben sich die ungewöhnlichsten Gespräche, mal lang, mal kurz.
Bitte „nachmachen“!
(Röm.-kath. Pfarre St. Rochus und Sebastian)
Landstraßer Hauptstraße 54-56
1030 Wien
T +43 (1) 712 10 15
F +43 (1) 712 10 15-33
E-Mail: kanzlei@oratorium.at
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