Menschen und vor allem Kinder mit Behinderungen haben es in Äthiopien besonders schwer. In dem afrikanischen Land gilt eine körperliche Behinderung oft noch als Schande oder Strafe Gottes.
Menschen und vor allem Kinder mit Behinderungen haben es in Äthiopien besonders schwer. In dem afrikanischen Land gilt eine körperliche Behinderung oft noch als Schande oder Strafe Gottes.
Der Weltmissions-Sonntag lenkt unseren Blick nach Äthiopien, wo Kinder mit Behinderungen besonders benachteiligt sind. Missio Österreich unterstützt in Addis Abeba ein Rehabilitationszentrum, das ihnen Hoffnung und Zukunft schenkt.
Am 21. Oktober feiert die katholische Kirche weltweit den Weltmissions-Sonntag. Die Kollekte in den Gottesdiensten kommt der Arbeit von Missio Österreich für die Menschen in den ärmsten Ländern der Welt zugute.
Für Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner bringt der Weltmissions-Sonntag ein großes Anliegen von Papst Franziskus zum Ausdruck: „Der Papst ermutigt uns, aus unserer Selbstbezogenheit auszubrechen und etwas von der Dynamik der Weltkirche in unser Handeln mitzunehmen“, sagt Wallner. Der Missio-Nationaldirektor warnt vor einer Art „Klaustrophilie“der Kirche (krankhafte Angst, die Wohnung zu verlassen, Anm. d. Red.):
„Die Kirche soll sich nicht in ihren eigenen Strukturen verbarrikadieren, sondern mit den Menschen die größte Freude teilen, die es für uns Christen gibt.“
Die jungen, dynamischen Kirchen in den Ländern des Südens können die Kirche in Europa neu dynamisieren, erklärt Pater Karl Wallner weiter: „Großmütter werden durch ihre Enkelkinder ein Stück jünger. Lassen auch wir uns von den jungen Kirchen verjüngen und motivieren!“
Durch seine Reisen nach Afrika, Asien und Lateinamerika hat Karl Wallner eine lebendige Kirche kennengelernt, die „unser Leben in Europa sehr bereichern“ kann: „Wenn wir nach Afrika, Asien und Lateinamerika schauen, tut uns das in unserer europäischen Kirchlichkeit gut. Das therapiert uns von strukturellen Sorgen und gibt uns auch neuen spirituellen Input.“
Wie jedes Jahr stellt Missio Österreich auch heuer ein Land beim Weltmissions-Sonntag in den Mittelpunkt, um zur Solidarität für die Weltkirche aufzurufen.
Pater Karl Wallner erklärt: „Heuer haben wir Äthiopien ausgewählt, das zu den ärmsten Ländern der Welt gehört. Äthiopien hat eine lange christliche Tradition und die Menschen wissen die Rolle der katholischen Kirche im Land sehr zu schätzen.“
Wie dringend die Hilfe benötigt wird - und dass sie tatsächlich auch Gutes bewirkt, bestätigt der katholische Priester Petros Berga aus Äthiopien im Gespräch mit dem SONNTAG.
Neben vielen Herausforderungen in Äthiopien sieht er einen „zerbrechlichen Aufschwung“ in seinem Land: „Immer mehr Menschen haben Zugang zu Bildung, die Wirtschaft wächst leicht. Das bringt Hoffnung und Perspektive – auch für unsere Jugend. Genau hier müssen wir mit der Hilfe auch weiterhin ansetzen.“
Menschen und vor allem Kinder mit Behinderungen haben es in Äthiopien besonders schwer. In dem afrikanischen Land gilt eine körperliche Behinderung oft noch als Schande oder Strafe Gottes. Familien, die ihre Kinder nicht zuhause verstecken wollen, haben oft mit unüberwindbaren, armutsbedingten Hürden zu kämpfen.
„Es grenzt an ein Wunder.“ Mit diesen Worten übermittelte Pater Girmay aus Äthiopien eine frohe Botschaft an alle Leser: Buluco kam mit Klumpfüßen zur Welt.
Nachdem das Mädchen im Alter von vier Jahren gestürzt war, spürte es nichts mehr. Bulucos kleiner Körper war gelähmt, von der Hüfte bis zu ihren Füßen. Drei Jahre lang war sie zu Hause ans Bett gefesselt. Doch jetzt kann sie sich wieder bewegen.
Denn das Mädchen fand Hilfe und Behandlung in einem Rehabilitationszentrum für Kinder mit Behinderungen in der Hauptstadt Addis Abeba, in dem jährlich etwa 200 Kinder betreut werden.
Unterstützt wird dieses Zentrum durch Spenden von Missio Österreich. Diese Hilfe trägt dazu bei, dass Buluco heute wieder gehen und spielen kann (auf dem Foto das Mädchen mit der rosafarbenen Hose).
Leiter des Rehabilitationszentrums Alemachen ist Pater Girmay Tesfay aus dem Orden der Vinzentiner: „Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen sind in Äthiopien oft stigmatisiert.
In unserem Zentrum sind Liebe und Fürsorge ein essentieller Bestandteil des Heilungsprozesses unserer Kinder. Ich erlebe täglich, wie sehr wir das Leben dieser Kinder verändern können.“
Am Weltmissionssonntag bittet Missio-Direktor Pater Karl Wallner um Spenden für Menschen wie Pater Girmay und die Kinder in Alemachen: „Im Namen der Kinder bitte ich Sie alle um Ihre Unterstützung.
Denn Missio Österreich kann die wertvolle Arbeit in Alemachen nur mithilfe Ihrer Spenden sicherstellen. 27 Euro kosten medizinische Spezialschuhe pro Kind. Mit 130 Euro schenken Sie zehn Kindern und Jugendlichen Krücken. Und mit 315 Euro kaufen Sie einem Kind, das nicht gehen kann, einen Rollstuhl.“ Dank der engen Zusammenarbeit zwischen Missio Österreich und Pater Girmay verwandle sich jede Spende in konkrete Hilfe vor Ort.
Neben der Kollekte verkaufen Tausende Jugendliche auch heuer rund um den Sonntag der Weltmission faire Schokoladepralinen und saure Bio-Fruchtgummis in Pfarren und Schulen.
Der Reinerlös dieser Jugendaktion (www.jugendaktion.at) kommt ebenfalls den Missio-Jugendprojekten in Afrika, Asien und Lateinamerika zugute.
Gleichzeitig engagieren sich die Jugendlichen für fairen Handel und setzen Schöpfungsverantwortung konkret in die Tat um.
Unterstützt wird dieses Zentrum durch Spenden von Missio Österreich. Diese Hilfe trägt dazu bei, dass Buluco heute wieder gehen und spielen kann (auf dem Foto das Mädchen mit der rosafarbenen Hose).
Weitere Informationen zum Weltmissionssonntag unter: www.missio.at
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