„Grüß-Gott-Aktion“ am Bahnhof: Begegnungen am frühen Morgen
„Grüß-Gott-Aktion“ am Bahnhof: Begegnungen am frühen Morgen
Im Rahmen der Visitation des Wiener Dekanats 21 (Floridsdorf) standen in den letzten Wochen auch Begegnungen an ungewöhnlichen Orten auf der erzbischöflichen Tagesordnung.
Eine Visitation ist wörtlich der „Besuch“ eines Bischofs. Dabei geht es um eine aufmunternde, mutmachende Begegnung mit Menschen und ihrer Pfarre, um Gottesdienst und Begegnung.
Zu einer Visitation gehört aber auch das Aufsuchen von jenen nichtkirchlichen Orten, wo viele Menschen arbeiten oder unterwegs sind. Bei seinem Besuch des Dekanats Wien 21 machte Kardinal Schönborn u.a. bei der „Grüß-Gott-Aktion“ am Bahnhof Floridsdorf mit und er besuchte die Hauptfeuerwache, die ÖBB-Lehrwerkstätte und das „Obdach Siemensstraße“.
16 Pfarren aus dem Dekanat Floridsdorf waren eingeladen, im Rahmen der Visitation eine „Grüß Gott-Aktion“ durchzuführen. „Zweier-Teams verteilten am Franz Jonas Platz vor dem Bahnhof bei den Eingängen zu S- und U-Bahn, beim Straßenbahn-Knotenpunkt und bei den Busstationen 1.500 Kipferl und 1.500 Gebetskärtchen“, berichtet Dechant P. Klaus Coolen (Pfarre Leopoldau).
„Die Menschen, die an diesem Morgen in Floridsdorf ein- und ausgestiegen sind, haben eine Kirche mit einem einladenden und fröhlichen Gesicht erlebt“, sagt der Dechant. Sein Resümee: „Zum Glauben zu stehen verlangt damals wie heute Entschlossenheit und Festigkeit.“
„Ich bin sehr dankbar zu wissen, dass Obdachlose in Wien nicht ohne Obdach bleiben müssen.
Die Begegnungen mit den Bewohnern haben mich sehr berührt, die Arbeit des Teams hat mich sehr beeindruckt“, sagte Kardinal Christoph Schönborn nach seinem Besuch des „Obdach Siemensstraße“, eines Übergangswohnheims in Floridsdorf.
„Ich freue mich sehr, dass der Kardinal zu uns gekommen ist. Ich konnte dabei Begegnungen beobachten, die mich daran erinnern, dass der Glaube wieder Halt im Leben geben kann – gerade auch Menschen, die viel, oft alles verloren haben“, betonte „Obdach Wien“-Geschäftsführerin Monika Wintersberger-Montorio nach dem erzbischöflichen Besuch.
„Beim Besuch der Hauptfeuerwache Floridsdorf kam Kardinal Schönborn mit sehr vielen Feuerwehrleuten ins Gespräch und war sichtlich beeindruckt von deren Fähigkeiten“, berichtet Feuerwehroffizier Werner Turetschek.
„Bei der Bahn zu sein ist wie bei einer Familie zu sein“, sagte Kardinal Christoph Schönborn beim Besuch der ÖBB-Lehrwerkstätte in Wien-Floridsdorf. Hier gebe es „ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl“. Er sei „ein begeisterter Bahnfahrer“ und „stolz auf die ÖBB“, sagte der Erzbischof.
Beim Rundgang durch die Lehrwerkstätte suchte der Kardinal das Gespräch mit den Lehrlingen. „Der erste Lehrling wurde 1895 als Kesselschmied ausgebildet“, erzählte Silvia Angelo, Mitglied des Vorstands, ÖBB-Infrastruktur AG, beim Rundgang.
Die ÖBB bilden jährlich rund 500 neue Lehrlinge aus unterschiedlichen Herkunftsländern in den verschiedensten Lehrberufen aus.
„Ich habe selbst zwei linke Hände. Daher bewundere ich all jene, die hier mit Händen und mit Verstand arbeiten“, sagte der Kardinal humorvoll in seiner Schlussansprache vor den versammelten Lehrlingen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus vielen Floridsdorfer Pfarren verteilten mit Kardinal Christoph Schönborn bei der „Grüß Gott-Aktion“ am Bahnhof Floridsdorf / Franz Jonas Platz (Wien 21) 1.500 Frühstückskipferln (gesponsert von der Fa. Ströck) und „Vater Unser-Kärtchen“.
Begegnung in der Hauptfeuerwache Floridsdorf.
„Obdach Siemensstrasse“ Begegnungen im Übergangswohnheim.
ÖBB-Lehrwerkstätte: Die Lehrlinge erklären unserem Kardinal, woran und wie sie arbeiten.
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