Als gemeinsames Ziel bezeichnet es der Bundespräsident, die Welt "ein kleines Stück besser zu machen".
Als gemeinsames Ziel bezeichnet es der Bundespräsident, die Welt "ein kleines Stück besser zu machen".
Bundespräsident würdigt bei Hofburg-Empfang für 120 künftige Freiwillige das Vorhaben, "die Welt ein kleines Stück besser zu machen"
Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Dienstag Jugendliche empfangen, die in den kommenden Wochen und Monaten einen mindestens zehnmonatigen Freiwilligendienst im Ausland antreten. In der Hofburg würdigte das Staatsoberhaupt die 120 anwesenden Jugendlichen, die künftig im Gedenk-, Friedens- oder Sozialdienst tätig sind, als "Menschen, die etwas Besonderes vorhaben im Leben" und dankte den Entsendeorganisationen - darunter mehrere aus dem kirchlichen Umfeld - sowie den befassten Ministerien für die Zusammenarbeit.
In Sozialdiensten seien Jugendliche im Einsatz u.a. für bessere Lebenschancen von Frauen und Kindern, für gerechtere Strukturen und gegen Ausbeutung, sagte Van der Bellen. Bei den Friedensdienern - mehr als ein Dutzend von ihnen leisten ihren Einsatz im Österreichischen Hospiz in Jerusalem - hob der Präsident den "Mut, an schwierige Orte zu gehen", hervor. Bei vielen sei wohl auch die "Lust an der Herausforderung" ein Motiv. Auch viele künftig in Holocaust-Gedenkstätten tätige Gedenkdiener, deren offizielle Verabschiedung traditionell den Anlass für den Hofburg-Empfang bildete, waren anwesend.
Als gemeinsames Ziel der verschiedenen Einsatzformen bezeichnete es der Bundespräsident, die Welt "ein kleines Stück besser zu machen". Nachsatz: "Wenn das viel mehr Menschen tun würden, dann wäre die Welt um einiges besser." Von Bedeutung seien auch die vielen neuen Eindrücke, die man bei der Rückkehr nach Hause mitnehme. "Man sieht das Leben in Österreich mit anderen Augen", so Van der Bellen über Begegnungen mit Freiwilligen im Ausland.
Vorgestellt wurden die jungen Freiwilligen, von denen ein Großteil als Zivilersatzdiener tätig ist, von den jeweiligen Entsendeorganisationen. "Junge Menschen sind die wirklichen Akteure des sozialen Wandels", betonte dabei Johannes Ruppacher vom Verein "Volontariat bewegt"; dass der Einsatz "viel Durchhaltevermögen" fordere, betonte Cornelia Burtscher von der Concordia Sozialprojekte Gemeinnützige Privatstiftung, während Judith Schwendtner von den Freiwilligeneinsätzen der Caritas Österreich hervorhob, die Volontäre seien eine "Bereicherung" für Österreich: "Sie bringen viel Unbezahlbares in unsere Gesellschaft ein, als soziale Botschafter für ein offenes Europa."
Insgesamt haben allein im Vorjahr 404 Österreicher einen mindestens dreimonatigen freiwilligen Auslandseinsatz geleistet, geht aus einem aktuellen Bericht der Freiwilligendienst-Servicestelle "WeltWegWeiser" hervor, Tendenz steigend. Der häufigste Einsatzbereich ist demnach die pädagogische bzw. soziale Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, gefolgt von Bildung und Medizin, Menschenrechtsarbeit, Administration sowie Handwerk und Technik. Über 80 Prozent der Volontäre sind zwischen 18 und 25 Jahre alt, zwei Drittel von ihnen sind weiblich. Rund 200 Freiwilligeneinsätze pro Jahr werden von der Austrian Development Agency (ADA) finanziell unterstützt.