"Wir müssen alle Menschen in unseren Pfarren lehren, wie sie beten können", so Pete Greig bei der 5. Diözesanversammlung im Stephansdom.
"Wir müssen alle Menschen in unseren Pfarren lehren, wie sie beten können", so Pete Greig bei der 5. Diözesanversammlung im Stephansdom.
Stimmen aus der Diözese zum Stand der Diözesanversammlung und fünf Punkte für eine wachsende Kirche von Pete Greig.
Am Freitag, 28. September 2018, standen gleich mehrere Highlights der Diözesanversammlung auf dem Programm. Gleich in der Früh gab es eine morgendliche Messe mit Kardinal Christoph Schönborn im Stephansdom. In seiner Predigt verweist unser Kardinal auf drei zentrale Eigenschaften: Aufmerksamkeit, die Unterscheidung der Geister – vor allem das Gespräch - und der Gehorsam gegenüber dem Heiligen Geist.
Anschließend teilten sich die Teilnehmer auf insgesamt 25 Workshops auf. Hier wurden jeweils einzelne Praxis-Beispiele aus unseren Pfarren und Gemeinden präsentiert, bei denen Wachstum stattgefunden hat. Außerdem tauschten sich die Teilnehmenden untereinander aus und sprachen auch von ihren eigenen Erfahrungen aus dem Pfarrleben.
Nach dem Mittagessen wurden dann im Stephansdom, wie schon vorgestern, mehrere Mentimeter-Fragen gestellt, bei denen die Teilnehmer über ihr Handy abstimmen konnten.
1. Glauben Sie, dass bei uns Wachstum möglich ist.
Hier stimmten 86 Prozent der Befragten mit „Ja“.
2. Was sind mögliche Hindernisse für Wachstum.
48 Prozent der Befragten gaben hier als Hauptgrund „unbewegliche Bewahrer“ an.
3. Was brauchen wir vor Ort, damit Neues wachsen kann?
29 Prozent sagen: „den Heiliger Geist“. 26 Prozent: „Gemeinschaft“. Weitere 16 Prozent: „Wir müssen lernen loszulassen.“
Reaktionen auf das Mentimeter Generalvikar Nikolaus Krasa:
„Ich bemerke Wachstum an sehr vielen Stellen in unserer Diözese.“ „Ich bin überzeugt davon, dass das größte Hindernis am Weg zum Wachstum immer wir selbst sind. Mein Lösungsansatz ist mit Liebe und Geduld dranzubleiben.“ „Ich bin fasziniert von der bunten Vielfalt, in die sich so viele Menschen mit vollem Engagement reinschmeißen, mit Mut zum Experiment, Mut zum Ausprobieren. Wir brauchen Raum, um Dinge auszuprobieren.“
Pastoralamtsleiter Markus Beranek:
„Die Herausforderung ist, Nägel mit Köpfen zu machen und ganz konkrete Schritte zu setzen. Der erste Schritt, den ich vorschlage, ist ein Welcome-Service in allen Pfarren, weil sich dadurch die Anmutung und Stimmung der gesamten Pfarre verändert.“ „Unbewegliche Bewahrer haben noch nichts Neues gefunden, das die Seele nährt. Mir geht das genauso. Ich stehe solange auf der Bremse, bis ich eine Vision von etwas Neuem habe.“
Andrea Geiger, Stabstelle APG:
„Die Aussage, ich will wachsen, ist für mich vergleichbar mit der Aussage: Ich will 10 Kilo abnehmen. Damit das wirklich klappt, muss ich auf Dinge verzichten und das kann klarerweise echt mühsam sein.“ „Das Wesentliche – auch bei dieser Diözesanversammlung – ist zu schauen, wo sich Menschen berühren. Wir brauchen eine Leitungskultur in unseren Pfarren, die, ähnlich wie beim Fußball, denen die Bälle zuspielt, die am besten positioniert sind, um Tore zu schießen. Also den Menschen nach ihren Charismen auch Freiheiten zu geben, sich einzubringen.“
Impulsgeber des gestrigen Tages war auch der freikirchliche Pastor Pete Greig. Er ist der Gründer der weltumspannenden 24-7-Prayer-Bewegung, bei der in vielen Städten und Orten seit Jahren durchgehend gebetet wird. „Es ist eine große Freude, dass ich spüren kann, dass ich hier unter Freunden sprechen darf. Wir sind eins in Christus“, erklärte Pete Greig am Anfang seines Impulses. Im Anschluss gab er fünf konkrete Tipps, die pfarrlichen Mitarbeitern helfen können, Menschen zu Jüngern zu machen:
1. In der Pfarre eine familiäre und freundschaftliche Kultur einführen.
Welcome Service, zusammen essen, Kleingruppen bilden, füreinander beten.
2. Eine Kultur der Mission, der Sendung etablieren.
Es muss uns bewusst werden: Die Kirche ist die einzige Gemeinschaft, die in erster Linie für ihre Nicht-Mitglieder da sein muss. Dabei hilft in erster Linie ein Alpha-Kurs.
3. Begabungen und Charismen der Menschen zu fördern und einzusetzen.
Menschen kommen aus unterschiedlichen Gründen in die Kirche, aber sie bleiben in dieser Gemeinschaft heutzutage nur dann, wenn sie das Gefühl haben, anerkannt und gebraucht zu werden. Deshalb muss den Leuten etwas in den Pfarren etwas zu tun geben – man muss sie mitwirken lassen.
4. Regelmäßig darum beten, dass die Menschen vom Heiligen Geist berührt werden.
5. Wir müssen alle Menschen in unseren Pfarren lehren, wie sie beten können.
Also wie sie mit Gott reden können. Das wissen sie nämlich im Normalfall nicht. Und es ist wichtig, dass wir sie ermutigen, nicht nur hin und wieder für große Dinge zu beten, sondern auch für die ganz kleinen alltäglichen. Dadurch leben wir in einer größeren Dankbarkeit.
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