„Der Hl. Geist zeigt sich ja nicht, zumindest nur sehr selten, mit Flammen und Sturm. Er zeigt sich mit dem was wir tun. Er zeigt sich in unserem Leben", so Kardinal Schönborn in seiner Predigt im Stephansdom.
„Der Hl. Geist zeigt sich ja nicht, zumindest nur sehr selten, mit Flammen und Sturm. Er zeigt sich mit dem was wir tun. Er zeigt sich in unserem Leben", so Kardinal Schönborn in seiner Predigt im Stephansdom.
Kardinal Schönborn beim Pfingsthochamt im Stephansdom am 20. Mai 2018.
Ausgehend von der Anweisung des Apostels Paulus: „Lasst euch vom Heiligen Geist leiten!“ benennt der Wiener Erzbischof in seiner Predigt im Stephansdom am Pfingstsonntag, 20. Mai 2018, Kriterien, sich vom Heiligen Geist leiten zu lassen und nicht beherrscht zu werden. Dazu benötige es so etwas wie ein „Pneumatometer“. Anmerkung der Redaktion: Der Duden kennt diesen Begriff als ein Gerät zur Messung des Luftdrucks beim Aus- und Einatmen. Kardinal Schönborn bezeichnet es, „als einen Maßstab für das was es heißt, sich vom Heiligen Geist leiten lassen“.
„Der Hl. Geist zeigt sich ja nicht, zumindest nur sehr selten, mit Flammen und Sturm. Er zeigt sich mit dem was wir tun. Er zeigt sich in unserem Leben. Folgt dem Antrieb des Geistes! So können wir es auch übersetzen“, so Kardinal Schönborn. „Der Geist leitet, das Fleisch beherrscht, der Geist setze Freiheit voraus, das Fleisch nimmt uns die Freiheit“, so der Wiener Erzbischof. Er nennt, was Paulus unter Fleisch bezeichnet. Darunter: Ungerechtigkeit, Streit, Eifersucht, Feindschaft, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid, Missgunst, Trink- und Essgelage, Zauberei und Aberglaube.
„Es gibt“, so Kardinal Schönborn, „ein einfaches Kriterium, die diese Werke des Fleisches von der Leitung des Geistes unterscheiden“. Denn alle genannten würden „unfrei“ machen. Der Wiener Erzbischof nennt als Beispiel dazu den Zorn und stellt die Frage: „Geht es ihnen auch so? Wenn man jemanden in Zorn sieht, bekommt man sehr oft Angst. Aber sehr oft wirkt das lächerlich, peinlich, unbeherrscht“. Das sei nicht der Geist Gottes, der Geist der frei mache, so Kardinal Schönborn.
„Gott aber will uns einen Geist der Freiheit geben. Der Heilige Geist macht frei“, so der Wiener Erzbischof, der auch Früchte des Geistes bei Paulus benennt, darunter: „Liebe, Freude, Freude, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung“. Nichts von dem sei peinlich, so der Wiener Erzbischof. Das Gespür für das Wirken des Heiligen Geistes, das Pneumatometer spricht Kardinal Schönborn dazu an: „Das macht frei, aber es ist verbunden mit Opfer, aber Gott will, dass wir glücklich werden“, so der Wiener Erzbischof in seiner Predigt am Pfingstsonntag 2018.